Bittersueße Liebe
Kassandra leid, dass sie ihn so angefahren hatte. Sie nahm ihn in den Arm, er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
„Vielleicht hätte ich mich lieber doch nicht drauf einlassen sollen“, sagte sie nach einer Weile traurig. Mark schreckte hoch.
„Nein, sag das nicht! Wie du in der Bar gesagt hast, ich war dumm. Ich bin unglücklich mit meiner Frau. Ich hab mir die alten Fotos angeschaut, sie ist es auch. Sonst hätte sie sich nicht so in diesen Schönheits- und Markenwahn gestürzt. Es ist für alle besser, wenn ich mich von ihr trenne, ihr eine Wohnung bezahle und regelmäßigen Unterhalt. Dann hat sie das Geld, das sie wollte, und kann wieder tun und lassen, was sie will. Mit dir an meiner Seite ist es auch für Amanda besser, du bist Autorin und kannst Zuhause arbeiten. Außerdem mag Amanda dich. Es könnte nicht besser sein. Wenn ich nur nicht Angst haben müsste, dass Sarah Amanda mitnimmt!“, erklärte er.
„Und was machen wir jetzt?“ Mark lehnte seine Stirn gegen ihre und hielt ihre Hände.
„Ich möchte erst mit meinem Anwalt reden, bevor ich mit Sarah spreche. Kannst du bitte solange der Öffentlichkeit nichts sagen?“ Kassandra nickte vorsichtig.
„Versteh mich bitte nicht falsch. Ich möchte nur sicher sein, dass Sarah mir Amanda nicht wegnehmen kann. Ohne den Rat meines Anwalts, WAS ich zu ihr sagen muss, möchte ich lieber einfach ruhig sein. Das hat aber rein gar nichts mit dir zu tun, okay?“
Wieder nickte Kassandra.
Daraufhin ließ Mark ihre Hände los, und seine Hände glitten an ihren Armen herauf, bis zu ihren Schultern. Er ließ sie kurz dort liegen, dann wanderte eine der Hände langsam in ihren Nacken. Sie küssten sich, lang und intensiv. Währenddessen kickte Mark seine Schuhe unters Sofa, und er öffnete den obersten Knopf ihres Hemdes. Kassandra schlug das Herz bis zum Hals, jede seiner Berührungen schoss wie ein Stromschlag durch ihren Körper. Sie wollte diesen Mann, wie sie niemals zuvor einen gewollt hatte. Bevor er zum zweiten Knopf überging, zog sie ihm sein T-Shirt aus. Sanft strich sie mit den Fingerspitzen über seine glatte Brust. So angenehme glatte und warme Haut hatte er.
„Wollen wir lieber ins Bett gehen? Hier ist so wenig Platz“, flüsterte er ihr ins Ohr. Ein warmer Schauer lief ihr den Rücken herunter. Sie nickte.
Die nächsten 2 Tage verliefen ruhig. Kassandra beendete das Drehbuch, während Mark den Rest des Filmteams anheuerte. Immer, wenn es gerade ging, kam Mark zu ihr ins Hotel. An den mysteriösen Mann, der Kassandra die Ratte hatte zukommen lassen, dachten sie gar nicht mehr. Auch Marks kaputtes Auto hatten sie vollkommen vergessen. Am dritten Tag rief Mark sie an und sagte ihr, er hätte jetzt mit seinem Anwalt geredet. Laut diesem brauchte er sich keine Sorgen machen. Ihm gehörte das Haus, er hatte eindeutig genug Einkommen, um seine Tochter ausreichend zu versorgen. Würde Kassandra zu ihm ziehen, wäre auch Amandas Versorgung abgesichert. Ansonsten könne er ja auch ein Kindermädchen finanzieren. Heute Abend, nach der Feier zur Fertigstellung des Drehbuches, wollte Mark mit Sarah reden. Wegen einer Wohnung und wegen Unterhalts würde man sich bestimmt auch außergerichtlich einigen können. Kassandra war glücklich. Sie war nicht nur erfolgreich, sondern hatte auch noch eine Beziehung mit ihrem absoluten Traummann. Und wenn die Scheidung durch wäre, auch die wohl niedlichste Stieftochter der Welt. Klar würde sie von der Presse und wohl auch von einigen Fans Gegenwind bekommen, weil sie aus deren Sicht eine Ehe zerstört hatte. Aber es störte sie nicht, was die anderen denken würden. Sie wusste ja, dass da nichts war, was hätte zerstört werden können. Inzwischen redete sogar Sylvia wieder mit ihr, nachdem sie fast 2 Stunden mit ihr telefoniert hatte. Sylvia war schon unterwegs nach München, sie wollte auch zur Party kommen. Diese würde im Hotel stattfinden, es hatte eine gesamte Etage, die als Eventfläche vermietet wurde. Es würde ein großes Buffet geben, ein 5 Gänge Menü und natürlich Sekt, Prosecco und Martinis. Alle waren eingeladen; die Schauspieler, Grafiker, das gesamte Team.
Kapitel 10: Der blonde Mann
Aufgeregt ließ Kassandra die Zimmertür hinter sich ins Schloss fallen. Sie trug ein hellrotes Kleid, das im Nacken gebunden war. Der weit fallende Rock ging ihr bis zu den Knöcheln. Passend dazu trug sie kurze Satin Handschuhe, eine rote Perlenkette und Sandaletten mit hohen Absätzen. Ihre Haare
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