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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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durchflutet.
    George du Maurier sagte: Du hast das Kommando!
    Esmond Folliot sagte: Du bist der Meister des Ordolits!
    Esmond!
    Ich sage dir, daß du der Meister des Ordolits bist!
    Was bedeutet das für dich ? fragte Clive.
    Geh zurück!
    Du bist niemals geboren worden. Du hast niemals gelebt, gab Clive zurück. Was soll's dich kümmern?
    Du mußt befehlen!
    Ich werde nicht gehen, Esmond. Nicht, bis du meine Frage beantwortet hast.
    Du Maurier - unser Schuljunge behauptet sich!
    Es ist besser, daß er's tut, sagte du Maurier. Soll ein Schwächling herrschen?
    Er hat Sultane gekannt.
    Er hat Philo Goode gekannt, Esmond. Er hat Timothy F. X. O'Hara gekannt!
    Und er hat überlebt. Wie standen die Quoten zu Beginn, du Maurier?
    Er hat nicht nur überlebt. Er ist gewachsen. Er ist fast be -reit.
    Hmm. Vielleicht ist er schon bereit.
    Es ist mein Fehler, Bruder Clive. Du hättest als erster gebo -ren werden sollen. Ich versuchte, deinen Platz einzunehmen, und der Versuch schlug fehl -
    Was meinst du! Wir wissen nichts von unserem Leben vor der Geburt, sagte Clive lautlos.
    Du weißt nichts davon, meinst du!
    Welch einen Unterschied macht das? Die Nachfolge eines Landbarons, Esmond, also wirklich!
    Du verstehst nicht, Clive! Der nächste Baron Tewkesbury hätte der Meister des Ordolits sein sollen! Und jener Baron bist rechtmäßig du, Clive! Aber durch meinen Ehrgeiz habe ich mir das Leben verscherzt und eine derartige Unordnung geschaffen, daß Neville vor dir geboren wurde. Daher ist er jetzt der Baron Tewkesbury, während du nach Recht und Ge -setz der Meister des Ordolits bist! Die beiden Rollen - jene des Barons und jene des Meisters des Ordolits - wurden voneinander getrennt. Kehre um, und bemächtige dich dessen, was dir zusteht! Gib Befehl im Namen deiner rechtmäßigen Autorität! Das allein kann alles retten -
    Ein Krachen ertönte, als wäre in der Nähe ein Blitz während eines äquatorialen Unwetters eingeschlagen, und Clive stand da, bedrängt von Sidi Bombay und Horace Hamilton Smythe und dem Frankenstein-Ungeheuer.
    Er berührte jeden von ihnen, indem er ihnen kurz die Handfläche auf den Scheitel legte. Um den Kopf des Ungeheuers zu erreichen, mußte er sich auf die Zehenspitzen stellen und so hoch langen, wie er nur konnte, aber er schaffte es.
    Alle drei bewegten sich. Die beiden Banden von Angreifern blieben wie eingefroren stehen.
    Neville Folliot, dem der Haß und die Furcht in den Augen glühte, schritt weiter auf Clive zu, und er bewegte sich mit einer schrecklich langsamen Behutsamkeit. Er hatte eine Pistole gezogen und richtete sie jetzt auf den Bruder.
    Clive überwand die Entfernung zwischen sich und seinem Bruder und erreichte Neville, ehe er die Waffe voll in Anschlag bringen konnte. Clive legte seinem Bruder die Hand aufs Handgelenk. Er übte keinen Druck aus, unternahm keinerlei Anstrengung, die Pistole wegzudrehen.
    Statt dessen sagte er: »Neville, ich bin der Meister des Ordolits. Ich befehle dir, die Pistole zu senken.«
    Mit unendlicher Langsamkeit kam Neville diesem Befehl nach. Aus seinen Augen blitzte Verzweiflung, seine Muskeln zuckten, und der Schweiß strömte ihm von der Stirn. Aber er schob die Waffe mit unbeirrbarer Sicherheit zurück ins Holster. Er öffnete den Mund zum Sprechen, aber seine Bewegungen waren so langsam, daß Clive sie einfach übersah.
    Clive sagte zu seiner Gefolgschaft: »Ich weiß, was getan werden muß. Kommt mit!«
    Er sah sich nicht um, ob sie ihm auch folgten. Auf diese Idee kam er überhaupt nicht. Er schlug einen raumgreifenden, jedoch nicht ermüdenden Trab an. Er kam an dem Trupp uniformierter Soldaten vorüber, trabte einen Augenblick langsamer, um seine Großnichte Anna Maria nachdenklich zu betrachten, und schüttelte dann traurig den Kopf. Die Zeit war zu knapp, um sie besser kennenzulernen.
    Er erreichte das Vorderteil des Zugs, ergriff eine Metallstange und zog sich in den Führerstand der Lokomotive. Eine normale Mannschaft war anwesend - ein Ingenieur, ein Führer, ein Heizer, ein Mechaniker. Sie waren anscheinend unverletzt, jedoch ebenso bewegungslos wie die Soldaten draußen auf der endlosen grauen Ebene.
    Clive wandte sich an Sidi Bombay und die übrigen.
    »Verletzt sie nicht. Aber bringt sie hier raus.«
    »Was ...?«
    »Tut, was ich sage.«
    Während seine Helfer die Mannschaft entfernten, sagte Clive: »Wir werden diese Lokomotive von den Wagen hinten abkoppeln. Wir fahren weiter!«
KAPITEL 22 - »Die Gennine -von Angesicht zu

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