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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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eingefangen -oder der Blick des erfrorenen Mannes hatte Clives Blick gefangen —, und das Funkeln nackter Bosheit, das Folliot traf, war die Ursache des geistigen Schlags.

KAPITEL 2 - Der erfrorene Riese
    Aufhören, Chang Guafe! Aufhören!« "^Der Cyborg richtete einen Augenstengel auf Clive. »Warum sollte ich aufhören, Wesen Clive? Du hast selbst darauf hingewiesen, daß dieses Wesen unsere einzige Hoffnung auf Überleben und Entkommen aus dieser Hölle ist.«
    »Habe ich gesagt, ja. Aber da ist was -an ihm, das mir erschreckend vertraut ist. Ich komme mir fast so vor, als ob ich diesen Riesen schon zuvor getroffen hätte.«
    »Du würdest ihn also hier erfroren zurücklassen?«
    »Ja!«
    »Aber wenn das unser Schicksal besiegelt, Wesen Clive? Wenn es unseren Tod bedeutet?«
    »Es gibt Schlimmeres als den Tod, Chang Guafe!«
    »Und du würdest alle unsere Gefährten im Stich lassen, Annabelle Leigh, Sidi Bombay, Shriek, Horace Hamilton Smythe? Deinen musikalischen Gefährten Finn-bogg? Deinen eigenen Bruder Neville?«
    »Sie können für sich selbst sorgen. Sie besitzen eine ebenso gute oder schlechte Chance fürs Überleben wie wir, Chang Guafe. Soweit wir wissen, ist ihnen die Flucht gelungen, und sie leben glücklich daheim. Oder sie sind bereits tot. Wie dem auch sei, Chang Guafe, ich beschwöre dich: Hör auf!«
    Der Cyborg hob die metallbedeckten Schultern zu einem Achselzucken. »Wie du willst, Wesen Clive.«
    Das schimmernde Netz verdämmerte zu einem kühlen metallischen Grau. Wie ein fremdartiger Izaak Walton seine Angelleine einzog, so zog Chang Guafe das
    * Engl. Schriftsteller, 1593-1683. - Amn. d. Übers.
    fadendünne Netz zurück in seine metallene Maschinerie. Die letzte Dampfwolke über dem Eisblock hob sich wie Elfenrauch. Dort lag jetzt die enthüllte Gestalt des erfrorenen Riesen und wurde von einem Eismantel bedeckt, der nur wenig dicker war als die Eisschicht, die auf den Bäumen eines Waldes in Staffordshire nach einem Eisregen im Februar zurückblieb.
    Das Eis zersplitterte in Millionen glitzernder Kristalle und fiel von der Gestalt herab, die es so lange eingeschlossen hatte, als der Riese sich erst auf den einen, dann auf den anderen Arm aufrichtete und sich schließlich aufsetzte. Einen Augenblick lang saß der Riese wie ein Kind auf dem Fußboden seines Spielzimmers da, die Füße ausgestreckt, die Handflächen auf den eisigen Boden der Höhle gedrückt.
    Dann stellte er sich mit mächtiger Anstrengung auf die Füße, und der Kopf streifte fast das Dach der Höhle. Er warf einen Blick herab auf Clive und Chang Guafe.
    »Zu spät«, sagte Chang Guafe gedämpft, »zu spät, Wesen Clive. Soll ich versuchen, ihn wieder einzufangen?«
    Clive schüttelte den Kopf. »Da stecken wir jetzt drin, Chang Guafe. Jetzt heißt's schwimmen oder untergehen. Wollen wir hoffen, daß wir schwimmen!«
    Chang Guafe schwenkte ein künstliches Auge in Clive Folliots Richtung. »Deine Ausdrucksweise verblüfft mich manchmal, Wesen Clive, aber diesmal kann ich dich, so glaube ich, verstehen. Ja, wollen wir hoffen, daß wir schwimmen!«
    »Abscheuliche Würmer!« Die Stimme des Riesen dröhnte wie die Baßpfeifen der Orgel in St. Paul's Cha-thedral. »Wenn ich je einen Frieden fand, dann den Frieden in der Stille und der Einsamkeit dieses Eises. Und ihr habt mich sogar dieses schwachen Trostes beraubt. Rache will ich üben an euch für die Sünden, die eure Art vom Tag der Schöpfung an verübt hat! O verabscheuungswürdige Insekten! Erbärmliche Kreaturen, die ihr seid, nicht nur seid ihr zufrieden mit der Schande, die ihr über euch selbst gebracht habt, und der Opferung der Unschuldigen des Himmels: Ihr habt euch darüber hinaus noch entschlossen, eine neue Rasse schuldloser Dinge ins Leben zu rufen, auf daß sie nur leiden und weinen soll!«
    Clive Folliot starrte das Gesicht des Riesen an und war entsetzt, sowohl über die entsetzlich vertraute Sprache des Ungeheuers als auch über die schreckliche Bedeutung der Worte.
    »Ich kenne dich, Ungeheuer! Ich weiß, wer du bist!«
    »Darin besitzt du mir gegenüber einen Vorteil, Insekt! Aber ich muß nicht wissen, wer du bist! Es reicht aus, daß ich dich als Menschen erkenne, den Abkömmling Adams! Einer deiner Art erschuf mich und verschmähte mich dann wie ein Gott, der seine Geschöpfe betrachtet und sie zurückstößt! Du warst's, der für mich eine Braut schuf und sie dann vor meinen entsetzten Augen vernichtete! Du oder jemand wie du -für mich ist die

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