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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ich nicht den Ihren.«
    Ein gewinnendes Lächeln kräuselte die vollen Lippen, die Clive überhaupt nicht mehr jünglingshaft fand. »Sie erkennen mich nicht?«
    »Ich fürchte nein.«
    »Nun, ich sollte dich nicht necken, Großonkel. Ich bin dein eigen Fleisch und Blut, Clive Folliot. Ich bin Anna Maria Folliot.«
    »Folliot!«
    »Ja, Großonkel.«
    »Aber - aber wie ...!«
    »Du bist der jüngere Bruder von Sir Neville Folliot?«
    »Der bin ich.«
    »Neville war mein Großvater.«
    Clive runzelte die Brauen. »Wie alt bist du, Anna Maria?«
    »Ich bin zwanzig.«
    »Dann wurdest du im Jahre 1876 geboren.«
    Das Gelächter der jungen Frau bimmelte wie winzige Silberglöckchen durch die schneidende Luft eines Wintermorgens im ländlichen England. »Du denkst so stur, Großonkel. Dir muß doch klar sein, daß die Zeit weder so einfach noch so logisch oder so direkt ist.«
    Clive runzelte die Stirn. Es gab einfach kein Ende, kein Ende der Überraschungen, die das Universum bereithielt. Jedesmal dann, wenn er dachte, er hätte eine einfache und unwiderlegliche Wahrheit gefunden, bewies ihm die Natur, daß er falsch lag. »Ich versuche, das Jahr der Geburt deiner Mutter abzuschätzen, Anna Maria. Deines Vaters, der mein Neffe gewesen wäre.«
    Anna Maria unterbrach seine Überlegungen. »Er wurde im Jahre 1858 geboren, Großonkel.«
    »Aber ich wußte nicht, daß Neville je geheiratet hätte.«
    Das wunderschöne Mädchen lachte erneut, und bei diesem Lachen rauschte Clive das Blut durch die Adern, und die Haut kribbelte ihm überall. Aber nein, dieses Mädchen war sein eigen Fleisch und Blut! Er hatte sich dem Unaussprechlichen schon einmal zu sehr genähert, ehe ihm aufgegangen war, daß Annabelle Leigh, seine liebe Benutzerin Annie mit der unverständlichen Sprache und dem unwiderstehlichen Benehmen, sein eigener direkter Nachkömmling war.
    Anna Maria Folliot war nicht sein direkter Nachkömmling, aber sie war die Enkelin seines Bruders, und dieses Wissen zwang Clive dazu, eine gewisse Gedankenkette nicht weiter zu verfolgen, die sich ihm gerade eröffnet hatte.
    »Ich möchte nicht unhöflich sein, Großonkel, aber wir haben nicht die Zeit, hier herumzustehen und unsere Familiengeschichte zu verfolgen. Es gibt zu viel zu tun und zu wenig Zeit, in der es getan werden muß. Wir können uns um dieses ganze Blutlinien- und Familiengetratsche später kümmern.«
    Clive sah Sidi Bombay und Horace Hamilton Smythe an. Beide Gefährten waren ganz offensichtlich nicht dazu bereit, ihm die Verantwortung von den Schultern zu nehmen, die eine derartige Entscheidung erforderte, wie er sie zu treffen hatte. Es hatte früher bereits Zeiten gegeben, da hatten sie die Initiative ergriffen, und es mochte in Zukunft Zeiten geben, zu denen sie es erneut täten. Aber im Augenblick war Clive Folliot allein die Verantwortung der Anführerschaft aufgebürdet. Die Verantwortung der Entscheidung.
    »Also los!«
    »Du mußt nichts aus deinem Wagen bergen?« fragte Anna Maria.
    Clive schüttelte den Kopf.
    Die beiden Folliots, Clive in der Londoner Kleidung
    des Jahres 1896 und Anna Maria in ihrer glänzenden Uniform gingen Seite an Seite zum Zug zurück. Clive warf einen einzigen Blick über die Schulter. Sidi Bombay und Sergeant Horace Hamilton Smythe wurden von Anna Marias uniformierten Soldaten eskortiert. Man konnte die Eskorte als Ehrenwache interpretieren - oder als Bewachung von Kriegsgefangenen.
    Sidi Bombay war zum Wrack des Wagens zurückgekehrt und hatte etwas herausgenommen. Als Clive zurücksah, schwenkte er es einmal um den Turban, ehe er es verschwörerisch unter dem Lendenschurz verbarg. Es war die Klaue, die Sidi Bombay in Q'oorna mitgenommen und die Clive seit der Zeit nicht mehr gesehen hatte, als sie den schwarzen Planeten verlassen hatten. Wie es Sidi Bombay gelungen war, sie bis jetzt aufzubewahren, war für Clive nur ein weiteres der endlosen Rätsel des Dungeon. Aber wenn Sidi Bombay fühlte, daß die Klaue weiterhin von Nutzen sein könnte, schätzte sich Clive glücklich darüber zu sehen, daß er sie noch immer bei sich trug.
    Der Trupp hielt am Zug an. Anna Maria faßte Clive am Arm, trennte ihn von den Gefährten und sich selbst von ihren Leuten. Auf ihre Ermunterung hin stieg Clive die Stufen zu einem offensichtlich unzerstörten Wagen hinauf. Anna Maria folgte unmittelbar hinter ihm.
    Sie stand neben ihm und sah einem Mann in glänzender Uniform ins Gesicht, der hinter einem verzierten Schreibtisch

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