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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Dimensionen.
    Die Sprache jedoch ist nicht die Sprache von Milton. Wenn sie's wäre, würden Sie diesen Zyklus vielleicht gar nicht lesen mögen. (Ich entschuldige mich gleich bei denjenigen, die beide Werke lesen.) Aber sie bewegt sich sicherlich im Miltonschen Bereich, und sie handelt gleichfalls vom Kampf zwischen Gut und Böse. Die Guten denken jedoch über die Realität nach. Sie sind vom Bösen leicht angehaucht; sie sind nicht vollkommen. Aber während der Held zum Beispiel gegen Natur und feindliche Wesen und Kräfte kämpft, kämpft er zugleich im Innern darum, Vorurteile und irrationales Verhalten zu überwinden.
    So gesehen ist Clive Folliot menschlich, anders als Miltons Satan. Da er ein gefallener Engel ist, besitzt Satan keinerlei Selbstzweifel und keinerlei Bewußtsein da-von, daß er falsch handelte. Er bezweifelt einzig und allein, ob er den Kampf gegen den Himmel gewinnen kann oder nicht. Unser Held Folliot zweifelt daran, ob er die Kräfte des Bösen oder -ganz real gesehen -die Feinde der Hölle besiegen kann. Aber da es sich hier um einen Science Fiction-Roman handelt, ist die Hölle ihrem Ursprung und ihrer Natur nach etwas ganz anderes als Miltons Hölle. Und sie bringt auch nicht die gleichen Wesen hervor, obwohl ihre Natur die gleiche ist.
    Ohne ein Programmheft können Sie wirklich nicht die Engel von den Teufeln unterscheiden. Sie müssen bis zum letzten Akt warten.
    Trifft das jedoch nicht auch auf unsere eigene Welt zu, auf die Erde, die wir kennen? Hielten wir Engel nicht für Teufel und umgekehrt? Und wenn auch die Menschen ihre Gestalt in der wirklichen Welt nicht ändern können: Tun sie nicht trotzdem etwas ähnliches? Legen sie nicht verschiedene Masken an, spielen sie nicht verschiedene Rollen, je nach ihrer Umgebung und den Leuten, mit denen sie es zu tun haben?
    Wir ändern alle unser Gesicht, wenn man das Gesicht als >Rolle< oder als >Angepaßtsein< definiert.
    Ein weiteres unerwartetes Konzept ist die Einführung einer Figur, die angeblich nur im Roman existierte, die jedoch hier als wirklich eingeführt wird. Davon war ich sehr überrascht, obgleich ich eigentlich nicht überrascht sein dürfte. Schließlich habe ich derartiges gleichfalls bereits getan. Und Lupoff, im Bewußtsein, daß dieser Zyklus in meinem >Geist< geschrieben wurde, hat Farmer >überfarmert<.
    Ich werde nicht sagen, um wen es sich handelt, aber er wird bekannt sein. Selbst diejenigen, die nichts von ihm lasen, werden ihn aus Filmen kennen. Ich war entzückt, als er plötzlich auftrat.
    Wir haben hier ein klassisches Beispiel einer >Such<-Geschichte vor uns. Die Odyssee schwingt darin mit, die Erzählung von Jason und dem Goldenen Vlies, die Su-ehe nach dem Heiligen Gral, das Märchen vom tapferen Schneiderlein, die Sage von Siegfried dem Drachentöter, der großen Verführerin Lilith und Ayesah, von Castor und Pollux, die Reise des Helden in die Unterwelt und -tatsächlich -der Heldenzyklus, den Joseph Campbell und Robert Graves entwarfen.
    Das ist nur gut so, denn so etwas zupft an den Saiten des Unbewußten, an jenem Teil des kollektiven Unterbewußtseins, das diese ursprünglichen Geschichten enthält. Aber die so erzeugte Musik besitzt Töne, die unseren Vorfahren seltsam erschienen wären. Sie wußten nichts von Zeitreisen, von Reisen zwischen fernen Sternen, von den fürchterlichen und zerstörerischen Waffen in dieser Geschichte, von anderen Dimensionen, von Computern, von Super netz werken.
    Die Änderung der Gestalt war ihnen jedoch vertraut. Diese Vorstellung muß unter den Steinzeitmenschen populär gewesen sein, ehe die Literatur erfunden wurde. Sie war tatsächlich weit verbreitet bei den Naturvölkern, die erst in unserer Zeit entdeckt wurden. Derlei Geschichten haben existiert, seit die Menschen zu sprechen begannen.
    Ich nehme gleichfalls an, daß die Idee anderer Dimensionen in den Ideen von Himmel und Hölle, vom unterirdischen Nachleben der alten ägyptischen und griechischen Religionen, der Tir na nOg, der Ander-Welt der irischen Mythen, dunkel angedeutet wurde. Aber diese Ideen besaßen keinerlei wissenschaftlichen oder pseudowissenschaftlichen Hintergrund. Sie gehörten strikt dem Übernatürlichen an.
    Unser Held Clive Folliot ist ein Mann, der gleichzusetzen ist mit Odysseus oder Parzival. Er beginnt mit der Suche nach dem verschollenen Bruder und endet so, wie er es sich nie erträumt hätte, als er die lange und schmerzhafte Suche begann. Er hätte sich in der Tat eine solche

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