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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Falschspielerei Horace Hamilton Smythe Clive im Passagiersalon der Empress Philippa gerettet hatte. Clive hatte Goode und dessen beide Gefährten dem Schiffskapitän übergeben, und sie waren an der Küste Westafrikas an Land gesetzt worden.
    Später erfuhr Clive von Horace Smythe, daß Goode und dessen Gefährten, Amos und Lorena Ransome, ihn, Smythe, in einer komplizierten Intrige an Bord eines Mississippidampfers gefangen genommen hatten. Die Intrige hatte zu einem Duell in New Orleans geführt und Horace in eine weit größere Verschwörung verstrickt, worin die drei gleichfalls steckten. Es war eine Intrige, die sie ins Dungeon verwickelte, wie Clive wußte, wenngleich er nur die nebelhafteste Ahnung hatte, in welchem Ausmaß.
    Jetzt war Clive zurück ins London des Jahres 1896 gezogen worden und hatte Horace Hamilton Smythe gefunden, der in diesem verrufenen Etablissement hinter der Theke stand, während Philo Goode dabei war, ihn als verschollenen Verbündeten im Büro zu begrüßen.
    Es war zuviel, um's in einem derart kurzen Augenblick zusammenzubekommen. Clive legte das Gesicht in die Hände, rieb sich die Augen, hob dann erneut das Gesicht und saß in erwartungsvollem Schweigen da.
    In dem spärlich möblierten büroähnlichen Zimmer hörte man ein paar Augenblicke lang nur das leise Zischen der Gaslampe. Geräusche aus dem Etablissement, das eine Mischung aus Taverne und Musikkneipe darstellte (mit der möglicherweise zusätzlichen Funktion als Kontakthof), drangen in das Hinterzimmer.
    Clives jähes Verschwinden hatte einen größeren Aufruhr hervorgerufen. Aber nach einer Weile vernahm man die Stimme des Barkeepers, der die Ordnung wiederherstellte, indem er in knappem autoritären Tonfall eine Reihe von Befehlen gab.
    Die Musik setzte wieder ein. Clive hörte ein Klavier, ein Kornett und ein Schlagzeug. Dann folgte eine weibliche Stimme, die unsicher ein Clive unbekanntes Lied anstimmte, dessen nur halbvernehmbare Verse offensichtlich von einer jungen Dame handelten und an einen Herrn gerichtet waren. »Do, do, my huckleberry, do«, hörte Clive, ohne daß ihm recht klar wurde, was diese Huckleberry (* Heidelbeere. - Anm. d. Übers. ) nun tun sollte. Seine Vorstellungskraft lieferte ihm eine Vielzahl möglicher Antworten.
    »Sie sind Herr Philo Goode aus Amerika, nicht wahr, Sir?« wandte sich Clive an den Mann in der Seemannsjacke.
    »Das bin ich, Sir.«
    »Und das«, - Clive wandte den Kopf -, »das war Sergeant Smythe? Sergeant Horace Hamilton Smythe?«
    »Es ist in der Tat Horace Hamilton Smythe, Major Folliot. Und was den Titel betrifft, womit Sie ihn be-zeichneten - Sergeant -, so nehme ich an, daß er so tituliert wird. Aber mir ist er in einer weit wichtigeren Funktion bekannt. Einer Funktion, um die sogar Sie ihn beneiden könnten.«
    »Und welcher Rang ist dies?«
    »Ich fürchte, ich besitze nicht die Freiheit, Ihnen diese Information zu liefern, Major. Es gibt Organisationen und Apparate von einer derartigen Macht und Bedeutung, daß allein deren Existenz einen Mann mit Ihren durchschnittlichen Fähigkeiten überraschen würde. Entschuldigen Sie bitte meine Offenheit.«
    Clive lief rot an. »Der Rang eines Majors ist kein unbedeutender Rang, Herr Goode, und die Fähigkeiten eines Majors sind nicht unbedeutend. Auch ist es alles in allem nicht jenseits aller Vorstellungskraft, daß ich noch zum Titel eines Barons aufsteige, obgleich mein älterer Zwillingsbruder Neville gegenwärtig der mutmaßliche Erbe des Titels und der damit verbundenen Ländereien und Einkünfte ist.«
    »Das verstehe ich völlig, Major Folliot.« Goode lehnte sich über den verzierten Tisch und öffnete einen Zigarrenbehälter aus poliertem Walnußholz und Messing. Er hielt ihn Clive hin. »Darf ich Ihnen eine Zigarre anbieten, Major? Ich habe sie aus Kuba importiert, und sie sind auf meinen persönlichen Geschmack hin angefertigt, rumgetränkt und sorgfältig ausgesucht.«
    Clive schüttelte den Kopf.
    »Sie haben sicherlich nichts dagegen.« Goode zog eine braune Zigarre hervor, entzündete sie und stieß eine Wolke schweren blauen Rauchs zur Decke hinauf. »Nun, Sir«, wandte er sich an Clive, nachdem er die Zigarre aus dem Mund genommen hatte, »ich bin überhaupt nicht überrascht zu erfahren, daß Sie einige Fragen an mich haben.«
    »Ich habe Ihnen bereits die erste Frage gestellt, Herr Goode. Was tut Sergeant Smythe in diesem Etablissement - hinter der Theke stehen für Raufbolde und Huren?«
    »Zum einen,

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