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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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starrte sein Telefon an, während ihm
dämmerte, dass er von Amandas neuem Leben und den potenziellen Gefahren, die es
barg, rein gar nichts wusste.
    Unter dem
bohrenden Blick der Flugbegleiterin schaltete John krank vor Sorge das Telefon
aus.
    John flog
zum ersten Mal im Leben erster Klasse, doch er stellte noch nicht mal die
Rückenlehne nach hinten, geschweige denn, dass er die Freigetränke ausnutzte.
Er starrte den ganzen Flug lang stur das unglaublich schlechte Toupet seines
Vordermanns an, während sich in seinem Kopf die grauenvollsten
Schreckensszenarien abspielten.
     
    Als das
Taxi die Einfahrt hinauffuhr, sah John, dass das Garagentor wieder einmal in
halber Position hängengeblieben war und den Blick auf das Auto freigab. Auf dem
Rasen im Vorgarten lagen frische Hundehaufen. Das gab Anlass zur Hoffnung.
    Er
sperrte die Haustür auf und ging hinein. «Amanda?»
    Keine
Antwort. Auf dem Tisch in der Diele stand ihre Handtasche.
    John
betrat die Küche. Keine Leiter und keine Blutlache. Nichts, außer zwei
Hundenäpfen aus Metall auf einer großen Gummimatte.
    Als John
die Treppe hinaufging, kam Stück für Stück der Hund in Sicht, stufenweise
gewissermaßen: zuerst die Ohren und die Stirn, dann eine Mischung aus rosaroten
und hellblauen Karos. John betrat den ersten Stock und starrte Pupser
ungläubig an. Das arme Ding lag vor der verschlossenen Badezimmertür, in einen
Pullover mit Schottenmuster gezwängt, und knurrte missmutig. Da es ziemlich
schwierig war, einen Hund in Schottenkaro ernst zu nehmen, auch wenn es sich um
einen Pitbull aus der Drogenküche handelte, näherte sich John der
Badezimmertür. Aus dem Inneren drangen Geräusche auf den Flur, Schaben und
Wischen und Schlagen und Wüten.
    «Amanda?»
    John sah
zu Pupser hinunter, doch der zuckte nur mit den Augenbrauen, ohne den Kopf zu
heben.
    John
öffnete die Tür. Amanda kniete auf allen vieren neben der Toilette, mit einem
papiernen Mundschutz und einer Duschhaube auf dem Kopf, die Arme bis zu den
Ellbogen in gelben Gummihandschuhen. Um die Beine hatte sie sich Mülltüten
gebunden, die bis zu den Oberschenkeln reichten. Sie schwang eine Dose Lysol
und versprühte die Chemiekeule wild in sämtliche Richtungen. Um sie herum lagen
Schwämme, eine Küchenrolle und alle möglichen anderen Putzutensilien.
    «Amanda?»,
sagte John.
    «Kein
Wasser laufen lassen», sagte sie, ohne ihn anzusehen. «Die Rohrbogen sind
voller Chlorbleichlauge.» Sie drehte eine Büchse Scheuerpulver auf den Kopf und
schlug auf den Boden. Puderwolken stoben auf.
    Amanda
setzte sich auf, hustete sich in den gummigelben Unterarm, nahm eine
Wurzelbürste aus einem Eimer und begann mit rigorosen Bewegungen, die
Bodenfliesen zu schrubben.
    «Amanda?
Was soll das?»
    «Wusstest
du», sagte sie, immer noch ohne ihn anzusehen, «dass es überall dort, wo die
Schrubber und Putzlappen nicht hinkommen, vor Krankheitserregern nur so
wimmelt? Sockelleisten, Abflüsse, Fugen - und Türklinken, die sind am
schlimmsten! Völlig verseucht mit Staphylokokken, Streptokokken,
Kolibakterien, Multiresistenzen, Leptospira, Hepatitis A, Yersinia-Bakterien.
Und auf öffentlichen Toiletten - wusstest du, dass die meisten Leute die
Spülung mit den Füßen betätigen und die Spülung dabei zusätzlich auch noch mit
widerlichen Gehsteigbazillen verpesten? Aber die Wasserhähne sind genauso
schmutzig. Ebenso wie Türgriffe, weil die meisten Menschen sich überhaupt nicht
die Hände waschen - sie hinterlassen ihre dreckigen, ekelerregenden Bazillen
dem ahnungslosen Idioten, der nach ihnen die Toilette betritt, ganz egal, ob
dieser Idiot sich vielleicht sogar die Mühe gemacht hat, sich die Hände zu
waschen. Man muss sie andauernd desinfizieren ...» Sie ließ die Bürste fallen,
nahm eine Dose zur Hand, beugte sich in die Badewanne und besprühte den
Wasserhahn und die Armaturen dick mit weißem Schaum.
    «Amanda?»
    «Von dem
hochinfektiösen Sprühnebel, der beim Spülen entsteht, will ich gar nicht erst
reden. Nie wieder werde ich meine Zahnbürste in einem Raum mit Toilette
aufbewahren. Es ist ein Wunder, dass wir nicht schon längst alle tot sind!»
    «Amanda,
sag mir bitte, was passiert ist.»
    Sie
hockte sich auf die Knie, zog die Maske vom Gesicht und sah ihn an. Nach einer
Weile sagte sie: «Mach ich. Nachdem ich geduscht habe.» Sie streckte den Arm
aus und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
    John
stand auf dem Flur und starrte die geschlossene Tür an. Schließlich ging er
nach unten

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