Black Box (German Edition)

auf diese Weise deinen Widerwillen überspielen.
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    Mit einem brutalen, skrupellosen Mann allein und rundum von Wasser umgeben zu sein, kann die Küste in sehr weite Ferne rücken.
    Vielleicht empfindest du in diesem Augenblick Verbundenheit mit den Schönheiten in ihren bunten Bikinis, die dort gerade noch zu sehen sind.
    Vielleicht verstehst du in diesem Augenblick, wie wichtig es ist, dass du diese Arbeit aus Idealismus tust und nicht dafür bezahlt wirst.
    Was du tust, ist die höchste Form patriotischer Hingabe.
    Denk daran, dass du nicht bezahlt wirst, wenn er aus dem Wasser steigt und auf dich zugestapft kommt.
    Denk daran, dass du nicht bezahlt wirst, wenn er dich hinter einen Felsen und auf seinen Schoß zieht.
    Die Dissoziationstechnik funktioniert wie ein Fallschirm – du musst darauf achten, die Reißleine im genau richtigen Augenblick zu ziehen.
    Zu früh, und du verlierst möglicherweise die Fähigkeit, im entscheidenden Augenblick angemessen zu funktionieren.
    Zu spät, und du bist bereits zu tief ins Geschehen verstrickt, um dich noch herauswinden zu können.
    Du wirst versucht sein, die Reißleine zu ziehen, wenn er dich mit Armen umfängt, deren Kraft dich flüchtig an deinen Mann erinnert.
    Du wirst versucht sein, sie zu ziehen, wenn du spürst, wie er sich gegen deinen Unterleib drängt.
    Du wirst versucht sein, sie zu ziehen, wenn sein Geruch dich einhüllt: metallisch, wie eine warme Hand voller Münzen.
    Die Anweisung »Entspann dich« deutet darauf hin, dass dein Unbehagen spürbar ist.
    »Niemand kann uns sehen« deutet darauf hin, dass dein Unbehagen als Angst vor öffentlicher Zurschaustellung verstanden wird.
    Ein rhythmisches, kehliges »Entspann dich, entspann dich« deutet darauf hin, dass dein Unbehagen nicht als störend empfunden wird.
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    Fang erst mit der Dissoziationstechnik an, wenn der körperliche Übergriff unmittelbar bevorsteht.
    Schließ die Augen und zähle langsam von zehn rückwärts.
    Stell dir bei jeder Zahl vor, dass du dich von deinem Körper löst und jeweils einen Schritt weiter von ihm entfernst.
    Bei acht solltest du dich knapp außerhalb deiner Haut befinden.
    Bei fünf solltest du einen halben Meter über deinem Körper schweben und wegen des Geschehens höchstens noch eine diffuse Unruhe empfinden.
    Bei drei solltest du dich völlig von deinem physischen Ich abgekoppelt haben.
    Bei zwei sollte dein Körper in der Lage sein, ohne deine Mitwirkung zu agieren und zu reagieren.
    Bei eins sollte dein Geist so frei umherschweifen, dass dich nicht mehr interessiert, was sich unter dir abspielt.
    Weiße Wolken ziehen majestätisch dahin.
    Ein blauer Himmel ist so bodenlos wie das Meer.
    Das Rauschen der Wellen existierte Jahrtausende bevor es Lebewesen gab, die es hören konnten.
    Scharfkantige, von tiefen Schrunden und Rissen durchzogene Felsen erzählen von einer Gewalt, die die Erde selbst längst vergessen hat.
    Dein Geist wird erst wieder in deinen Körper zurückkehren, wenn keine Gefahr mehr droht.
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    Sei bei der Rückkehr in deinen Körper so vorsichtig, als würdest du dich nach einem Wirbelsturm in dein Haus zurückwagen.
    Versuch lieber nicht zu rekonstruieren, was geschehen ist.
    Achte stattdessen darauf, wie dein »Auserwählter« mit der neuen Intimitität zwischen euch umgeht.
    Manche Männer geben sich in so einer Situation gern kalt und abweisend.
    Andere dagegen entwickeln möglicherweise eine problematische Neugier in Bezug auf deine Person.
    Ein träges »Wo hast du gelernt, so zu schwimmen?«, im Liegen geäußert, während zwei Finger in deinen Haaren spielen, verrät Neugier.
    Antworte wahrheitsgemäß, ohne konkret zu werden.
    »Ich bin an einem See aufgewachsen« ist gleichzeitig wahr und vage.
    »An welchem?« verrät Unzufriedenheit mit deiner vagen Antwort.
    »Columbia County, New York« klingt präzise, ohne es zu sein.
    »Manhattan?« verrät Unkenntnis der geographischen Verhältnisse des Bundesstaates New York.
    Widersprich deinem »Auserwählten« niemals.
    »Und wo bist du aufgewachsen?« als Frage an einen Mann, der dich gerade dasselbe gefragt hat, bezeichnet man als »Spiegelung«.
    Spiegele all seine Einstellungen, Interessen, Wünsche und Vorlieben.
    Ziel ist es, Teil seiner Atmosphäre zu werden: eine Quelle von Wohlgefühl und Wohlbehagen.
    Erst dann wird er jede Vorsicht fallen lassen, wenn du in seiner Nähe bist.
    Erst dann wird er in deiner Hörweite wichtige Gespräche führen.
    Erst dann wird er seine Sachen offen und