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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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länger in der Gesellschaft waren, wirkte er ziemlich ausgebleicht. Haar und Haut hatten die Farbe von Mehl, die Iris seiner Augen war so durchsichtig und farblos wie Fensterglas. Er trug dieselbe standardmäßige Lesser montur wie O selbst: schwarze Cargohose und schwarzer Rolli, die Waffen unter einer Lederjacke verborgen.
    »Also, Mr O, wie geht die Arbeit voran?«
    Als wäre das Chaos im Keller nicht Erklärung genug.
    »Habe ich das Kommando über dieses Haus?«, fragte Mr O herrisch.
    Beiläufig schlenderte Mr X zu dem Sideboard und nahm einen Meißel in die Hand. »Gewissermaßen, ja.«
    »Dann ist mir gestattet, dafür zu sorgen, dass so etwas« –er machte eine Handbewegung über das Durcheinander hinweg – »nicht noch einmal passiert?«
    »Was ist geschehen?«
    »Die Einzelheiten sind langweilig. Ein Zivilist ist entkommen. «
    »Wird er überleben?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Waren Sie hier, als das passiert ist?«
    »Nein.«
    »Ich will alles hören.« Mr X lächelte, als O nichts weiter sagte. »Wissen Sie, Mr O, Ihre Loyalität könnte Sie in
Schwierigkeiten bringen. Wollen Sie nicht, dass ich die richtige Person bestrafe?«
    »Ich möchte das selbst regeln.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Nur, wenn Sie mir nicht alles erzählen, muss ich unter Umständen trotzdem Sie für dieses Versagen bluten lassen. Ist es das wert?«
    »Wenn mir erlaubt wird, mit der verantwortlichen Partei zu tun, was ich will: ja.«
    Mr X lachte. »Ich kann mir ungefähr vorstellen, was das wäre.«
    Mr O wartete; die scharfe Spitze des Meißels blitzte im Licht auf, als Mr X damit spielte.
    »Ich habe Ihnen wohl den falschen Partner zugewiesen, oder?«, murmelte Mr X. Er hob Handschellen vom Boden auf und ließ sie auf das Sideboard fallen. »Ich dachte, Mr E würde sich vielleicht auf Ihr Niveau steigern. Das hat er offensichtlich nicht getan. Und ich bin froh, dass Sie zuerst zu mir gekommen sind, bevor Sie ihn disziplinieren. Wir beide wissen, wie sehr Sie Ihre Unabhängigkeit schätzen. Und wie wütend es mich macht, wenn Sie auf eigene Faust arbeiten.«
    Mr X blickte O über die Schulter hinweg mit toten Augen unverwandt an. »In Anbetracht all dessen, und besonders, weil Sie mich zuerst konsultiert haben, können Sie Mr E haben.«
    »Ich möchte es vor Publikum tun.«
    »Ihre Leute?«
    »Und noch weitere.«
    »Wollen Sie sich wieder mal beweisen?«
    »Ich will höhere Standards setzen.«
    Mr X lächelte kalt. »Sie sind doch wirklich ein arroganter kleiner Bastard.«
    »Ich bin genauso groß wie Sie.«
    Urplötzlich konnte O seine Arme und Beine nicht mehr
bewegen. Mr X hatte diesen Lähmungsscheiß schon mal mit ihm durchgezogen, insofern kam es nicht völlig unerwartet. Doch der Kerl hatte immer noch den Meißel in der Hand und kam näher.
    O kämpfte mit aller Kraft gegen den unsichtbaren Griff an. Der Schweiß brach ihm aus, doch er war X hilflos ausgeliefert.
    Mr X kam so nahe, dass er sein gegenüber beinahe berührte. O spürte etwas an seinem Hintern.
    »Viel Spaß, mein Sohn«, flüsterte der Mann O ins Ohr. »Aber tu dir selbst einen Gefallen. Egal, für wie gut du dich hältst: Du bist nicht ich. Ciao.«
    Der Mann verließ mit großen Schritten den Keller. Die Haustür oben öffnete und schloss sich.
    Sobald O sich wieder bewegen konnte, griff er in seine Gesäßtasche.
    Mr X hatte den Meißel hineingesteckt.
     
    Rhage stieg aus dem Escalade und starrte prüfend in die Dunkelheit, die um das One Eye herum herrschte, in der Hoffnung, ein paar Lesser würden herausgesprungen kommen. Obwohl er nicht damit rechnete, solches Glück zu haben. Er und Vishous waren schon stundenlang unterwegs und hatten absolut nichts von ihren Gegnern gesehen. Nicht mal von Weitem. Es war verdammt unheimlich.
    Und für jemanden wie Rhage, der aus persönlichen Gründen den Kampf brauchte, war es noch dazu höllisch frustrierend.
    Wie alles auf der Welt war auch der Krieg zwischen der Gesellschaft der Lesser und den Vampiren ein stetes Auf und Ab, und momentan befanden sie sich auf dem Weg in ein Wellental. Was nicht überraschend war. Im Juli hatte die Bruderschaft der Black Dagger das örtliche Rekrutierungszentrum der Gesellschaft inklusive ungefähr zehn der besten
Männer der Lesser vernichtet. Ganz offensichtlich mussten sich ihre Gegner neu formieren.
    Und Gott sei Dank gab es noch andere Wege, Dampf abzulassen.
    Er sah sich in dem niederen Hort der Verkommenheit um, in dem sich die Bruderschaft derzeit am

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