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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sie wirkte verheißungsvoll, und die Hoffnung und der Optimismus, die daraus entsprangen, versetzte sie in eine Hochstimmung, die sich auf alle Bereiche ihres Lebens auswirkte, selbst auf den Schlamassel mit ihrer Arbeitslosigkeit.
    Sie nahm auf der Terrasse vor dem richtigen Penthouse Gestalt an und lächelte den Schnee an, der im Wind herumwirbelte. Witzig, dass sich die Luft nie so kalt anfühlte, wenn es schneite.
    Als sie sich umdrehte, sah sie eine hünenhafte Gestalt durch die Scheibe. Rehvenge hatte auf sie gewartet und nach ihr Ausschau gehalten, und das Bewusstsein, dass er sich genauso auf ihr Treffen freute wie sie, ließ sie so breit grinsen, dass ihre Schneidezähne in der Kälte prickelten.
    Bevor sie zu ihm gehen konnte, glitt die Tür vor ihm auf, und er kam zu ihr auf die Terrasse, während der Winterwind in seinem Zobelmantel wehte und ihn aufbauschte. Seine glühenden Amethystaugen blitzten. Sein Gang war pure Kraft. Seine Aura war unbestreitbar männlich.
    Ihr Herz machte einen Sprung, als er vor ihr stehen blieb. Angeleuchtet von der Stadt war sein Gesicht hart und liebevoll zugleich, und obwohl er halberfroren sein musste, öffnete er seinen Mantel und lud sie ein, das bisschen Körperwärme, das er hatte, mit ihm zu teilen.
    Ehlena ließ sich gegen ihn sinken, schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest. Und atmete seinen Duft tief ein.
    Er flüsterte an ihrem Ohr: » Du hast mir gefehlt. «
    Sie schloss die Augen und dachte, dass diese vier kleinen Worte so gut waren wie ein Ich liebe dich. » Du mir auch. «
    Als er leise voll Befriedigung lachte, hörte und spürte sie den Klang in seiner Brust. Und dann zog er sie fester an sich. » Weißt du, wenn du hier bei mir bist, spüre ich die Kälte nicht. «
    » Das freut mich sehr. «
    » Mich auch. « Er drehte sie, so dass sie gemeinsam über die schneebedeckte Terrasse auf die Wolkenkratzer der Innenstadt und die zwei Brücken mit ihren Streifen von gelben Scheinwerfern und roten Rücklichtern sehen konnten. » Ich habe diese Aussicht noch nie so nah und unmittelbar erlebt. Vor dir … habe ich sie immer nur durch die Scheibe betrachtet. «
    Wie sie da so im Kokon der Wärme seines Mantels gehalten wurde, überkam Ehlena das triumphierende Gefühl, gemeinsam mit ihm die Kälte besiegt zu haben.
    Ihr Kopf lag an seinem Herz, als sie sagte: » Es ist wundervoll. «
    » Ja. «
    » Und doch … ich weiß auch nicht, nur du scheinst mir real zu sein. «
    Rehvenge löste sich ein Stück von ihr und hob ihr Kinn mit einem langen Finger an. Als er lächelte, sah sie seine verlängerten Fänge und war sofort erregt.
    » Ich dachte genau dasselbe « , sagte er. » In diesem Moment sehe ich nichts außer dir. «
    Er senkte den Kopf und küsste sie und hörte nicht mehr auf, während Schneeflocken um sie herum tanzten, als bildeten sie beide eine Zentrifugalkraft, ihr eigenes sich langsam drehendes Universum.
    Als sie die Arme um seinen Nacken schlang und die Welt um sie versank, schloss Ehlena die Augen.
    Weshalb keiner von ihnen bemerkte, wie sich etwas auf dem Dach des Penthouses materialisierte …
    Und sie mit rotglühenden Augen in der Farbe von frisch vergossenem Blut anfunkelte.

7

    » Wenn möglich nicht zucken … okay, das ist gut. «
    Doc Jane wandte sich Wraths linkem Auge zu und leuchtete mit ihrer kleinen Taschenlampe direkt in sein Hirn, soweit er das beurteilen konnte. Als sich der Speer in seinen Schädel bohrte, musste er den Impuls unterdrücken, den Kopf zurückzureißen.
    » Das gefällt mir gar nicht « , murmelte sie und schaltete das Lämpchen aus.
    » Nein. « Er rieb sich die Augen und setzte seine Panoramasonnenbrille wieder auf, unfähig, mehr zu sehen, als ein Paar leuchtend schwarzer Bullaugen.
    Beth meldete sich zu Wort: » Aber das ist nichts Ungewöhnliches. Licht hat er noch nie vertragen. «
    Als sich ihre Stimme verlor, langte er zu ihr herüber und drückte ihre Hand, um sie zu beruhigen, was, wäre es gelungen, wiederum ihn beruhigt hätte.
    Was für ein Stimmungskiller. Nachdem klargeworden war, dass seine Augen eine kleine unangekündigte Auszeit genommen hatten, hatte Beth Doc Jane angerufen, die gerade im neuen Klinikbereich war, sich aber sofort zu einem Hausbesuch bereiterklärte. Doch Wrath hatte darauf bestanden, zu ihr zu gehen. Er wollte auf keinen Fall, dass Beth Hiobsbotschaften in ihrem ehelichen Schlafzimmer empfing – ihm war dieser Ort heilig. Abgesehen von Fritz, der regelmäßig saubermachte, war

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