Black Dagger 14 - Blinder König
Spiegel betrachtete.
Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Unglücklicherweise gefiel es ihm, dass sie Feuer mit Feuer bekämpfte. Je mehr Widerstand sie leistete, desto geiler wurde er, und sie konnte spüren, dass ihn seine eigenen Gefühle überraschten. Während der ersten Tage war Lash nur auf Bestrafung aus gewesen und hatte versucht, ihr heimzuzahlen, was sie mit seiner letzten Freundin angestellt hatte. Offenbar hatten ihn die Kugeln, mit denen sie die Brust des Miststücks durchlöchert hatte, stinksauer gemacht. Aber dann wurde es anders. Er redete immer weniger über seine Ex, sondern immer mehr über seine Fantasien, die sich unter anderem um eine Zukunft mit ihr als Mutter seiner Höllenbrut drehten.
Na toll! Bettgeflüster mit einem Soziopathen.
Jetzt glühten seine Augen aus einem anderen Grund, wenn er zu ihr kam. Und wenn er sie wieder einmal bewusstlos geschlagen hatte, hielt er sie für gewöhnlich eng umschlungen, wenn sie wieder zu sich kam.
Xhex wandte sich von ihrem Spiegelbild ab und erstarrte mitten in der Bewegung.
Da war jemand im unteren Stockwerk.
Sie verließ das Bad und ging zur Tür, die auf den Flur hinausführte. Sie atmete langsam tief ein. Als ihr der Geruch eines frisch überfahrenen Tieres in die Nase stieg, war ihr klar, dass es ein Lesser war, der unten herumtappte – aber nicht Lash.
Nein, das war sein Lakai, der jeden Abend kurz vor der Ankunft ihres Entführers herkam, um Lash etwas zu Essen zu machen. Was bedeutete, dass Lash selbst auf dem Weg hierher war.
Mann, was hatte sie doch für ein Glück: Sie wurde ausgerechnet vom einzigen Mitglied der Gesellschaft der Lesser entführt, das essen musste und ficken konnte! Alle anderen waren so impotent wie Neunzigjährige und brauchten auch keinerlei Nahrung. Nicht jedoch Lash. Das Arschloch war voll funktionsfähig!
Xhex ging zurück zum Fenster und streckte die Hand nach der Scheibe aus. Die Grenze, die ihr Gefängnis umgab, war ein Energiefeld, das sich wie ein heißes Prickeln anfühlte, wenn sie damit in Kontakt geriet. Das verdammte Ding wirkte wie ein unsichtbarer Zaun für größere Kreaturen als Hunde – mit dem zusätzlichen Vorteil, dass kein Halsband benötigt wurde.
Die unsichtbare Grenze war aber nicht ganz starr. Wenn sie dagegen drückte, gab sie etwas nach, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Dann zogen sich die bewegten Moleküle zusammen, und das brennende Gefühl wurde so stark, dass sie ihre Hand ausschütteln und herumgehen musste, bis der Schmerz wieder nachließ.
Während sie darauf wartete, dass Lash zu ihr kam, wanderten ihre Gedanken zu dem Mann, an den sie eigentlich niemals denken wollte.
Insbesondere dann nicht, wenn Lash da war. Sie wusste nicht, wie weit ihr Entführer in ihren Kopf eindringen konnte, aber sie wollte nichts riskieren. Wenn der Bastard nur den geringsten Hinweis darauf bekam, dass der stumme Soldat ihr » Seelenquell « war, wie ihr Volk es nannte, würde er das gegen sie verwenden … und gegen John Matthews.
Das Bild des Mannes erschien dennoch vor ihrem inneren Auge. Die Erinnerung an seine blauen Augen war so klar und deutlich, dass sie die dunkelblauen Sprenkel darin erkennen konnte. Himmel, was hatte er doch für schöne blaue Augen!
Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wann sie John zum ersten Mal getroffen hatte. Damals war er noch ein Prätrans gewesen und hatte sie so ehrfürchtig und staunend angeblickt, als ob sie überlebensgroß, eine Offenbarung sei. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie über ihn nur gewusst, dass er das ZeroSum mit versteckten Waffen betreten hatte. Und als Sicherheitschefin des Clubs war sie wild entschlossen gewesen, ihn zu entwaffnen und vor die Tür zu setzen. Aber dann hatte sie erfahren, dass der blinde König sein Whard war, und das änderte natürlich alles.
Nachdem bekanntgeworden war, zu wem John gehörte, durfte er nicht nur bewaffnet in den Club, sondern wurde zusammen mit den zwei Jungs, die ihn stets begleiteten, auch als besonderer Gast behandelt. Von da an war er regelmäßig ins ZeroSum gekommen und hatte sie stets genau beobachtet. Seine blauen Augen waren ihr auf Schritt und Tritt gefolgt. Und dann hatte seine Transition stattgefunden, bei der er sich in einen verdammt riesigen Kerl verwandelt hatte. Und plötzlich lag in seinem sonst so sanften, scheuen Blick ein warmes Feuer.
Es hatte einiges gebraucht, um seine Liebenswürdigkeit abzutöten. Aber getreu ihrer Killernatur war es ihr schließlich gelungen, das warme
Weitere Kostenlose Bücher