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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Burg Land abgerungen und dort ihre Steinhäuser errichtet hatten. Es war die übliche Vorgehensart der Gesellschaft der Lesser: sich in einem Dorf einnisten, nach und nach die Männer rekrutieren, Frauen und Kinder abschlachten oder verschachern, heimlich mit Waffen und Pferden verschwinden und dann auf zum nächsten Dorf in noch größerer Anzahl.
    In dieser Hinsicht dachte Xcor ganz ähnlich wie sein Feind: Nach dem Kampf nahm er mit, was er tragen konnte, bevor er in die nächste Schlacht zog. Nacht für Nacht kämpften sich Bloodletter und seine Krieger durch das Land, das seine Bewohner England nannten, und wenn sie den äußersten Zipfel des Schottengebiets erreichten, machten sie kehrt und zogen wieder gen Süden, immer weiter, bis sie am Stiefelabsatz von Italien gezwungen waren, abermals umzukehren. Und dann durchpflügten sie all diese Länder von neuem, die ganze Strecke. Wieder und wieder.
    »Hier lagern wir unser Gepäck«, erklärte Xcor und zeigte auf einen dickstämmigen Baum, der über einen Bach gestürzt war.
    Nur das Knarren von Leder und das gelegentliche Schnauben der Hengste waren zu hören, während sie ihre bescheidene Habe verstauten. Als alles unter der großen Eiche lag, saßen sie wieder auf und versammelten sich mit ihren edlen Reittieren – den einzigen Wertstücken, die sie mit sich führten, abgesehen von den Waffen. Zierrat oder Utensilien für den Komfort empfand Xcor als unnütz
– nichts als Ballast, der sie aufhielt. Ein kräftiges Pferd und ein gut ausbalancierter Dolch jedoch waren unbezahlbar.
    Die Sieben ritten auf das Dorf zu, ohne sich Mühe zu machen, das Donnern der Hufe zu dämpfen. Doch sie veranstalteten auch kein Kriegsgeschrei. Sinnloser Aufwand, sie brauchten ihre Feinde nicht unbedingt dazu auffordern, rauszukommen und sie zu begrüßen.
    Wie um die Krieger willkommen zu heißen, steckten ein, zwei Menschen den Kopf zur Tür heraus und sperrten sich dann schnell wieder in ihre Stuben. Xcor schenkte ihnen keinerlei Beachtung. Stattdessen suchte er die niedrigen Steinhäuser und den Dorfplatz mit den geschlossenen Läden nach einer zweibeinigen Lebensform ab, die geisterhaft blass war und wie ein in Sirup getunkter Leichnam stank.
    Sein Vater ritt an seine Seite und grinste boshaft. »Vielleicht werden wir uns nachher an den Früchten dieses Gartens gütlich tun.«
    »Vielleicht«, murmelte Xcor, während sein Hengst den Kopf zurückwarf. Fürwahr, ihn reizte es nicht, Frauen zu nehmen oder Männer zu unterwerfen, doch seinem Vater widersprach man besser nicht, auch nicht, was die Befriedigung seiner launenhaften Gelüste anging.
    Mit einem Handzeichen schickte Xcor drei der Reiter nach links, wo ein kleines Gebäude mit Spitzdach und einem Kreuz obendrauf stand. Er und die anderen würden sich rechts halten. Sein Vater tat, was ihm gefiel. Wie immer.
    Die Hengste in Zaum zu halten, war ein hartes Stück Arbeit selbst für den kräftigsten Arm, aber er war das Tauziehen gewöhnt und saß fest im Sattel. Mit finsterer Entschlossenheit durchdrangen seine Augen die Schatten, die der Mond warf, suchten, forschten …
    Der Jägertrupp, der aus dem Schutz der Schmiede trat, war bis an die Zähne bewaffnet.
    »Fünf«, knurrte Zypher. »Eine herrliche Nacht.«
    »Drei«, verbesserte Xcor. »Zwei sind noch Menschen … obwohl … auch sie zu töten, wird ein Vergnügen sein.«

    »Welche nehmt Ihr, Herr?«, fragten seine Kameraden voller Ehrfurcht, die er sich verdient hatte und nicht durch Geburtsrecht erworben.
    »Die Menschen«, sagte Xcor, schob sich nach vorne und machte sich bereit für den Moment, da er seinem Pferd freien Lauf lassen würde. »Sollten weitere Lesser in der Nähe sein, wird sie das anlocken.«
    Dann trieb er seinen mächtigen Hengst an und verschmolz mit dem Sattel. Als sich die Lesser mit ihren Kettenhemden und Waffen ihm hoch erhobenen Hauptes stellten, lächelte er. Die zwei Menschen unter ihnen würden nicht so standhaft bleiben. Obwohl auch sie für den Kampf gerüstet waren, würden sie das Weite suchen, sobald die ersten Fänge aufblitzten, aufgescheucht wie Ackergäule von einem Kanonenschlag.
    Weswegen er nach nur drei Sätzen im Galopp plötzlich nach rechts ausbrach. Hinter der Schmiede zog er sich in den Steigbügeln hoch und entledigte sich seines Pferdes. Sein Hengst war ungestüm, doch wenn es ums Absitzen ging, war er folgsam und wartete …
    Eine Menschenfrau stürzte aus der Hintertür und suchte stolpernd festen Tritt im Morast,

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