Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
ihr weißes Nachtgewand ein heller Streifen in der Dunkelheit. Dann sah sie ihn und erstarrte vor Schreck.
    Eine verständliche Reaktion: Er war doppelt so groß wie sie, wenn nicht gar drei Mal so groß, und stand nicht im Schlafhemd vor ihr, sondern in voller Kriegsmontur. Als ihre Hand an den Hals fuhr, schnupperte er und fing ihren Geruch ein. Hm, vielleicht hatte sein Vater Recht und sie sollten sich wirklich an den Früchten dieses Gartens gütlich tun …
    Bei diesem Gedanken entfuhr ihm ein tiefes Knurren, das ihr augenblicklich Beine machte. Und als er sah, wie sie floh, brach das Raubtier in ihm hervor. Blutdurst zerrte an seinen Eingeweiden und erinnerte ihn daran, dass es Wochen her war, seit er sich von einer Angehörigen seines Volkes genährt hatte. Und obwohl
dieses Mädchen nur ein Mensch war, würde es für heute Nacht genügen.
    Leider war im Moment keine Zeit für derlei Zerstreuung – obwohl sein Vater sie sicherlich nachher fangen würde. Sollte Xcor Blut benötigen, um über die Runden zu kommen, würde er es von dieser Frau bekommen oder von einer anderen.
    Er kehrte ihrer fliehenden Gestalt den Rücken, verschaffte sich einen festen Stand und zog seine bevorzugte Waffe: Obwohl der Dolch seine Berechtigung hatte, wählte er die Sense mit ihrem langen Griff, die er in einem eigens dafür angefertigtem Halfter auf dem Rücken trug. Er war Meister darin, diese schwere Waffe zu schwingen. Lächelnd ließ er die heimtückische, geschwungene Klinge durch die Luft sausen und wartete darauf, dass ihm die zwei Menschen ins Netz gingen, die sicher bald hinter dem Haus hervor…
    Ach ja, wie schön es doch war, Recht zu behalten.
    Kurz nachdem ein Lichtblitz und ein Knall von der Dorfstraße zu ihm drangen, kamen die zwei Menschen schreiend um die Schmiede gerannt, als würden sie von Räubern verfolgt.
    Doch sie hatten sich geirrt, nicht wahr? Der Räuber wartete hier.
    Xcor veranstaltete kein Geschrei, er fluchte und er knurrte nicht. Er rannte einfach mit der Sense los. Die Waffe lag gut ausbalanciert in seinen Händen, während seine kräftigen Schenkel die Entfernung mühelos bewältigten. Bei seinem Anblick hielten die Menschen in ihren Stiefeln schlingernd an und versuchten mit rudernden Armen, das Gleichgewicht zu bewahren, wie Enten, die bei einer Wasserlandung mit den Flügeln schlagen.
    Die Zeit dehnte sich in die Länge, als er über sie herfiel, mit seiner Lieblingswaffe ausholte und sie beide zugleich auf Höhe des Genicks traf.
    Ihre Köpfe waren mit einem einzigen sauberen Streich abgetrennt, kurz blitzte noch Überraschung in ihren Gesichtern auf, ehe ihre Häupter, die nun keinen Halt mehr hatten, Nase über Stirn davonflogen und spritzendes Blut Xcors Brust besprenkelte.
Derart ihrer Köpfe beraubt, gingen die unteren Körperhälften der beiden mit einer merkwürdigen, fließenden Anmut zu Boden, wo sie als ein regloser Haufen von Gliedern endeten.
    Jetzt brüllte er.
    Xcor wirbelte herum, stemmte die Lederstiefel in den Schlamm und holte tief Luft. Dann stieß er einen Schrei aus, während er die Sense vor sich durch die Luft sausen ließ, der gerötete Stahl lechzend nach mehr. Obgleich seine Opfer lediglich Menschen gewesen waren, war der Rausch des Tötens besser als jeder Orgasmus. Das Bewusstsein, dass er Leben ausgelöscht und Leichen hinterlassen hatte, durchströmte ihn wie warmer, süßer Met.
    Mit einem Pfiff durch die Zähne rief er seinen Hengst, der folgsam auf ihn zugestürmt kam. Ein Satz, und Xcor saß wieder im Sattel, die Sense hoch erhoben in der rechten Hand, in der linken die Zügel. Er rammte seinem Pferd die Sporen in die Flanken und galoppierte durch eine enge, schmutzige Gasse, die ihn mitten ins Schlachtgetümmel führte.
    Der Kampf war im vollen Gange, Schwerter trafen klirrend aufeinander, und Schreie durchdrangen die Nacht, als die Feinde aufeinanderprallten. Und genau wie Xcor vorausgesagt hatte, traf ein halbes Dutzend weitere Lesser auf guten Pferden ein wie aufgescheuchte Löwen, die ihr Revier verteidigten.
    Xcor fiel über den Verstärkungstrupp her. Er befestigte die Zügel am Sattelknauf und schwang die Sense, während sein Hengst mit gebleckten Zähnen auf die Pferde der Feinde zustürmte. Schwarzes Blut und Körperteile wirbelten durch die Luft, als er seine Gegner zerstückelte, Pferd und Reiter verschmolzen bei ihrem Angriff zu einer Einheit.
    Als Xcor einen weiteren Jäger mit der Klinge erfasste und auf Brusthöhe zweiteilte, wusste er, dass

Weitere Kostenlose Bücher