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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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sich hin.
    »Das Zimmer ist frei bis morgen Nachmittag um fünf«, fügte die alte Frau hinzu, die vor der Schwelle stehengeblieben war, und Kate wandte sich zu ihr um.
    »Das Bad ist am Ende des Flurs. Es hängt auch ein Schild an der Tür. Wenn Sie noch irgendetwas brauchen sollten, sagen Sie bitte Bescheid.« Sie machte einen Schritt nach vorne und legte etwas auf den Tisch. »Der Schlüssel«, erklärte sie und lächelte. »Dann noch einen schönen Abend, Miss Novan!«
    »Ihnen auch«, entgegnete Kate, dann schritt die Frau zur Tür und verschwand auf dem Flur.

Die Neue

    Hellwach setzte sich Kate im Bett auf und fuhr sich durchs Haar. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Leuchtziffern ihrer Uhr und seufzte. Es war schon fast fünf.
    Ihrem Gefühl nach schien sie schon die halbe Nacht wachzuliegen und die vergangenen Stunden nur damit verbracht zu haben, sich von einer Seite auf die andere zu wälzen.
    Eine gute Minute saß Kate so unschlüssig da, dann seufzte sie resignierend und stand auf. Im Zimmer um sie herum war es still und dunkel, nur die Laterne unten auf der Straße malte einen blassen, gelben Kringel an die weiße Decke.
    Kate trat ans Fenster und warf einen Blick hinaus.
    Es regnete immer noch und der Asphalt der Fahrbahn glänzte vor Wasser. Menschen waren keine zu sehen, nur ein paar verlassene Autos am Straßenrand und hier und da ein beleuchtetes Fenster einige Häuser entfernt.
    Wenn Kate über die Giebel der Häuser hinweg in die Ferne sah, konnte sie sogar den Rand der Stadt ausmachen und dahinter den schwarzen Streifen Horizont, vor dem sich, kaum sichtbar, die Umrisse der Dales als schemenhafte Linien auf und ab schlängelten.
    Kates Gedanken schweiften ab. Sie musste wieder an diesen Hund denken, an die unheimliche Begegnung auf der Straße. Sie wusste, dass sie in dieser Nacht doch schon einige Minuten geschlafen haben musste und von dem Tier geträumt hatte, aber sie konnte nicht mehr sagen, was genau es gewesen war. Vermutlich nichts Gutes.
    Schweigend beobachtete sie die Regentropfen, die über die Fensterscheibe liefen.
    Plötzlich fröstelte sie.
    Unheimlich, dachte Kate. Dann schüttelte sie den Kopf, um die störenden Gedanken endgültig zu vertreiben, und stieg mit einem letzten Blick in die Nacht zurück in das warme Bett.
    Ein lautes Hupen auf der Straße riss Kate aus ihrem unruhigen Schlaf.
    Müde öffnete sie die Augen und brauchte einige Sekunden, um die letzten wirren Traumbilder aus ihrem Kopf zu vertreiben, dann richtete sie sich langsam auf. Dieses Mal war es bereits hell, und sie hörte den Verkehr unter dem Fenster. Also war sie zu guter Letzt doch noch eingeschlafen.
    Sie gähnte. Verdammt, sie fühlte sich, als wäre sie von einer Dampfwalze überrollt worden oder so etwas.
    Langsam tastete sie nach ihrer Uhr, die auf dem Nachtschränkchen neben ihr lag, und sah darauf.
    Sie fuhr hoch. Es war schon halb 2 ?
    Kate starrte auf das Zifferblatt. Das durfte nicht wahr sein!
    Mit einem Stöhnen ließ sie die Uhr auf die Bettdecke gleiten und stand auf. Zum Teufel, wieso hatte sie ihren Wecker nicht gehört? Sie warf einen Blick auf ihr Handy. Der Weckalarm stand auf halb acht, aber er war ausgeschaltet. Sie musste ihn ausgedrückt haben und dann wieder eingeschlafen sein!
    Sie seufzte. Sie setzte sich auf die Bettkante und rief sich die Landkarte vor Augen. Sie kannte den Weg nicht auswendig, aber sie wusste, dass die Fahrt nach Bristol, die Stadt, in der ihre Tante wohnte, gute vier Stunden dauern würde.
    Kate warf einen Blick aus dem Fenster. Es regnete immer noch. Oder schon wieder. Keine Ahnung, ob es in der Nacht zwischendurch mal aufgehört hatte, jetzt zumindest goss es so stark, dass Kate, wenn sie gegen den Himmel sah, nicht viel mehr erkennen konnte als eine dichte, undurchdringliche, graue Wand.
    Grauer Regen, graue Häuser, eine graue Straße unter dem Fenster – der Tag schien ja richtig gut zu werden.
    Kate trat an die Scheibe und setzte eine nachdenkliche Miene auf. Eigentlich… Sie kaute mit abwesendem Blick auf der Unterlippe, während sie hinunter auf die Straße sah. Die bunten Dächer der Autos waren im Augenblick die einzigen Lichttupfer weit und breit.
    Eigentlich konnte Tante Sue doch auch noch einen Tag warten, oder nicht?, dachte Kate und lächelte, als der Entschluss auch schon so gut wie gefasst war. Immerhin hatte sie nicht auf den Tag genau gesagt, wann sie kommen würde. Sie hatte lediglich versprochen, vorher anzurufen, damit sich ihre

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