Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)
Teil I Der elitäre Anspruch
Ein Zeuge Jehovas ist ein besonderer Mensch. Er ragt heraus aus der Masse seiner Zeitgenossen. Auserwählt unter Vielen genießt er das Vorrecht, zu Gottes Volk zu gehören und hat daher allen Grund, sich glücklich zu schätzen. Er hat auch die gesicherte Zuversicht, die kurz bevorstehende „große Drangsal“ und die Schlacht Gottes, genannt Harmagedon, zu überleben, um sich danach eines ewigen Lebens in einer paradiesischen Ordnung erfreuen zu können.
Alle anderen Menschen können diese Erwartung nicht hegen. Sie werden bei diesem Anlass sterben und dürfen nicht damit rechnen, in der zukünftigen Neuen Ordnung, dem Tausendjährigen Königreich Gottes, wieder von ihm zum Leben erweckt zu werden. Zumindest nicht, wenn sie sich früher einmal bewusst gegen die Einladung, auch ein Zeuge Jehovas zu werden, entschieden haben.
Ein Zeuge Jehovas kann sich auch deswegen glücklich schätzen, weil er bereits in der Gegenwart, in diesen schwierigen Zeiten, in einem geistigen Paradies leben darf. Getrennt von der bösen Welt, inmitten von gleichgesinnten, ihm liebevoll zugetanen Brüdern und Schwestern. Alle im Geiste, ihrem Glauben und ihrem Bewusstsein, moralisch höherstehend als ihre Mitmenschen zu sein, vereint.
Ja, sie sind die moralisch besseren Menschen. Zumindest halten sie sich dafür. Und dies wird ihnen auch von der Führung der Wachtturmgesellschaft (WTG) und ihren Repräsentanten, den Ältesten in den örtlichen Versammlungen, regelmäßig bestätigt.
Zusammengeschlossen und geeint unter der Führung einer Organisation, die sich selbst als einziges Werkzeug des Allerhöchsten, des einzig wahren Gottes, begreift.
Der Herr nutze ihn als sein Sprachrohr, hat schon der Mitbegründer der Wachtturmgesellschaft, Charles Taze Russell, von sich behauptet. Nur ihm sei es gegeben, die Botschaften der Bibel zu verstehen und denjenigen die Planung Gottes zu enthüllen, die ihm gegenüber über die richtige Geisteshaltung verfügten und sich als schafähnliche und demütig eingestellte Menschen zeigten.
Und diese Planung des Allmächtigen bedeutet Russell zufolge für den größten Teil der Menschheit nichts Gutes. In der bevorstehenden Schlacht Gottes, in Harmagedon, würden die falschen Religionen und danach die politischen Systeme, ihre Herrscher und alle Menschen, die Gott nicht wie die heutigen Zeugen Jehovas anbeteten und allein ihm dienten, ihr Ende finden.
Auch die Lehre, dass nur die ernsthaften Bibelforscher, die heutigen Zeugen Jehovas, eine reale Chance haben, der nahen Vernichtung zu entgehen und in einem wieder errichteten Paradies auf der Erde zu leben, geht auf ihn zurück. Dann würden alle jene Menschen, die sich heute im Felddienst für die Organisation des Höchsten mühten und plagten, auch ihre wohlverdiente Belohnung erhalten.
Zumindest, wenn sie Jehova Gott auch weiterhin treu dienen würden, können sie auf ein ewiges Leben in einem irdischen Paradies hoffen. Ohne Furcht vor Krankheit und Tod, vor Gewalt und Kriminalität, vor Unterdrückung und Ausbeutung. Was für eine Perspektive! Für eine solche Aussicht würde wohl jeder viel geben. Was hält die Menschen eigentlich davon ab, dieses Angebot anzunehmen?
Die Zeugen Jehovas haben diesen Schritt nämlich mit ihrer Taufe bereits sichtbar getan. Sie haben den neuen Glauben und die damit verbundene Hoffnung angenommen und füllen ihre neue Rolle zumeist mit voller Hingabe aus. Zeit, Geld und Arbeit für ihre Organisation haben nur noch eine unterordnete Bedeutung und werden bereitwillig und zumeist auch freudig geopfert. Schließlich geht es ja um etwas viel Größeres, ungleich Bedeutungsvolleres. Es geht um ihr ewiges Leben in diesem, ihnen von der Wachtturmorganisation in Aussicht gestellten, baldigen Paradies.
Aber wie solide ist diese Aussicht abgesichert? Stimmen die Interpretationen der Wachtturmgesellschaft, ihre Lehren und ihre Prophezeiungen tatsächlich mit den Aussagen der Bibel überein? Gibt es einen biblisch begründeten Plan Gottes, wie ihn die Führung der Zeugen Jehovas versteht? Oder geht es der weltumspannenden Wachtturmgesellschaft in Wahrheit um etwas ganz anderes? Etwas, was von der Führung der Organisation sorgsam im Verborgenen gehalten und den einfachen Zeugen und der Außenwelt nicht bekannt werden soll?
Das vorliegende Buch geht diesen Fragen auf den Grund. Es gründet sich auf die eigene persönliche und leidvoll erlebte Erfahrung 1 des Autors, der sich nach langjähriger
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