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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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vergangen.
    Kate legte das Handy hinter sich aufs Bett und warf einen Blick hinaus. Sie hatte Durst auf einen warmen Tee, und vielleicht konnte sie doch etwas zu essen vertragen, aber bei diesem Wetter wollte sie nicht vor die Tür, wenn es nicht nötig war. Nicht, dass Kate etwas gegen Regen hatte – eigentlich war es sogar ein Wetter, das sie viel lieber mochte als Sonne und Wärme –, aber wenn man unterwegs war und keine vernünftige Möglichkeit besaß, seine Sachen zu trocknen, sah man die Dinge etwas praktischer.
    Also nahm sie ihr Buch vom Nachtschränkchen und legte sich aufs Bett. Sie würde warten. Vielleicht würde das Wetter doch noch besser werden – und um fünf musste sie sowieso aus dem Zimmer sein.

    Kurz vor fünf verließ Kate schließlich das Haus.
    Zum Glück hatte der Regen ein klein wenig nachgelassen – oder vielleicht bildete sie es sich in ihrem unerschütterlichen Optimismus auch einfach nur ein –, und das Magenknurren war mittlerweile so laut, dass man es bis ins Nachbarzimmer hören musste.
    Kate packte ihre Sachen zusammen, hängte sich ihre Sporttasche über den Rücken und die Handtasche über die Schulter, dann verließ sie Heron House und lud ihre Sachen in den Astra.
    Sie wusste, wo sie hinwollte. Sie hatte am vorigen Tag ein kleines Café entdeckt, als sie in dem Fremdenführer nach einer Unterkunft gesucht hatte. Es war nicht weit, und nach einem letzten, prüfenden Blick auf die Karte fuhr Kate los.
    Sie fand den Weg ohne Probleme. Das Café lag neben einem weiteren Geschäft Namens Reynolds’ antiques an einem kleinen, halbrund gepflasterten Platz direkt hinter dem Gehweg der Straße.
    Kate parkte auf einem der freien Parkplätze auf der anderen Straßenseite, stieg aus und schloss den Wagen ab.
    Aus dieser Perspektive war die Stadt gar nicht so trist und grau, wie es aus dem Fenster der Pension oder in der Nacht gewirkt hatte. Viele der Häuser waren Geschäfte, über ihren Eingangstüren hingen bunte Schilder mit den Namen, genauso wie über dem Café, auf das Kate nun zusteuerte. Sie überquerte die Straße und betrat mit einem kleinen Sprung über das schmale, mit Immergrün bepflanzte Beet den Vorplatz.
    Bis zum Café waren es nur wenige Meter.
    Kate öffnete die niedrige Glastür und ein Duft nach frischem Kaffee, Brötchen und Tee schlug ihr entgegen. Sie sah sich einen Augenblick um, um sich einen Überblick zu verschaffen, dann stellte sie sich neben einen jungen Mann an die Theke. Er lächelte sie an und sie lächelte aus Höflichkeit zurück, bevor sie sich der Preisliste zuwandte, die mit Klebestreifen an einem der tapezierten Stützpfeiler befestigt war. The Spot stand dort als Kopfzeile in leuchtend roten Buchstaben – von Hand geschrieben und nicht sehr ordentlich –, darunter die Speisekarte der angebotenen Getränke und Snacks.
    »Nimm bloß nicht den Kaffee!«, flüsterte eine Stimme an ihrem Ohr, und Kate drehte sich noch einmal zu dem Mann um.
    Er lächelte immer noch, und seine hellgrauen Augen musterten sie freundlich. »Ich habe den Fehler schon zwei Mal gemacht«, fügte er hinzu.
    Kate konnte sich bei seinem Gesichtsausdruck ein Lachen nicht verkneifen. »Und warum nicht?«
    Der Mann schien belustigt. »Weil du nie weißt, ob er die Konsistenz von Wasser oder verkochtem Grießbrei hat.«
    Zusammen mit dem jungen Mann setzte sich Kate an den einzigen noch freien Tisch in der Nähe des Eingangs.
    Während sie vorsichtig an ihrem Becher Tee nippte und höllisch aufpassen musste, um sich nicht die Lippen zu verbrennen, spürte sie den Blick ihres Nachbarn auf sich ruhen.
    Sie sah auf.
    »Du bist neu hier«, stellte der Mann fest.
    Kate ließ den Becher ein Stück sinken. »Woher weißt du das?«
    Er lachte auf. »Settle ist nicht gerade groß. Man erkennt fremde Gesichter, wenn man sie sieht.«
    Kate musste eine sehr merkwürdige Miene gezogen haben, denn der junge Mann hielt einen Moment inne.
    Dann lachte er wieder. »Wie unhöflich!«, meinte er und streckte seine Hand aus. »Ich bin John! Johnny. «
    »Kate.« Sie erwiderte seine Geste.
    »Du kommst nicht von hier, oder?« Dieses Mal war es keine Feststellung, sondern eine ernst gemeinte Frage, und Kate schüttelte den Kopf, weil es ihr das Stück Brötchen im Mund unmöglich machte zu antworten.
    Er bedachte sie mit einem abschätzenden Blick, dann legte er den Kopf schief. »Lass mich raten!«, meinte er munter, und Kate musste über seine überschwänglich fröhliche Art unwillkürlich

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