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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Tour?«
    Mafia seufzte. Stand auf. Und Glass konnte deutlich sein Gesicht sehen. Seine Wange und die Lippe waren geschwollen.
    »Ich geh vor«, sagte Glass.
    »Danke«, antwortete Mafia.
    »Ihr beiden solltet einfach zur Sache kommen und miteinander ficken«, sagte Fox, »und uns alle mit dem Scheißvorspiel verschonen.«
    Eine kahle Zelle. Ohne Fenster. Abends warfen sie eine Matratze rein, vielleicht eine Decke. Man brauchte nicht zu fragen, wieso die Dinger Strafzellen genannt wurden. Glass konnte es kaum fassen, dass er sich inzwischen daran gewöhnt hatte.
    Mafia war nackt und hatte die Hände vor dem Schritt übereinandergelegt. Ohne seine Sonnenbrille wirkte er noch nackter.
    Fox hatte sie ihm zusammen mit den Klamotten abgenommen. Nicht weil das üblich war, nur weil Fox ein Schwein war.
    Glass hatte versucht, ihn zu überreden, es nicht zu tun. Bekam die Antwort, die er erwartet hatte.
    »Willst wohl nicht, dass dein Schatz kalte Eier kriegt, was?« Fox’ Doppelkinn wirkte wie ein zweites Lächeln.
    »Lass ihm wenigstens die Brille«, sagte Glass. »Ohne die kann er nichts sehen.«
    »Der sieht auch nichts mit dem Scheißding. Und wiesoüberhaupt die getönten Gläser?« Er schaute Mafia an, der nicht reagierte. »He!« Er schlug mit dem Arm nach Mafia.
    »Das ist kompliziert«, sagte Mafia. »Lassen Sie mir einfach die Brille da, hm?«
    Fox klappte sie zusammen und steckte sie sich in die Brusttasche. »Nichts zu machen.«
    »Was soll denn das, sie mitzunehmen?«, fragte Glass.
    »Der Mann könnte zur Gefahr für sich selber werden«, sagte Fox. »Sie zerbrechen. Sich die Handgelenke aufschneiden.«
    »Hast du Selbstmordgedanken?«, fragte Glass Mafia.
    »Eher Mordgedanken, würd ich sagen.« Mafia schaute Fox an und ließ seine Augäpfel irrlichtern, als suchten sie nach einer Möglichkeit, aus ihren Höhlen zu entkommen.
    »Ich denke, ich werf sie in den Müll«, sagte Fox. »Nur um sicherzugehen, dass sich niemand dran verletzt.«
    »Jetzt sei kein Arschloch«, sagte Glass.
    Fox erstarrte. »Hast du mich grade Arschloch genannt?«
    »Lass es einfach«, sagte Glass.
    »Wie viel?«, fragte Fox.
    Glass kratzte sich am Finger. »Was?«
    »Wie viel bezahlste mir, damit ich nicht drauftrete?«
    »Ich?«, fragte Glass.
    »Ja, du.«
    »Wieso sollte ich dir irgendwas zahlen?«
    »Sollste ja gar nicht. Aber ich wette, du tust’s.«
    Tja, nein, das würde er nicht. Von wegen, so weit kam’s noch. Er hatte nicht vor, sich derart schikanieren zu lassen. »Na los«, sagte Glass. »Mach, was du willst.«
    »Tut mir leid, Süßer«, sagte Fox zu Mafia. »Dein Herzilein liebt dich nicht mehr.«
    Glass war froh, Fox los zu sein, obwohl er nicht scharf darauf war, die Gefängniswerkstatt zu beaufsichtigen. Der Geruch nach Aluminiumspänen, das Geräusch von knirschendem Metall. Laute Stimmen. Und ein Gefühl der Bedrohung. Das empfand er überall im Hilton. Aber hier war es stärker. Und heute war es überwältigend.
    Er stand direkt am Tor, an die Stäbe gelehnt, und versuchte, locker zu wirken. Er hatte einen Schlüssel, war aber trotzdem eingeschlossen. Angenommen, es passierte etwas und er musste hier rauskommen. Er würde Zeit brauchen, um zu reagieren. Vielleicht würde ihm keine Zeit bleiben. Er würde hier mit diesem Pack festsitzen.
    Er beobachtete eine Gruppe Häftlinge, die sich um eine große Drehbank drängten. Glass wusste, dass sie allen Maschinen Namen gaben, aber er wusste nicht genau, ob es sich um Lydia oder Linda handelte. Ein Kopf hob sich, schaute ihn direkt an, grinste. Noch ein Kopf, noch ein Grinsen.
    Sie redeten über ihn.
    Er wusste nicht, ob er zurückgrinsen oder sie nicht beachten sollte. Ihm schwirrte der Kopf.
    Komm ihnen nicht zu nahe.
    Ignorier sie nicht.
    Provozier sie nicht.
    Lass ihnen nichts durchgehen.
    Dann: Mach das Scheißtor auf und renn, solange du noch kannst.
    Machte er natürlich nicht. Er versuchte, ruhig und beherrscht zu wirken, während die Stäbe des Tors sich ihm in den Rücken drückten. War wahrscheinlich gar nicht so schlecht, dass er eingesperrt war. Er war sich nicht sicher, ob er sonst geblieben wäre.
    Die Gruppe um die große Drehbank herum kicherte wie Schulkinder. Vielleicht hatten sie vor, ihn als Geisel zu nehmen.
    Er schüttelte sich, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Er musste diesen Scheiß aus dem Kopf kriegen. Seit er hier angefangen hatte zu arbeiten, war dies seine größte Sorge,die ständig an ihm nagte. Manchmal ging seine Fantasie mit ihm

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