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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dabei hatte alles im Grunde so harmlos angefangen…
    Professor Zamorra, Parapsychologe, hatte beruflich in Wales zu tun gehabt. Nicole Duval, seine Lebensgefährtin und Sekretärin, hatte die Idee gehabt, die so ungefährlich geklungen hatte.
    »Merlins Burg«, hatte sie gesagt und damit das Stichwort gegeben. Zamorra runzelte nur leicht die Stirn, lehnte sich im Ledersessel im Foyer des Hotels zurück und nippte am Kognak. Ihm gegenüber saß die bezaubernde Nicole, hatte ein Bein über das andere geschlagen und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Ihren figurumschmeichelnden hellblauen Pullover durchzogen Silberfäden und funkelten im Licht der tiefhängenden Kerzenlampen.
    Zamorra schürzte die Lippen. Leicht beugte er sich vor, setzte den Kognakschwenker zurück auf die niedrige Glasplatte und sah Nicole fragend an. »Was ist damit?«
    »Mir kam gerade eine Idee«, sagte sie, sah an ihm vorbei zum Glasportal des Hoteleingangs. Gerade hatte Sir Montgomery Perkinss sie verlassen, der eine längere und eingehende Abhandlung über ein bestimmtes Teilgebiet des Okkultismus verfassen wollte. Darum hatte er Professor Zamorra nach Cardiff eingeladen, um ihn in einigen wenigen Fragen mit seinem überragenden Fachwissen zu Unterstützen. Zamorra hatte das Seine getan, und mit einem Aktenkoffer voll Notizen war Sir Montgomery wieder gegangen.
    Zamorra, der so wenig nach einem Professor aussah und eher als Darsteller in einem James-Bond-Film hätte mitwirken können, lächelte. »Deine Ideen sind es, die ich zuweilen fürchte«, erklärte er. »Sag an, was durch dein ruheloses Hirn spukt.«
    »Wir könnten, da wir doch schon mal in der Gegend sind, nach dieser Burg Ausschau halten. Carmarthen ist nur etwas über hundert Kilometer entfernt, und Caermardhin muß doch in unmittelbarer Nähe liegen, wenn man den Legenden vertrauen darf.«
    Zamorra nickte.
    Beide waren sie schon in Merlins Burg gewesen. Aber gefunden hatte sie nie ein Mensch, wenn der geheimnisvolle Zauberer es nicht wollte. Seine Burg war unsichtbar. Nur, wenn höchste Gefahr drohte, schwand die Unsichtbarkeit und wurde für die Bewohner des Dorfes unten im Tal zum Alarmzeichen. Oft schon waren Männer hinaufgezogen und hatten dort gesucht, wo sie in Krisenzeiten die unsichtbare Burg hatten auftauchen sehen, doch gefunden hatten sie nie etwas. Es war, als sei die Burg nicht nur unsichtbar, sondern auch teilweise in einer anderen Welt.
    »Wir sind damals von der anderen Seite her gekommen«, entsann sich Zamorra. »Von Cwm Duad.«
    In jenem kleinen Ort hatten sie einen Vampir gejagt. Just auf diesen Langzahn hatte es auch Gryf, der Druide, abgesehen, und so war ein Zusammentreffen unvermeidlich gewesen. Doch dann waren sie in eine noch größere Aktion hineingestolpert. Jene schwarzen Schattenwesen, deren wahre Gefährlichkeit sich nur erahnen ließ, die Meeghs, hatten einen Angriff auf Merlin gestartet. [1]
    Caermardhin, Merlins Burg, war sichtbar geworden. Und gemeinsam mit dem geheimnisumwobenen Zauberer hatten sie die Meeghs vernichtet, hatten ein Zeitparadoxon gechaffen, das Merlin fast getötet hatte. Monate hatte er nichts von sich hören lassen, war in einer Kammer verschwunden, in der er sich regenerierte, neue Kraft schöpfte, wie er andeutete. Und es schien, als habe er noch immer nicht zu seiner ursprünglichen Größe zurückgefunden. Nicole hatte es noch vor kurzem mit ein paar Worten zusammengefaßt: »Merlin läßt nach!«
    Und jetzt wollte sie seine Burg wiederfinden.
    In etwa wußten sie, wo sie zu suchen hatten, aber das wußten die Leute in Cwm Duad auch, die schon jahrhundertelang vergeblich versuchten, die Burg zu finden.
    »Warum?« fragte Zamorra jetzt. »Was versprichst du dir davon?«
    Sie zuckte mit den sanft gerundeten Schultern. »Eine Menge«, erklärte sie. »Vielleicht brauchen wir die Burg einmal. Die Ereignisse der letzten Zeit haben bewiesen, daß Château Montagne nicht mehr sicher ist. Trotz der Sperren, trotz der Abschirmungen durch Bannsprüche und Dämonenbanner ist es den Schwarzblütigen doch mehrmals gelungen, einzudringen.«
    Zamorra nickte. Ein harter Zug erschien kurz in seinen Mundwinkeln. Nur zu deutlich entsann er sich, daß Asmodis persönlich, der Fürst der Finsternis, sein Unwesen in der sorgsam abgeschirmten Burg getrieben hatte. Damals, nachdem Zamorra die Geburt des Jahrtausend-Dämons verhindert hatte.
    »Du meinst also, daß wir uns im Falle eines Falles in Merlins Burg zurückziehen könnten? Ich

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