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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Weiße Haus, wenn Sie schon dabei sind?«
    Moore antwortete nicht. Früher hatten der Präsident und er manchmal über die einzigartige Rolle des NRI im Geheimdienstsystem gesprochen. Und sowohl wegen ihrer Freundschaft wie auch wegen des Wertes, den das NRI darstellte, hatte der Präsident Moore immer unterstützt, wenn er es brauchte.
    »Ich kann Ihnen alles geben außer der Sonarlinie«, erwiderte Präsident Henderson. »Gillis wird fuchsteufelswild werden, wenn wir ihn aussperren, während die russische Flotte da draußen herumstreicht, aber die Navy wird alle Informationen an Sie weiterleiten. Sie haben achtundvierzig Stunden. Und seien Sie nicht überrascht, wenn ich die Leine anziehe oder Ihre Bitte aufgrund der Ereignisse hinfällig wird.«
    Moore nickte. Es reichte für den Anfang.
    »Und jetzt zum zweiten Problem«, sagte er, faltete seine Papiere zusammen und steckte sie weg. »Ich muss Sie um einen Gefallen bitten.«

    »Einen persönlichen?«
    »In gewisser Weise«, erwiderte Moore. »Einer meiner Leute ist in Mexiko entführt worden, eine Frau. Verlässliche Informationen bringen eine Gruppe ins Spiel, die für Chen Li Kang, den chinesischen Milliardär, arbeitet. Ich möchte sie zurückholen.«
    Der Präsident setzte ein grimmiges Gesicht auf. »Ausgerechnet jetzt? Während all diese Dinge passieren?«
    »Ja, Mr. President.«
    »Warum?«
    Die Frage überraschte Moore. Er hatte gedacht, die Antwort würde auf der Hand liegen. »Wie meinen Sie das?«
    »Hat sie Informationen, die die anderen gegen uns benutzen könnten?«, fragte der Präsident.
    »Nein«, sagte Moore. »Aber sie hat es nicht verdient, Kang überlassen zu werden. In seinen Händen ist sie so gut wie tot, wenn nicht schlimmer.«
    Der finstere Blick des Präsidenten sprach Bände. »Sie und ich, wir sind in unserem Leben einige Risiken eingegangen« erinnerte er Moore. »Das gehört nun einmal dazu, bei Agenten im Außeneinsatz.«
    »Sie ist nicht irgendeine Agentin«, sagte Moore widerstrebend. »Sie ist jemand, den ich persönlich zur Rückkehr überredet habe.«
    Der Präsident hielt inne. »Was wollen Sie mir sagen?«
    »Es ist Danielle Laidlaw.«
    Der Präsident zuckte zusammen. Moore wusste, Henderson würde sich an den Namen erinnern, er würde verstehen, was sie ihm bedeutete: die Tochter, die er nie gehabt hatte, ein Schützling, durch den er jetzt in mancherlei Weise stellvertretend lebte. Er hoffte, das würde die Entscheidung des Präsidenten zu seinen Gunsten beeinflussen,
aber wenn es überhaupt etwas bewegte, dann nicht genug.
    »Arnold, Sie kannten die Antwort auf diese Frage, bevor Sie hierherkamen«, sagte er. »Die Beziehungen zu China verschlechtern sich seit Jahren. Und jetzt ist nicht die Zeit, die Situation anzuheizen.«
    »Kang gehört nicht zur Regierung«, merkte Moore an. »Er ist eine Privatperson, ein Bürger Chinas, der einen Bürger der USA entführt hat.«
    »Es gibt keine Privatpersonen mehr, wenn man seinen Status erreicht hat«, sagte der Präsident barsch.
    »Wir können es lautlos erledigen«, ließ Moore nicht locker.
    »Die Diskussion ist zu Ende«, sagte der Präsident.
    Moore holte tief Luft. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, eine Auseinandersetzung zu suchen, die er nicht gewinnen konnte.
    Der Präsident warf ihm einen Knochen zu. »Wir werden durch verborgene Kanäle arbeiten. Mit ein paar Leuten reden.«
    Moore nickte, aber er wusste, es würde nicht reichen. Er stand auf. »Ich werde Sie hinsichtlich dieses Gammastrahlenausbruchs auf dem Laufenden halten, sobald ich etwas weiß.«
    Moore wandte sich zum Gehen, und der Präsident blickte auf seinen Stapel Dokumente hinunter. Er nahm eins zur Hand, das er noch durchgehen musste. Er sprach, ohne aufzublicken.
    »Sie glauben nicht, dass es eine Verbindung zwischen diesen beiden Dingen gibt?«, fragte er.
    Moore betrieb das Geheimdienstspiel schon so lange, dass es ihm zur zweiten Natur geworden war, Informationen zurückzuhalten. Man rückte nichts freiwillig heraus,
nicht einmal gegenüber dem Präsidenten der Vereinigten Staaten.
    Jetzt sah ihn der Präsident an. »Chinesische Flotte rast durch das Beringmeer. Chinesischer Milliardär kidnappt einen unserer Leute in Mexiko. Gibt es da irgendwo eine Verbindung?«
    »Ich hoffe bei Gott, nicht«, sagte Moore.
    »Weshalb?«, fragte der Präsident. »Worum ging es da unten überhaupt?«
    Moores Antwort war schlagfertig und todernst zugleich. »Sozusagen um das Ende der Welt, Mr.

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