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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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vorhatten.
Fünfzehn Minuten später starteten die Truppentransporter aus dem Gefängnishof; ihre Passagiere befanden sich noch immer an Bord, und am Steuerpult saßen zwei Blackcollars. Ehrhardt, der von den fluchenden Sicherheitsmännern in den Hintergrund gedrängt wurde, sah zu, wie sie über die Hügel im Westen verschwanden. Erst jetzt setzte die emotionelle Reaktion ein, die Erkenntnis, dass er besiegt worden war und sich bald den Folgen seines Versagens stellen musste. Dennoch empfand er wider Willen Bewunderung für die Geschicklichkeit und den Mut, mit denen die Operationen durchgeführt worden waren.
Er bezweifelte allerdings, dass Präfekt Apostoleris es auch so sehen würde.

24
    Das Erste, was Jensen bemerkte, während er allmählich das Bewusstsein wiedererlangte, war der Schmerz.
Nicht die Schmerzen in seinen Armen und seiner Brust, die Folgen des Kampfes und des anschließenden Absturzes waren und leicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Der wirkliche Schmerz kam von der Stirn, als hätte ein Riese ihm die Daumen auf die Augen gedrückt. Er kannte das Gefühl, und noch bevor er ganz wach war, wusste er, wodurch es verursacht wurde.
Der Raum bedeutete ebenfalls keine Überraschung. Er war klein, düster und sah solide aus, sodass er überall im TDE als Verhörzelle erkannt worden wäre. Jensens nackter Körper war auf einen nicht gepolsterten Stuhl geschnallt, die Arme wie auf einem Kruzifix ausgebreitet, damit man leichter zu den Venen gelangte. Von verschiedenen Teilen seines Körpers baumelten Drähte und Schläuche herab, und zwei Männer in den Uniformen des Sicherheitsdienstes standen vor ihm. »Er ist wach«, murmelte eine unerwartete Stimme. Jensen riss sich zusammen und konzentrierte sich auf ihre Gesichter.
»Na so was, Präfekt Galway«, krächzte er heiser.
Er zwang Feuchtigkeit in seinen Mund und versuchte es noch einmal, diesmal mit besserem Erfolg. »Was führt Sie nach Argent?«
Galway sah ihn kühl an. »Hallo, Jensen. Wie sehr hängen Sie am Leben?«
Jensen grinste, auch wenn der hämmernde Schmerz dadurch noch schlimmer wurde. »So sehr nun auch wieder nicht. Ich nehme an, dass das Verifin nicht gewirkt hat.«
Galways Gesichtsausdruck änderte sich nicht, aber der des Mannes neben ihm wurde merklich finsterer.
Jensen nickte ihm zu. »Ich habe Ihren Namen nicht verstanden.«
»Sicherheitspräfekt Apostoleris«, spuckte der andere aus. »Ich würde an Ihrer Stelle meine Zunge im Zaum halten. Ich bin nahe daran, Ihren ganzen Haufen von der Oberfläche des Planeten zu tilgen und auf meine Verluste zu pfeifen.«
Eine überraschend heftige Reaktion, dachte Jensen. Er sah Galway an und fragte: »Was hat Lathe jetzt wieder angestellt?«
Galway blickte zu Apostoleris hinüber, der ungeduldig nickte. »Er hat zwei seiner Männer - wir nehmen an, dass es O'Hara und Haven waren - mit Idunin aufgepäppelt und zusammen mit der Führerin eines Radix-Teams in das Cerbe-Gefängnis geschickt. Sie haben die Kontrolle über die Waffen an sich gerissen und zwei Transporter mit Veteranen der Raumflotte ausgeflogen, bevor irgendwem klar wurde, was gespielt wurde.«
»Interessant«, murmelte Jensen.
»Ja, interessant«, ahmte ihn Apostoleris nach.
»Das war kein Unternehmen, das man nur so zum Spaß durchzieht. Was wissen diese Männer, das für Sie so wichtig ist?«
Jensen zuckte die Achseln, was angesichts seiner Fesseln nicht ganz einfach war.
»Hören Sie, Jensen«, mischte sich Galway ein. »Ihnen ist wahrscheinlich nicht klar, dass der Präfekt entschlossen ist, bis zum Äußersten zu gehen. Es gibt Drogen, die Sie physisch fertigmachen, es gibt Dinge wie eine verlängerte Behandlung im Isolationstank, und es gibt natürlich immer die simple körperliche Folter. Die schmerzblockierenden Techniken der Psychoausbildung mögen gut sein, aber ich bezweifle, dass sie bei einer langsamen Zerstückelung Ihres Körpers wirksam bleiben würden.«
»Vielleicht.« Die Ruhe, die Jensen in seine Stimme zwang, war verschwendete Liebesmüh - sie wussten zweifellos, wie Blackcollars den Tod unter dem Messer eines Folterknechts betrachteten. »Natürlich braucht man für Folter viel Zeit.«
»Wollen Sie damit andeuten, dass Ihre Aufgabe beinahe vollbracht ist?«, hakte Apostoleris sofort ein.
»Nicht unbedingt. Ich könnte einfach befreit werden, bevor Sie fertig sind.« Er konnte diese Feststellung ohne Weiteres treffen. Lathe würde in diesem Stadium keinen einzigen Mann für ein so verrücktes Unternehmen

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