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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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1.
    Schwarz war die Gewandung der Knechte, fast schwarz der Himmel über dem trostlosen Land, verdüstert das Gemüt des Gefangenen. Skobal sah für sich keinen Ausweg mehr.
    Mit gleichmäßigem Schritt stapfte der Yarl Vorwärts, einem Schicksal entgegen, das Skobal nicht kannte, dennoch aber fürchtete – er wußte, daß es von dieser Reise bisher keine Wiederkehr gegeben, hatte. Er war dem Tod geweiht, zusammen mit den anderen, die auf dem breiten Rücken des Yarls ihrem Ende entgegenschaukelten.
    Die meisten saßen stumpf da, die Gesichter ohne Ausdruck, wie erstarrt. Einige wenige warfen ab und zu einen Blick auf das Land – eine dürre Wüstenei, flach und unfruchtbar, dünn besiedelt. Wer hatte auch Lust und Neigung, sich in einem so trostlosen Landstrich niederzulassen, wo es nicht genug Wasser gab, einen Menschen zu ertränken, nicht genug Holz, ihn zu verbrennen, nicht einmal genug Erde, seinen Leichnam aufzunehmen. Einzig die genügsamen Yarls streiften durch dieses Land. Die Trampelpfade waren deutlich zu sehen.
    Und dies war erst der Vorhof des Schreckenslands, das der Bestimmungsort der Unglücklichen war.
    Es waren fast fünf Hundertschaften, die von den Yarls geschleppt wurden, langsam und gleichmäßig im Schritt, unaufhaltsam sich bewegend wie eine Getreidemühle. Wenn es wenigstens schnell gegangen wäre – das war der Gedanke, der sich immer wieder bei Skobal einstellte. Das beständige Gleichmaß, mit dem die Yarls sich fortbewegten, gab der am Horizont der Gedanken aufkeimenden Furcht den Anstrich des völlig Unausweichlichen.
    Skobal warf einen Blick zur Seite. Einer seiner Gefährten saß dort, das Gesicht dem Boden zugekehrt. Wie gebannt starrte er das Rückenmuster des Yarls an, als gebe es nichts Wichtigeres in der Welt. In den Blicken der anderen standen die gleiche Trostlosigkeit und Angst geschrieben. Skobal indessen war nicht gesonnen, sich mit seiner mißlichen Lage einfach abzufinden. Seit der ersten Stunde, die er auf dem Rücken des Yarls verbracht hatte – wie lange lag das zurück –, hatte er sich das Hirn zermartert nach einer Möglichkeit, den Bewachern zu entgehen. Aber es war ihm nichts eingefallen.
    Sie sahen aus, wie sie waren – häßlich, grausam, kalt. In ihren furchterregenden Gesichtern zeigte sich kein menschlicher Charakterzug, nicht der Anschein von Milde oder Freundlichkeit. Kalte Zweckbestimmung war alles, was die Knechte in ihren Gesichtern ausdrückten – in Gesichtern so schrecklich anzusehen, daß niemand es lange aushielt. Sie wirkten wie gläsern.
    Skobal wußte, daß es sich um Dämonisierte handelte. Nie zuvor hatte er sich darüber ernsthaft Gedanken gemacht, sich vorzustellen versucht, wie Dämonendiener wohl aussehen mochten. Manches Mal hatte er sogar für sich daran gezweifelt, ob es solche Geschöpfe überhaupt gab – nun war er ihr Gefangener.
    Skobal konnte sich ausrechnen, was geschehen würde, wenn er einen Fluchtversuch unternahm. Die Dämonengeister würden sofort ein Suchkommando hinter ihm herjagen. Es gab genug Krieger, die sie für diesen Zweck verwenden konnten – jedem Yarl war ein Dutzend Waffenträger zugeteilt. Sie unterstanden dem Befehl des jeweiligen Dämonenpriesters, gehorchten dem leisesten Wink.
    Auch sie gehörten zu Skobals Volk, und er wußte, daß auch die Dämonenpriester früher einmal zu seinem Volk gezählt hatten – das war, bevor der Dämon sie in Besitz genommen hatte und ihre Gesichter so verwandelt hatte, daß sie sie hinter geschnitzten Holzmasken zu verbergen trachteten.
    In dieser dürren Einöde gab es vermutlich nur ein paar kümmerliche Gehöfte und Einsiedler, zu denen sich Skobal hätte flüchten können. Für eine Handvoll Reiter war es leicht, jeden Flüchtigen aufzuspüren – zumal die Bewohner des Landes vermutlich keinerlei Neigung zeigten, einen Fliehenden aufzunehmen und zu verbergen, zogen sie sich doch dadurch den blutigen Grimm der Häscher zu, die nicht lange fackelten, wenn es darum ging, Köpfe rollen zu lassen.
    Und wehe Skobal, wenn er wieder eingefangen werden sollte – er hatte es unterwegs erlebt, was aus einem solchen Unglücklichen wurde. Die Szene stand noch vor seinem inneren Auge und erfüllte ihn jedesmal mit Schrecken, wenn er sich ihrer entsann.
    »Ruhe dort drüben, oder ihr schmeckt das Leder!«
    Die scharfe Stimme des Aufsehers durchschnitt die Eintönigkeit der immer gleichen Schrittgeräusche des Yarls.
    Unwillkürlich griff sich Skobal an den linken Oberarm. Dort

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