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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Reger bestimmt. »Holen wir das Whiplash und packen die Sache an.«

Caine wurde plötzlich aus dem Schlaf gerissen.
Er lag bewegungslos in der Koje und simulierte die langsame, stetige Atmung eines Schläfers. Durch die geschlossenen Augenlider sah er, dass die Zelle noch immer dunkel war, und das schwache Hintergrundgeräusch des Stützpunkt-Generators erfüllte den Raum. Das Summen übertönte alle Geräusche, die vielleicht durch leise Schritte oder ein flaches Atmen verursacht worden wären.
Jedoch hatte Caine alle von Lathes ermüdenden und manchmal - wie er damals geglaubt hatte - auch sinnlosen Blinde-Kuh -Übungen absolviert. Folglich verfügte er über eine Sinneswahrnehmung, von der seine Gefängniswärter wahrscheinlich keine Ahnung hatten. Da er praktisch blind und taub war, konzentrierte er sich stattdessen auf Veränderungen der Luftströmung, die ihm übers Gesicht, den Hals und die Hände strich. Da stand jemand am Ende der Koje.
Vorsichtig öffnete er die Augen einen Spalt weit.
Da stand ein großer Mann, kaum mehr als ein schwarzer Schatten vor dem schwachen Licht, das durch die offene Zellentür hereinfiel. Für einen Moment stand der Mann nur da und machte sich am Bettgestell zu schaffen. Dann drehte er leicht den Kopf, und Caine erkannte das Profil seines Gesichts und die bizarre Silhouette, die ihm sagte, dass der Typ entweder eine Infrarot- oder Restlichtverstärkerbrille trug.
Der Mann beendete die bisherige Verrichtung und ging zur anderen Seite des Raums. Als er sich von der Koje entfernte und den Blick auf die Tür freigab, sah Caine, dass noch ein zweiter Mann im Türrahmen stand. Das Fehlen sichtbarer Arme in seiner Silhouette war ein Indiz dafür, dass er wahrscheinlich eine Pfeilpistole im beidhändigen Griff hielt und auf Caine gerichtet hatte.
Obwohl das Licht im Korridor zu trübe war, um klar konturierte Schatten zu werfen, nahm er im indirekten Licht genügend Bewegungen wahr, um auf mindestens eine weitere Person außerhalb seines Blickfelds zu schließen. Schlafen oder nicht, sie gingen keine Risiken mit ihrem Gefangenen ein.
Der Eindringling erreichte den Sanitärbereich und blieb vor der Duschkabine stehen; und Caine unterdrückte ein Lächeln, als er schließlich begriff, was hier vorging. Die Beobachter im Kontrollraum hatten sich wahrscheinlich darüber geärgert, dass Caine zwei der drei Kameras blockiert hatte, und wollten das im Schutz der Nacht wieder rückgängig machen.
Perfekt.
Denn Caine würde das morgen auch wieder rückgängig machen. Er musste nur eine Schamfrist verstreichen lassen, bevor er die reaktivierten Kameras »entdeckte«, damit sie nicht auf den Trichter kamen, dass er letzte Nacht wach gewesen war.
Und wenn sie glaubten, dass sie einmal reingeschlichen waren, ohne ihn aufzuwecken, würden sie es vielleicht noch einmal versuchen.
Ja, sagte er sich. Das eröffnete ihm definitiv einen Handlungsspielraum.
Der Sicherheitsmann beendete seine Arbeit, verließ die Zelle und schloss die Tür lautlos hinter sich.
Caine überdachte noch immer seine Optionen, als er wieder in den Schlaf abdriftete.

6
    Der Belüftungsschacht, den die Fackel genutzt hatte, um ihre Hintertür in Aegis Mountain zu installieren, lag ein paar Kilometer nordwestlich von der Stelle, wo sie gelandet waren. Jensen war sich ziemlich sicher, dass er sie finden würde, aber er war so schlau, nicht auf direktem Weg dorthinzugehen. Falls es der Sicherheit oder den Ryqril doch noch gelang, sie gefangen zu nehmen, sollte ihre Reiseroute nicht direkt auf das Ziel weisen. Stattdessen führte er Flynn in westlicher Richtung und hielt sich zwei Bergketten nördlich des Highways, der an der Ryqril-Basis vorbeilief. Dabei suchte er nach einer geeigneten Stelle, um nach Norden abzubiegen.
Etwa zwei Stunden vor der ersten Morgenröte fand er sie schließlich.
»Ist schon komisch«, sagte Flynn grummelig, als sie knöcheltief durchs eiskalte, schnell fließende Wasser des Bachs wateten. »Ihr Survival-Experten sagt doch immer, dass fließendes Wasser so gut geeignet sei, um Spuren zu verwischen. Aber ihr erwähnt leider nie, wie rutschig diese Kiesbetten sind. Wie weit flussaufwärts wollen wir denn noch gehen?«
»Nicht sehr weit«, sagte Jensen und schaute nach rechts. Auf halber Strecke zum östlichen Horizont erkannte er das schwache, blauviolette Gravitations-Licht einiger Flugzeuge, die am Himmel kreuzten und eindeutig auf der Suche nach der Landezone des Abwurfs vom Vorabend waren. Er hoffte,

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