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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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1. KAPITEL
    Jordan Larabee ging ungeduldig auf dem dicken Teppich vor Ian Houghtons Schreibtisch auf und ab. „Wo, zum Teufel, ist sie?“
    „Ich nehme an, du meinst Molly.“ Sein Schwiegervater konnte ein richtiger Nervtöter sein, wenn er wollte, und offenbar hatte er das seit ihrem letzten Zusammentreffen zur hohen Kunst erhoben. „Ich darf dich daran erinnern, dass Molly deine Frau ist.“
    „Und sie ist deine Tochter“, gab Jordan zurück. „Als sie mich verließ, ist sie zu dir gegangen.“
    Ian lehnte sich entspannt in dem Ledersessel zurück und amüsierte sich sichtlich. „Meinem Wissen nach habt ihr euch einvernehmlich getrennt.“
    Jordan lachte kurz auf. „Als sie wegging, war zwischen uns gar nichts mehr einvernehmlich. Wir hatten schon tagelang nicht mehr miteinander gesprochen.“
    Die Kommunikation zwischen Jordan und Molly war zusammen mit ihrem sechs Monate alten Sohn gestorben. An jenem Vormittag im Herbst hatten sie mit Jeffs kleinem Sarg auch ihre Ehe begraben. Acht Monate hatten sie noch an ihrem gemeinsamen Leben festgehalten. Dann hatten Trauer und Schuldgefühle endgültig alles zerstört.
    Ian stand auf, trat ans Fenster und sah ins Freie, als würde ihn der Ausblick faszinieren. Er wirkte älter, als Jordan ihn in Erinnerung hatte. „Wieso willst du das gerade jetzt wissen?“
    „Es sind drei Jahre vergangen“, erinnerte Jordan ihn.
    „Das ist mir auch klar.“ Ian verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.
    „Es wird Zeit, dass ich mit meinem Leben weitermache“, erklärte Jordan kühl. „Ich will die Scheidung.“
    „Die Scheidung.“ Ian ließ die Schultern hängen.
    „Erzähl mir nicht, dass das für dich ein Schock ist. Ich hätte sie schon vor Jahren einreichen sollen.“
    Ian wandte sich von dem Fenster ab und betrachtete das Foto auf seinem Schreibtisch. Jordan kannte es gut. Es war kurz nach Jeffs Geburt aufgenommen worden. Da hatten sie noch nicht geahnt, dass ihre Freude sich bald in tiefsten Kummer verwandeln würde.
    „Ich habe immer gehofft, es würde sich bei euch alles wieder einrenken“, meinte Ian traurig.
    Jordan presste die Lippen aufeinander. Früher wäre eine Versöhnung möglich gewesen, aber jetzt nicht mehr. Je schneller Ian das akzeptierte, desto besser. „Ich habe eine andere kennengelernt.“
    Ian nickte. „Das habe ich mir schon gedacht. Aber du kannst einem alten Mann das Wunschdenken nicht verübeln.“
    „Wo ist Molly?“
    „In Manukua.“
    Jordan hob abrupt den Kopf. „In Afrika?“
    Ian nickte. „Sie hat sich freiwillig einer kirchlichen Gruppe angeschlossen. Das Land braucht dringend Leute mit medizinischer Erfahrung, und die Arbeit als Krankenschwester dort scheint ihr geholfen zu haben.“
    „Wie lange ist sie schon da?“
    „Über zwei Jahre.“
    „Zwei Jahre?“ Jordan ließ sich in einen Sessel sinken. Es sah Molly ähnlich, so etwas zu tun. Das Fernsehen berichtete fast jeden Abend in den Nachrichten von Aufständen, Dürre und Krankheiten, die dort herrschten.
    „Ich habe alles versucht, um sie zur Heimkehr zu bewegen.“ Ian setzte sich ebenfalls. „Aber sie hört nicht auf mich.“
    „Was ist los mit ihr?“
    „Wahrscheinlich das Gleiche wie mit dir. Du hast dich in deine Arbeit vergraben, und sie will die Welt retten.“
    „Jeder Narr weiß, dass es in Manukua nicht sicher ist.“
    „Sie behauptet das Gegenteil. Zwei Wochen pro Monat arbeitet sie in einem Krankenhaus in Makua, der Hauptstadt. Die anderen zwei Wochen verbringt sie in einer Krankenstation im Hinterland.“
    „Ist sie verrückt, dass sie die Hauptstadt verlässt?“ Er sprang auf.
    „Ich bin völlig deiner Meinung. Jemand müsste etwas unternehmen.“ Ian griff lächelnd nach einer kubanischen Zigarre. „Meiner Meinung nach bist du der richtige Mann dafür.“
    „Ich? Was kann ich denn machen?“
    „Was du machen kannst?“, wiederholte Ian. „Nun, Jordan, du könntest sie holen.“
    Die Abende, wenn alle in der Krankenstation schliefen und die Nacht still und kühl anbrach, liebte Molly am meisten. Sie saß auf der Veranda. Die Nachrichten aus dem Hauptquartier in Makua waren schlecht. Das waren sie stets.
    An diesem Abend war es nicht anders gewesen. Es gab politischen Unruhen in der Hauptstadt, und vor einem Angriff der Rebellen wurde gewarnt. Das Hauptquartier verlangte, dass sie jederzeit zur Evakuierung bereitstanden.
    Die Nacht war erfüllt von gedämpften Geräuschen von dem Wasserloch vor den Mauern der Station. Die Savanne war

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