Blackcollar
ließ die Waffe fallen und versuchte mit einem Hechtsprung das Lasergewehr zu erreichen, das neben dem toten Schützen auf dem Boden lag.
Lathe fluchte leise, ließ das Lasergewehr fallen, das er bei sich hatte, und wollte nach seinem shuriken greifen. Doch die Ausgleichsflexibilität des Flexarmor, die ihn eben noch vor den Hochgeschwindigkeitspfeilen geschützt hatte, wandte sich nun gegen ihn. Er versuchte noch immer, den versteiften Arm zu einem Waffenfutteral zu bugsieren, als der Sicherheitsmann das Lasergewehr erreichte und es sich schnappte. Dann wirbelte er herum und brachte es in Anschlag.
Und als Lathes Finger sich endlich um einen Wurfstern schlossen, zischte ihm ein Lichtblitz von rechts am Gesicht vorbei.
Die rückwärtige Sperrlinie hatte ins Gefecht eingegriffen.
Mit zusammengebissenen Zähnen ließ Lathe sich auf ein Knie sinken, wobei die quälend langsame Bewegung sich noch weiter verzögerte, als ein viertes Harpunengewehrprojektil ihn im Unterleib traf.
Der Laser-Schütze vor ihm war nun fast in Position, und der Gewehrlauf schwang herum und zeigte direkt auf ihn. Dann bekam Lathe endlich den shuriken heraus und hob mühsam den Arm, um ihn zu werfen - im Bewusstsein, dass er es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde.
Doch im Angesicht des Todes wurde der Schütze plötzlich zur Seite gerissen, und der Laser flog ihm in hohem Bogen aus der Hand. Mensch und Waffe gingen synchron zu Boden.
Lathe hatte Shaw ganz vergessen. Das galt anscheinend auch für alle anderen.
Er schaute nach links. Der Tactor stand in der offenen Tür des Schuppens, und sein Arm wirbelte wie ein Dreschflegel, als er einen zweiten shuriken abschickte - der dann den Harpunengewehr-Schützen außer Gefecht setzte. Lathe bückte sich, hob das Lasergewehr auf, das er hatte fallen lassen, und warf es Shaw zu. Dann beschrieb er eine halbe Drehung und warf seinen eigenen shuriken in die Richtung der hinteren Absperrlinie. Gleißendes Laserlicht leuchtete hinter ihm auf...
Und aus der Mitte der Absperrlinie kamen ein greller Blitz und ein Donnern, das Lathe flach auf den Rücken warf.
Die trainierten Reflexe gewannen die Oberhand und führten den Arm nach unten, um den Fall abzufangen; dann rollte er sich rückwärts ab und ging in die Hocke. Ihm klingelten noch immer die Ohren.
Zum Glück hatte die Kampfhaube den Knall der Granate weitgehend gedämpft, die Shaw mit seinem Laserschuss ausgelöst hatte.
Die Männer in der hinteren Absperrlinie waren aber definitiv außer Gefecht gesetzt. Und der Mann, der im Besitz der Granate gewesen war, die Shaw dann getroffen hatte, war wahrscheinlich für immer außer Gefecht gesetzt.
Der letzte Schütze der Gruppe, den Lathe ins Visier genommen hatte, war durch die Explosion ebenfalls zu Boden geschleudert worden, und Lathe sah, dass die Druckwelle ihn stark gebeutelt hatte. Im ersten Moment spielte er mit dem Gedanken, dem Mann den Garaus zu machen; doch dann beschloss er, dass das nicht nötig war, und wandte sich wieder Shaw zu.
Der Tactor stand noch immer in der Tür des Schuppens, nur dass sein Blick und der Laser nun gen Himmel gerichtet waren. »Brauchen Sie Hilfe?«, rief Lathe.
»Beschaffen Sie uns eine Transportmöglichkeit«, rief Shaw ihm zu und gab zwei Schüsse in den Himmel ab. »Caine? Gehen wir.«
Alle Sicherheitsfahrzeuge waren, wie Lathe zuvor schon festgestellt hatte, in einer lockeren Gruppe zwischen den zwei Linien der Sicherheitskräfte geparkt. Er rannte zum nächsten Fahrzeug, sah, dass der Schlüssel noch steckte, und setzte sich ans Steuer. Bereit, signalisierte er mit dem Pocher.
Niemand versuchte die anderen aufzuhalten, als sie sich in das Fahrzeug zwängten. Zwanzig Sekunden später waren sie wieder auf der Straße.
»Alle in Ordnung?«, fragte Lathe, als er in eine der großen Durchgangsstraßen einbog, und warf einen schnellen Blick auf die zwei Männer auf dem Rücksitz.
»Halbwegs in Ordnung«, erwiderte Shaw, der den Kopf halb aus dem Fenster gesteckt hatte und zum Himmel hinaufschaute. »Ich nehme nicht an, dass Sie sich vorher einen Überblick darüber verschafft haben, wie viele Späher sie ausgeschickt hatten.«
»'tschuldigung«, sagte Lathe. »Wir müssen das taktische Zeichen übersehen haben, mit dem das Führungsfahrzeug markiert war.«
Shaw grunzte. »Egal, solange sie außerhalb meiner Reichweite bleiben, sind sie auch zu weit entfernt, um uns zu verfolgen, wenn wir das Fahrzeug abstellen. Biegen sie bei der nächsten Ampel links ab.«
»Wohin fahren
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