Blackcollar
holen?«
Als Flynn wieder erschien, hatte Jensen sich auf den Mantel gelegt. »Ich habe leider nicht mehr so viel Kraft und Ausdauer wie früher«, gestand Adamson und bedeutete Flynn, die Gewehrläufe zu ergreifen, die zu Jensens Füßen aus dem Mantel ragten.
»Aber ich kann die Rucksäcke nehmen.«
»Wir nehmen sie schon«, sagte Trapper, nahm Flynn einen Rucksack ab und setzte ihn auf, während er zur Vorderseite der provisorischen Tragbahre ging. »Dad, kannst du Jensen mit den Beinen helfen?«
»Sicher«, sagte Adamson, trat über die Bahre hinweg und fasste Jensen an den Knöcheln.
»Sollten wir die Gewehre nicht entladen?«, fragte Flynn aufgrund einer plötzlichen Eingebung.
»Sie sind überhaupt nicht geladen«, versicherte Anderson ihm. »Wir wollten nämlich niemanden durch einen Fehlschuss oder eine verirrte Kugel verletzen.«
»Wir haben noch etwas Munition in den Taschen, falls wir welche brauchen«, sagte Trapper. Dann ging er in die Hocke und packte die Gewehrläufe, die aus den Mantelärmeln herausragten. »Sag Bescheid, wenn du so weit bist.«
Dann hoben er und Flynn die provisorische Bahre an; Jensens Kopf und Rücken lagen auf dem Mantel, und die Beine waren angewinkelt und ruhten auf Trappers Schultern. »Ich weiß, das klingt albern«, sagte Adamson und stellte sich vor seinen Sohn, »aber versucht, ihn möglichst ohne Erschütterungen zu transportieren.«
»Keine Sorge«, sagte Flynn und schaute aus dem Augenwinkel auf Jensen hinab. »Er wird so sanft dahingleiten wie eine Abwurfkapsel beim Eintritt in die Atmosphäre.«
»Na toll«, sagte Jensen und schloss melodramatisch die Augen. »Ich bin schon tot.«
»Aber nicht in meiner Dienstzeit«, sagte Adamson mit Nachdruck. Er stieß einen kurzen Pfiff aus, und der große Labrador sprang hinter einer Baumgruppe hervor; er freute sich offensichtlich, dass es weiterging. »Abmarsch.«
10
Sie setzten Poirot in einer ruhigen Gegend der Stadt, fünf Straßenzüge vom Haupteingang von Athena entfernt, ab, und als er sich die Augenbinde abgenommen hatte, war ihr Auto schon um die nächste Ecke verschwunden. Er spielte für eine Weile mit dem Gedanken, ein Automat-Taxi zu rufen und sich den Rest der Strecke chauffieren zu lassen. Aber es war eine laue Nacht, und es gingen ihm viele Gedanken im Kopf herum. Also straffte er sich, schnappte seine Sachen und marschierte zügig los.
Doch bald bereute er diesen Entschluss. Obwohl die Gegend einen ruhigen Eindruck gemacht hatte, waren noch immer viele Leute unterwegs, von denen anscheinend noch niemand einen General der Sicherheit gesehen hatte. Jedermann schien es für erforderlich zu halten, stehen zu bleiben und ihn anzustarren, und viele Leute drehten sich nach ihm um und setzten die Musterung noch fort, nachdem er schon an ihnen vorbeigegangen war. Und einige dieser Blicke waren unverhohlen feindselig, wie er unbehaglich feststellte.
Jedoch wurde er nicht aufgehalten und schon gar nicht angesprochen, und eine Viertelstunde, nachdem er das Auto verlassen hatte, bog er schließlich in die breite, gut erleuchtete Durchgangsstraße ein, die zum hohen Zaun und massiven Tor des Regierungszentrums Athena führte.
Die Wachen im Wachhäuschen sahen ihn natürlich kommen, und sie erkannten ihn ganz bestimmt auch.
Doch zu seiner Verärgerung traf niemand von ihnen Anstalten, den Bunker zu verlassen und ihn zu grüßen. Als er schließlich vorm Panzerglasfenster des Wachlokals anhielt, beschloss er, alle vier Wachen zu Gefreiten zu degradieren.
»General Poirot«, identifizierte er sich schroff, als ob daran noch irgendwelche Zweifel bestünden. »Aufmachen.«
Doch niemand ging zum Tor. »Willkommen, General«, sagte der wachhabende Leutnant; seine Stimme, die aus dem Lautsprechergitter unterhalb des Fensters drang, klang seltsam monoton. »Oberst Bailey hat sich schon die größten Sorgen Ihretwegen gemacht.«
»Dann wird Oberst Bailey sich ohne Zweifel freuen, mich zu sehen, nicht wahr?«, knurrte Poirot.
»Jawohl, Sir«, sagte der Leutnant. Er rührte sich trotzdem nicht. »Ihre Eskorte ist schon unterwegs.«
Seine Eskorte ? »Ich brauche keine Eskorte, Leutnant«, sagte er in einem Ton, den er sonst nur bei einem Anschiss anschlug. »Öffnen Sie einfach das verdammte Tor.«
Der andere schaute auf eine Reihe von Bildschirmen unterhalb des Fensters und nickte. »Wie Sie wünschen, Sir«, sagte er. Er betätigte den Öffnungsmechanismus, und das Tor schwang auf. Nachdem er ihm noch einen letzten grimmigen Blick
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