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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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prallte gegen den Hinterkopf des Schützen. Der Kopf des Mannes ruckte vor. Taumelnd versuchte der Killer, sich zu Farlowe umzudrehen.
    Der Sheriff schlug erneut mit dem Knauf des Revolvers nach ihm und traf ihn diesmal mitten auf die Nase. Kristen hörte, wie der Knochen brach, und der Mann schlug wie ein gefällter Baum zu Boden; sein Gesicht war nur noch eine blutige Masse. Farlowe ging kein Risiko ein, entwand den Händen des Häschers das Gewehr und hielt es auf ihn gerichtet, während er zu Kristen ging.
    »Gut gemacht, kleine Lady«, sagte er durch das Halstuch, während er ihr auf die Füße half.
    Kristen betastete ihr angeschwollenes Kinn. Der Schmerz verstärkte sich allmählich von einem dumpfen Pochen zu einem heißen Brennen, das ihr das Bewußtsein zu rauben drohte. Auch wenn der Sturm abgeklungen wäre, hätte sie nicht sprechen können.
    Sie blieben über dem Mann stehen, den Farlowe mit dem Pistolenknauf niedergeschlagen hatte. Seine Augen starrten blicklos ins Leere. Der Sheriff bückte sich und durchsuchte seine Taschen nach einem Ausweis, fand jedoch keinerlei Papiere: Sein Blick glitt durch die klarer werdende Luft über das pockennarbige Land. Die beiden Männer, die in die Minenschächte gestürzt waren, blieben verschwunden, doch Farlowe hielt das Gewehr für den Fall bereit, daß sie wieder auftauchen sollten.
    »Ich glaube, hier haben wir genug gesehen«, sagte er zu Kristen und führte sie davon.
    Als sie wieder in der Stadt waren, beharrte Kristen darauf, vor dem Motel zu halten. Erst, als auch bei einer weiteren Durchsuchung von Davids Zimmer der Camcorder nicht auftauchte, begleitete sie Farlowe zum Rathaus, damit er dort ihre Verletzungen versorgen konnte.
    »Ich war im Zweiten Weltkrieg Sanitäter«, erklärte er dann. »Und später auch in Korea. Einige Dinge vergißt man nicht.« Er tupfte den Riß in ihrer Wange mit Alkohol ab. »Wenn Sie wollen, rufe ich einen Arzt an, aber gebrochen ist nichts, und die Wunde muß auch nicht genäht werden.«
    »Nein«, brachte sie unter Schmerzen über die Lippen. »Je weniger Leute wissen, daß ich hier bin, um so besser.«
    »Ganz meine Meinung, kleine Lady.«
    »Ich mache mir über etwas anderes viel größere Sorgen, Sheriff. Vielleicht haben die Männer Sie erkannt.«
    »Wenn einer von ihnen überlebt hat, meinen Sie.«
    »Sie wissen genau, was ich meine.«
    Farlowe blinzelte ihr zu. »Ich kann durchaus auf mich aufpassen. Hab' genug Earp-Blut in den Adern. Und wo das Blut nicht mehr ausreicht«, fuhr er fort und klopfte auf den Griff des Colt Peacemaker, den er wieder geladen hatte, als sie seinen Wagen draußen vor Miravo erreicht hatten, »gibt es noch immer den hier.«
    Er drückte vorsichtig eine Mullbinde auf die Wunde und befestigte sie mit Klebestreifen. Dann schob er den Eisbeutel auf Kristens Kopf wieder zurecht.
    Sie sah ihn mit grimmiger Entschlossenheit an. »Wir müssen herausfinden, was mit meinem Bruder passiert ist, nachdem er mich aus dem Motel angerufen hat. Jetzt wissen wir, wo er zuvor war.« Sie schluckte schwer. »Vielleicht haben diese Leute in den Hügeln auch ihn …«
    Farlowe beugte sich vor und legte die Hände auf ihre Schultern. »In dieser Hinsicht können Sie nichts tun. Überlassen Sie das mir.«
    »Ich habe immerhin schon einiges herausgefunden.«
    »Sie wollen mir also unbedingt helfen.«
    »Mehr als das.«
    »Dann betrachten Sie die Angelegenheit mal aus einer anderen Perspektive. Könnte doch sein, daß die Spur, die Ihr Bruder zurückgelassen hat, nur bis hierher und nicht weiter führt. Dann bleibt uns nur übrig herauszufinden, wer hinter den Vorgängen in Miravo steckt, die er beobachtet hat.« Er hielt kurz inne. »Und ich habe Grund zu der Annahme, daß Sie Freunde haben, die uns dabei helfen können.«
    »Wieso?«
    »Liegt einerseits an Ihrem Benehmen. Und andererseits an dem Flugzeugticket, das in Ihrer Tasche steckte. Sie kommen aus Washington. Und dort hat jeder Freunde.«
    Kristen zuckte mit den Achseln. »Zugegeben«, sagte sie und dachte an Senatorin Jordan.
    »Benutzen Sie Ihre Freunde, kleine Lady. Vielleicht sind ein paar davon Ihnen noch einen Gefallen schuldig. Fordern Sie sie ein. Das wäre jetzt die beste Gelegenheit.«
    Das Telefon klingelte, und Farlowe ging zu seinem Schreibtisch und nahm den Hörer ab. Kristen kümmerte sich mehr um ihre Verletzungen, als daß sie auf das Gespräch achtete. Das Sprechen tat noch immer weh, und ihr Schädel hämmerte mit jedem Atemzug. Darüber

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