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Blaue Rosen

Blaue Rosen

Titel: Blaue Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Bloom
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egal, was
für ein Mensch Ricky war, bevor wir uns kannten. Mich
interessiert einzig und allein, welcher Mensch er jetzt ist. Und er
ist ein ganz besonderer Mensch für mich.“
Ricky sah
ganz gerührt aus und sein Dad nickte.
„Nun gut. Ich
habe bereits gemerkt, dass er sich zum Positiven verändert, seit
er auf der neuen Schule ist. Das mag auch an dir liegen. Solange du
einen guten Einfluss auf meinen Sohn hast, stehe ich einer Beziehung
nicht im Wege. Sobald aber die Schule darunter leidet ...“
    „ Es
tut uns sehr leid, das mit dem Brief.“
„Jeder macht
mal eine Dummheit“, mischte sich nun Mrs. Baley ein. „Wir
waren doch alle mal jung. Delilah, du bist uns immer herzlich
willkommen.“
„Das ist wirklich nett von Ihnen, Mrs.
Baley.“
Die beiden lächelten sich an.
„Ja,
ich stimme meiner Frau zu. Wir hoffen aber dennoch, dass das eine
einmalige Sache war.“
„Versprochen“, sagten
beide im Chor.
Dann wurde gegessen.
    Während des Essens streifte Ricky immer wieder
Delilahs Bein mit seinem, was sie ganz verrückt machte. Am
liebsten hätte sie ihn ausgeschimpft, dass er sich doch endlich
angemessen benehmen sollte, andererseits genoss sie das Verbotene, es
verschaffte ihr einen nie gekannten Kick.
    Nachdem sie fertig gegessen und Delilah Mrs. Baley beim
Abwasch geholfen hatte, begleitete sie Ricky noch hoch in sein
Zimmer. „Ich möchte ihr ein paar Bücher zeigen,
Mom.“
„Bring sie aber nicht zu spät nach Hause,
nicht, dass sie Ärger bekommt.“
„Okay, Mom.“
    Er schnappte sich Delilahs Hand und tippelte mit ihr die
Treppen hoch. Er versuchte, sie zu kitzeln und kichernd erreichten
sie sein Zimmer, wo sie die Tür hinter sich schlossen und sich
daran lehnten.
    „ Sag
mal, Ricky, was meinte dein Dad denn vorhin? Du seist von deiner
alten Schule geflogen. Weshalb denn nur?“
Ricky zuckte mit
den Achseln. „Ich hab was hochgehen lassen.“
    „ Wie
meinst du das?“
„Hab `ne kleine Bombe gebaut und sie
im Chemielabor hochgehen lassen.“
„Aber warum denn
nur?“
„Ich hasse Chemie.“
„Und da baust
du einfach eine Bombe? Ich mache mir ein bisschen Sorgen. Was ist,
wenn du anfängst, mich zu hassen?“
„Dich kann man
gar nicht hassen. Genauso wenig, wie man kleine Häschen hassen
kann.“ Er stupste ihr spielerisch auf die Nase.
    „ Dein
Dad muss ziemlich sauer gewesen sein.“
„Ja, das war
er. Aber es ist ja nichts passiert. Und die Schule hat nicht mal
Anzeige gegen mich erstattet. Nur rausgeschmissen haben sie mich. Und
bedenke mal, wenn sie das nicht getan hätten, dann hätten
wir uns niemals kennengelernt.“
„Da hast du auch
wieder Recht. Aber du musst mir versprechen, dass du das Chemielabor
in unserer Schule nicht attackierst. Sonst fliegst du nur wieder. Und
ich kann doch gar keinen Tag mehr ohne dich ertragen.“
„Ich
verspreche es. Ich werde nichts tun, was und auseinanderbringen
könnte, Baby.“
„Na, dann ist es ja gut.“
Sie lächelte ihn strahlend an.

Ricky nahm Delilahs
Gesicht in seine Hände und küsste sie an jeder nur
erdenklichen Stelle: Die Stirn, die Wangen, die Augenlider, die
Ohrläppchen, den Haaransatz, das Kinn, die Nase. Bei den Lippen
machte er Halt und sah sie sich ganz genau an.
„Du hast
wirklich die schönsten Lippen, die ich je geküsst habe“,
sagte er und küsste sie.
    Was
war das für ein merkwürdiges Gefühl, das sich auf
einmal in Delilah breit machte? Ricky hatte ihr doch gerade ein
Kompliment gemacht.
„Wie viele Lippen hast du denn schon
geküsst?“, fragte sie, darauf bedacht, nicht eifersüchtig
zu klingen.
„Ach, das waren nur ein paar.“
„Und
was heißt ein paar ?“
„Wie
viele waren es bei dir? Wie viele Jungs hattest du schon vor
mir?“
„Nun dreh den Spieß nicht um. Ich habe
zuerst gefragt.“
„Ach, willst du das wirklich
wissen?“
„Ja, will ich.“ Sie stieß sich
von ihm ab und stand erwartungsvoll da, die Hände in die Hüften
gestemmt.
    „ Ich
weiß nicht … vielleicht … zwanzig oder
dreißig.“
Er hatte schon zwanzig oder dreißig
Mädchen geküsst?
„Oh“, war alles, was sie
sagen konnte.
„Komm schon, jetzt bist du dran.“
Sie
würde ihm auf keinen Fall die Wahrheit sagen, nämlich dass
sie vor ihm erst einen, nämlich Frank, geküsst hatte. Wenn
man den kleinen Schmatzer, den Donald Tracy ihr in der vierten Klasse
auf die Lippen gedrückt hatte, nicht mitzählte.
„Ich
hatte bestimmt auch schon zwanzig. Mindestens. So genau konnte ich
mir das nicht merken.“
    Ricky grinste sie an.

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