Blaue Rosen
gerne bis in alle
Ewigkeit weitergeküsst hätte.
„ Süß,
süß, süß“, rief sie ihm noch hinterher,
als sich ihre Wege im Schulflur trennten.
„Warte nur, das
werde ich dir später heimzahlen“, rief er ihr nach.
„Ich
freue mich schon darauf“, rief sie zurück.
♥
Am folgenden Freitag war Delilah bei Ricky zum
Abendessen eingeladen. Seine Eltern wollten sie kennenlernen und sie
war unendlich nervös. Was sollte sie anziehen? Was als
Gastgeschenk mitbringen? Sollte sie sich still und zurückhaltend
oder munter und fröhlich verhalten? Was erwarteten seine Eltern
von ihr?
„ Wie
sind deine Eltern denn so?“, fragte Delilah ihren Ricky nach
der Schule. Die beiden waren die ganze Woche unzertrennlich
gewesen.
„Wie Eltern eben so sind.“
„Das
hilft mir auch nicht weiter.“ Sie verschränkte die Arme
vor der Brust.
„Mach dir doch nicht so viele Gedanken. Sie
wollen dich nur mal kennenlernen, nicht ins Kreuzverhör nehmen.
Sie sind ganz harmlos, Baby, ehrlich. “
„Na, du hast
leicht Reden. Ich habe höllische Angst, etwas falsch zu machen
und es mir mit den beiden für immer zu verderben.“
„Du
kannst überhaupt nichts falsch machen. Sei einfach so wie immer
und sie werden dich lieben.“ Er drückte ihr einen
Schmatzer auf die Wange.
„Du hast wirklich die Gabe, immer
genau das Richtige zu sagen, Ricky Baley, weißt du das?“
„Und
weißt du, wie wundervoll du bist?“, fragte er und zog sie
an sich.
„Bin ich das?“
„Ja, das bist du,
Baby. Und ich gebe dich nie wieder her.“
Sie küsste ihn mit allem, was in ihr war, um ihm zu
zeigen, dass es ihr ebenso erging. Sie gingen erst eine Woche
miteinander, und schon jetzt konnte sie sich ein Leben ohne ihn nicht
mehr vorstellen.
♥
Abends dann holte Ricky sie erneut von zu Hause ab
und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu seinem Elternhaus.
Delilah hatte sich nicht vorgestellt, dass er und seine Familie so
heimisch leben würden. Das Haus war klein und gemütlich,
selbst Rickys Zimmer, das er ihr noch vor dem Essen zeigte, war
schlicht, viel zu schlicht für seine Persönlichkeit.
„ Siehst
du, sie haben dich auf Anhieb gemocht“, ermunterte er Delilah
jetzt.
„Du hast Recht. Ich glaube, ich kann aufatmen. Sie
wirken sehr nett. Aber ...“
„Aber?“
„Sie
sind … sie sind irgendwie … anders, als ich sie mir
vorgestellt habe“, rettete sie sich.
„Du meinst, sie
sind alt?“
„So wollte ich es eigentlich nicht
ausdrücken. Es tut mir leid.“
„Wieso? Sie sind
doch alt. Ist schon okay. Ich habe drei erwachsene Geschwister, die
überall im Land verstreut sind. Ich bin so was wie ein
Nachzügler, eigentlich war ich nicht eingeplant.“
„Ich
bin froh, dass der liebe Gott ihnen einen Strich durch die Rechnung
gemacht hat“, sagte Delilah und küsste Ricky auf den Mund.
Und schon wieder konnten sie die Finger nicht voneinander lassen und
ihre Lippen verschmolzen miteinander. Bis Rickys Mutter nach oben
rief, das Essen sei fertig.
Delilah nahm Ricky bei der Hand und wollte los.
„Nein!
Macht doch nichts, wenn das Essen kalt wird.“
„Wir
wollen deine Mom aber nicht warten lassen. Sie hat extra für
mich gekocht. Und du willst doch nicht, dass sie mich am Ende doch
nicht leiden kann, oder?“
Nein, das wollte Ricky natürlich
nicht. Also fügte er sich und trottete Delilah hinterher.
„ Das
riecht köstlich“, sagte sie, als sie ins Wohnzimmer kamen,
wo die Familie immer zu Abend aß.
„Danke, mein Kind.
Ich hoffe, du magst Schmorbraten?“
„Ich liebe
Schmorbraten. Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“
Rickys Mom
lächelte Delilah herzlich an. „Nein, danke, es ist alles
fertig. Setzt euch an den Tisch. Ich hoffe, ihr habt beide großen
Hunger.“
„Ich sterbe fast vor Hunger“, sagte
Delilah und sah Ricky erwartungsvoll an.
„Und wie, Mom.“
Nun setzte sich auch Rickys Dad mit an den Tisch und
betrachtete Delilah so eingehend, dass es ihr fast unangenehm war.
„Du bist also Rickys Mädchen“, stellte er fest.
„Ich muss sagen, dass wir so einige Probleme mit Ricky hatten
in letzter Zeit. Ich weiß ja nicht, ob er dir erzählt hat,
warum er von seiner alten Schule geflogen ist.“
Oh je,
dachte Delilah, hoffentlich nicht, weil er seine Schulstunden damit
verbracht hat, Mädchen in der Cafeteria zu küssen.
„Dad!“
„Ich möchte nur, dass Delilah weiß, worauf sie
sich mit dir einlässt.“
Delilah sah, wie Ricky wütend wurde, legte ihm eine
Hand auf den Arm und sagte: „Mr. Baley, es ist mir
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