Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)

Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Förster
Vom Netzwerk:
beschäftigte.
    Als ich fertig war, ritt Mirco auf Santander an mir vorbei Richtung Außenparcours.
    Nico folgte ihm zu Fuß.
    „Komm mit“, rief er zu mir rüber.
    „Wir schauen doch mal, was er so drauf hat. Muss ja ein echter Star sein.“
    Bewundernde Worte aus Nicos Mund. Auch etwas Seltenes.
    Sogar Ludger kam vom Haus rüber und zu dritt verfolgten wir von der kleinen Tribüne aus Mircos Reitkünste.
    „Nicht schlecht“, murmelte Ludger nach wenigen Minuten.
    Auch ich als Laie erkannte sofort, dass hier ein Profi bei der Arbeit war.
    „Der kann was“, stimmte selbst Nico neidlos zu. Er ging sogar noch weiter. Mit beiden Händen klatschte er, als Mirco nach einer halben Stunde sein Debüt bei uns beendete und den Parcours verließ.
    „Ich lad ihn auf einen Kaffe ein“, rannte Nico ihm sogar hinterher.
    Ludger und ich grinsten uns an. Beiden war uns klar, Nico hatte ein neues Opfer im Visier.
    „Okay“, stand auch mein Pensionswirt auf.
    „Kommst du mit rein oder wartest du auf Gregor?“, wollte er dann von mir wissen.
    Gregor!
    Ich schaute auf mein Smartphone. Keine SMS. Seine Mutter belegte ihn wohl grad mit Beschlag. Wie lang wollte sie bleiben?
    Ich sprang auf.
    „Klar komme ich mit.“

    In der Gaststube kam Mirco erneut extrem sympathisch rüber. Auf Nicos Fragen ging er bereit willig ein und erzählte von seinem beruflichen Werdegang. Bereits seit einigen Jahren war er Profireiter. Pferde seine große Leidenschaft. Nebenbei hatte er eine Ausbildung gemacht, um eines Tages ein Gestüt leiten zu können.
    „Oder ich heirate reich“, lachte er beim zweiten Stück Kuchen. „Dann kann ich denn ganzen Tag reiten.“
    Nico grinste zu mir rüber. Beide hatten wir wohl ähnliche Gedanken.
    „Geld allein macht auch nicht glücklich“, schenkte Carsten Kaffee nach.
    Mirco lachte erneut.
    „Ganz bestimmt nicht. Wenn ich an Beatrices Sohn denke. Der hängt doch nur rum. Da arbeite ich lieber und mach was aus meinem Leben.“
    Wieder schauten Nico und ich uns an.
    Carsten wollte das Thema beenden, er wusste ja, wie ich zu Gregor stand.
    Doch Nico ließ sich nicht beirren.
    „Das hat aber doch was. Genug Kohle für ein schickes Leben zu haben. Gregor versteht es schon, zu genießen.“
    Grinsend schaute er dabei in die Runde.
    „Für ein paar Wochen vielleicht. Aber dauerhaft? Wenn ich Gregor wäre, würde ich mir einen Job suchen oder in die Fußstapfen meiner Mutter treten. Wo wir grad dabei sind. Die Pflicht ruft. Danke für den Kuchen. Bis später. Die Pferde warten.“
    Der Jockey sprang auf, um die Küche zu verlassen.
    Alle vier schauten wir ihm hinterher. Jeder machte sich dabei sicher so seine Gedanken.
    „Geiler Arsch“, murmelte Nico.
    „Sagst du übrigens auch schon Beatrice?“, neckte er mich dann.
    „Nein. Aber du sicher bald schon. Ihr habt ja morgen die nächste Reitstunde. Da kommt man sich doch näher.“
    „Treffer“, lachte Carsten, als auch Nico aufstand.
    „Dann werde ich auch noch was machen. Damit ich in Form bin. Vielleicht mag Mirco ja nachher mit mir duschen.“
    Er war echt unverbesserlich.
    In dem Augenblick kam eine SMS von Gregor.
    Ohne auf seine Mutter einzugehen oder diese zu erwähnen, lud er mich zum Abendessen ein.
    Allerdings nicht auf dem Herrensitz, sondern in ein Nobelrestaurant, zehn Kilometer weit weg.
    Weit weg von seiner Frau Mama, war dann auch mein erster Gedanke.
    Und nun?
    Nach zehn Minuten beschloss ich, ihm zuzusagen. Aber die Gelegenheit wollte ich nutzen. Beim Abendessen sollte er ein paar klare Worte von mir hören.

    In meinem neuen Sommeranzug, Gregors Geschenk, stand ich um Punkt 19 Uhr im Hof. Mein Lover fuhr bester Laune vor, sprang aus dem Wagen und fiel mir regelrecht um den Hals.
    „Hallo, Tom. Schön, dich zu sehen”, drückte er mir einen langen Kuss auf den Mund.
    Ich war total irritiert. Das hatte ich ja noch nicht erlebt. Ob Gregor sich ebenfalls Gedanken gemacht hatte? Oder wollte er mir einen Gefallen tun?
    Wie auch immer, der Abend hätte harmonischer nicht beginnen können.
    Nahm mir aber auch die Spitze. Sprich, ich konnte ihm wegen dem Vormittag wohl kaum noch Vorwürfe machen.
    Eine halbe Stunde später saßen wir tatsächlich in einem Nobelrestaurant mit Blick auf die Ostsee. Bei einem Glas grauem Burgunder blickten wir beide träumerisch in den Sonnenuntergang. Ein pures Glücksgefühl umfing mich.
    Die Vorspeise, Lachshappen an Meerrettich, machte Lust auf mehr. Mehr von allem.
    Noch vor dem Hauptgang ging ich

Weitere Kostenlose Bücher