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Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)

Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Förster
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zu deutlich wollte ich das nicht sagen. Stattdessen kümmerte ich mich um Natascha. Meine Stute war so lammfromm, da traute ich mir schon zu, auch allein mit ihr zu reiten. Wenigstens in der Halle.
    Nico hatte nichts dagegen.
    Gelegentlich schaute er sogar zu mir rüber, um weitere Tipps zu geben. Mächtig stolz war ich nun schon auf meine Reitkünste und lobte Natascha. Lob allerdings reichte meiner Stute nicht. Zucker war angesagt. Gut, dass ich beim Frühstück einige Stücke stibitzt hatte. Belohnung musste sein.
    Um punkt elf Uhr tauchten sie auf. Fast gleichzeitig fuhr ein Transporter in den Innenhof.
    Gefolgt von dem mir schon vertrauten weißen Cabriolet. Durchs offene Hallentor verfolgte ich die Szene.
    Nico, aber auch Ludger und Carsten waren sofort zur Stelle.
    Mein erster Blick galt dem Cabriolet meines Lovers und meines Barons. Gregor trug trotz der sommerlichen Hitze einen hellen Anzug. Nur auf eine Krawatte hatte er verzichtet. Heaven, das Teil sah wieder nach so einem 1000 Euro Designer Anzug aus. Es passte ihm natürlich wie angegossen.
    Noch mehr aber wirkte seine Mutter. Ludger öffnete die Wagentür, als eine elegante Mittfünfzigerin in einem schicken gelben Kostüm aus dem Wagen stieg. Das musste sie sein. Beatrice, Baronin von Spreutenburg. In dem Kostüm, aber auch sonst, wirkte sie viel jünger und noch jünger, als ich sie mir in meinen Träumen vorgestellt hatte. So konnte man sich täuschen. Dennoch eine echte Baronin, die sofort Mittelpunkt der kleinen Versammlung war. Sogar Nico gab ihr artig die Hand. Fehlte nur noch der rote Teppich oder ein Trommelwirbel.
    Hallo, Schwiegermutter, murmelte ich, um dann näher zum Ausgang zu reiten. Nur gut, dass ich Natascha so gut im Griff hatte. Die Szene wollte ich nicht versäumen. Ein kurzer Smalltalk war dort wohl angesagt. Leider konnte ich nicht hören, worüber sie sprachen. Was mir aber sofort auffiel, Gregor blieb dezent im Schatten seiner eleganten Mutter. Sie war es, die das Gespräch zu führen schien.
    Kaum zu glauben, diese Verwandlung. Mein Baron schaute eher aus wie der Chauffeur. Genau genommen war er das an dem Vormittag wohl auch.
    Plötzlich setzte sich die Baronin in Bewegung. Nico und der Fahrer des Wagens holten die beiden Stuten aus ihren Boxen ans Freie. Ludger half und wieder gab es bewundernde Blicke. Besonders bei meinem Reitlehrer. Für mich als Laien waren es einfach zwei weitere Pferde auf dem Hof.
    Als die Baronin samt Gefolge zum Stall marschierte, stieg ich aus dem Sattel. So konnte ich Natascha in ihre Box bringen und Gregor mir auf diesem Weg seine Mutter vorstellen. Rasch zupfte ich mir noch ein paar Strohhalme von der Jeans. Konnte ich es so wagen?
    Natasche am Halfter, bewegte ich mich auf die Boxen zu. Die Versammlung stand am anderen Ende.
    „Guten Morgen“, rief ich rüber auf die andere Seite. Damit wollte ich auf mich aufmerksam machen. Das Vorstellen sollte nun Gregor übernehmen.
    Die Baronin tätschelte ihre Pferde. Sie schaute nach meinem Schrei noch nicht mal rüber. Doch auch Gregor beließ es bei einem knappen Nicken in meine Richtung. Fast so, als wäre ich in dem Augenblick unerwünscht.
    Was sollte das denn? Leicht enttäuscht rubbelte ich Natascha trocken. Er würde mich sicher gleich abholen.
    Gespannt lauschte ich rüber.
    „Black Boy und Santander haben sich gut entwickelt. Ich bin gespannt auf Ihr Urteil bezüglich unserer beiden Neuerwerbungen. Herr Böttcher wird ab heute Nachmittag jeden Tag zum Beritt kommen. Er soll ab Herbst auch auf den Turniere starten. Nico, die neue Saison soll uns auch in Frankreich einige Erfolge bringen. Ich hoffe, Sie sind in Form?“
    „Natürlich. Ich hab mich nie besser gefühlt. Ich kann es kaum erwarten.“
    „Gut so. Diese Woche hab ich auch persönlich noch Zeit für einige Reitstunden. Details besprechen wir dann morgen früh um neun Uhr.“
    Es klang nicht nach einer Frage, verfolgte ich die Unterhaltung. Was sollte ich auch sonst machen? Einfach hingehen, traute ich mich nicht.
    „Ich freu mich. Ich werde Ihnen dann Feodora satteln.“
    Nico klang wie der Empfänger eines Befehls. Das war es wohl auch.
    Nun wurde mir auch klar, von wem Gregor diesen Tonfall hatte.
    „Fein. Gregor”, nickte sie in die Runde, eh sie mit ihrem Filius, meinem Lover, den Stall verließ.
    Atemlos verfolgte ich durch die Gitterstäbe weiter das Geschehen.
    Natascha fütterte ich dabei mit zwei weiteren Zuckerstücken, dann hörte ich das Cabriolet starten. Das also

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