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Bleakhouse

Bleakhouse

Titel: Bleakhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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Frau«, sagte Mr. Kenge, indem er uns zurückgeleitete.
    »O gewiß nicht«, entschuldigte sich die arme Alte, neben Ada und mir hergehend. »Will durchaus nicht belästigen. Ich werde beiden Güter schenken; was doch gewiß keine Belästigung ist. Ich erwarte ein Urteil. Am Tage des Jüngsten Gerichts. Ein gutes Omen für Sie. Nehmen Sie
meinen
Glückwunsch entgegen.«
    Sie blieb unten an der steilen, breiten Treppe stehen, und als wir uns beim Hinaufgehen umsahen, stand sie immer noch da und sagte immer noch mit einem Knicks und einem Lächeln bei jedem kleinen Satz:
    »Jugend! Und Hoffnung! Und Schönheit! Und Kanzleigericht! Und Konversationskenge! Ha! Bitte, nehmen Sie meinen Glückwunsch entgegen!«

4. Kapitel
Menschenliebe mit dem Fernrohr vor den Augen
    Wir sollten die Nacht bei Mrs. Jellyby zubringen, sagte uns Mr. Kenge, als wir wieder in seinem Zimmer angekommen waren; und dann wendete er sich zu mir: »Ich setze voraus, daß Sie wissen, wer Mrs. Jellyby ist?«
    »Nein, ich weiß es wirklich nicht, Sir«, gab ich zur Antwort. »Vielleicht weiß es Mr. Carstone – oder Miß Clare –«
    Aber nein, auch sie wußten nichts von Mrs. Jellyby.
    »Wirklich? – Mrs. Jellyby«, erklärte Mr. Kenge, mit dem Rücken zum Kamin gekehrt und die Augen auf den staubigen Fußteppich geheftet, als ob dort Mrs. Jellybys Biographie geschrieben stünde, »ist eine Dame von höchst bemerkenswerter Charakterstärke, die sich ganz den öffentlichen Angelegenheiten widmet. Sie hat sich schon zu verschiedenen Zeiten einer großen Anzahl öffentlicher Fragen zugewendet und ist augenblicklich mit Afrika beschäftigt, in der Absicht, die allgemeine Pflege des Kaffeestrauchs und der Eingebornen und die glückliche Ansiedlung des Überschusses unserer vaterländischen Bevölkerung an den Ufern der afrikanischen Flüsse zu fördern. Mr. Jarndyce, der immer bereit ist, ein Werk, das mit der Zeit Gutes zu schaffen verspricht, zu unterstützen, und Philanthropen sehr hochschätzt, hat, glaube ich, eine sehr hohe Meinung von Mrs. Jellyby.«
    Mr. Kenge zupfte seine Halsbinde zurecht und sah uns an.
    »Und Mr. Jellyby, Sir?« fragte Richard.
    »Oh! Mr. Jellyby ist – hm – ich kann ihn nicht besser beschreiben, als wenn ich sage, er ist der Gatte der Mrs. Jellyby.«
    »Eine Null, Sir?« fragte Richard mit einem komischen Blick.
    »Das will ich nicht behaupten«, entgegnete Mr. Kenge ernst, »denn ich weiß gar nichts von Mr. Jellyby. Soviel ich mich erinnern kann, habe ich niemals das Vergnügen gehabt. Er mag ein sehr ausgezeichneter Mann sein, aber er ist sozusagen in den glänzenden Eigenschaften seiner Gattin – verschwunden, rein verschwunden.«
    Mr. Kenge erklärte uns dann, daß eine Fahrt nach Bleakhaus an einem solchen Abend sehr langweilig und unangenehm sein würde und Mr. Jarndyce, da wir ohnedies heute schon eine Reise hinter uns hätten, selbst dieses Arrangement vorgeschlagen habe. Zeitig am nächsten Morgen sollte uns ein Wagen bei Mrs. Jellyby abholen. Er schellte sodann, und der junge Mann, Guppy hieß er, trat ein. Gefragt, ob mein Gepäck bereits besorgt worden wäre, bejahte er und fügte hinzu, ein Wagen stünde unten für uns bereit.
    »So bleibt mir nichts weiter übrig«, sagte Mr. Kenge und schüttelte uns die Hände, »als meine lebhafte Befriedigung – guten Tag, Miß Clare – über die heute getroffene Anordnung auszusprechen, sowie meine lebhafte – leben Sie wohl, Miß Summerson! – Hoffnung, daß sie zum Glück, zur Wohlfahrt – sehr erfreut gewesen, Mr. Carstone! – und zum Vorteil für alle Beteiligten in jeder Hinsicht ausschlagen möge. Guppy, Sie fahren mit hin.«
    »Wo ist 'hin', Mr. Guppy?« fragte Richard, als wir die Treppe hinabgingen.
    »Es ist ein Katzensprung«, erklärte Mr. Guppy. »Nach Thavies-Inn, Sie wissen.«
    »Ich könnte nicht sagen, daß ich es wüßte, denn ich komme von Winchester und bin fremd in London.«
    »Gleich um die Ecke! Wir schneiden die Chancery-Lane in Holborn durch und sind in vier Minuten auf die Sekunde dort. Das ist ein Londoner Echter jetzt, was, Miß?«
    Mr. Guppy schien sich meinetwegen darüber sehr zu freuen.
    »Der Nebel ist wirklich furchtbar«, gab ich zu.
    »Aber er scheint Ihnen nicht zu schaden«, sagte Mr. Guppy und ließ den Wagentritt herunter. »Er scheint Ihnen im Gegenteil gut zu tun, Miß. Nach Ihrem Aussehen zu urteilen.«
    Ich wußte, es war ein harmloses Kompliment, und lachte mich selbst aus, daß ich darüber rot geworden

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