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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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Gefahr, vom Jugendamt einkassiert zu werden, ich bin auch offiziell die schlimmste Braut der Welt.«
    Ich setze mich aufs Bett und lege den Arm um sie. »Kopf hoch, Grace. Du musst die Dinge nur in die richtige Perspektive rücken. Es ist ja nur der wichtigste Tag deines Lebens«, sage ich scherzhaft.
    Sie heult los. Ist ja gut, ich gebe mir doch alle Mühe.
    »Eigentlich sollte ich so elegant wie Audrey Hepburn zum Altar schreiten«, jammert sie. »Im Moment fühle ich mich ungefähr so elegant wie … wie … Mrs Doubtfire .«
    Ich breche in Gelächter aus. »Sei nicht albern«, tröste ich. »Du bist mindestens acht Zentimeter größer als Robin Williams.«
    Ich erkenne den leisen Anflug eines Lächelns.
    »Jetzt hör mal, Panik bringt doch nichts«, fahre ich fort. »Patrick wird dir schon nicht weglaufen. Dann kommst du eben ein bisschen zu spät, na und? Abgesehen davon siehst du absolut hinreißend aus, egal was du glauben magst.«
    »Wirklich?« Sie klingt skeptisch.
    »Na ja, zumindest wirst du das bald«, ergänze ich mit Blick auf den Bademantel. »Jetzt komm schon, es wird Zeit, einen Gang höher zu schalten.«
    Und dann lege ich den Brautjungfernturbo ein, attackiere Grace mit Nagellack, Bronzepuder, Lipgloss, Bräunungscreme (noch mal), und schließlich zwängen wir sie mit vereinten Kräften – inklusive Polly – in ihr Brautkleid.
    Schon wähnen wir uns vor Ablauf der Deadline fertig, da wird klar, dass das Drama noch nicht vorbei ist.
    »Ach Mist!«, entfährt es Grace plötzlich. »Ich habe meine Ohrringe unten bei Mum vergessen. Evie, tut mir leid, aber du wirst sie suchen gehen müssen.«
    Wieder sehe ich auf die Uhr. Ich bin erschöpft.
    Nachdem ich endlich Graces Mum gefunden, die Ohrringe erhalten und den Rückweg angetreten habe, bleiben noch viereinhalb Minuten. Doch gerade als ich die Treppe hinaufstürmen will, stellt sich mir etwas – oder sollte ich sagen jemand – in den Weg.
    Er ist schlicht und ergreifend einer der bestaussehenden Männer, die mir je begegnet sind. »Markant« ist der Begriff, der mir durch den Kopf schießt – im Sinne von umwerfend attraktiv, aber nicht so perfekt, dass er langweilig oder hübsch aussähe. Er hat glatte, gebräunte Haut, scharf geschnittene Gesichtszüge und Augen in der Farbe von warmem Sirup. Seine Nase ist leicht krumm, aber das macht gar nichts. Sein Körper ist so straff, dass Action Man neben ihm aussähe, als hätte er sich gehen lassen.
    Mein Schritt verlangsamt sich, als ich die Stufen hinaufgehe, und mein Herzschlag beschleunigt sich, als mir bewusst wird, dass er mich direkt ansieht. Schamlos erwidere ich seinen Blick, während wir einander näher kommen. Dann, als wir fast auf einer Höhe sind, passiert etwas Unglaubliches.
    Er sieht auf meine Brüste.
    Nur den Bruchteil einer Sekunde lang, aber es gibt keinen Zweifel daran. Um genau zu sein, ist sein Blick so unverhohlen, dass ich es fast als Gaffen bezeichnen möchte. Seine Augen weiten sich merklich, und ich nehme sogar ein schwaches Lufteinsaugen wahr. Dann wendet er widerstrebend die Augen ab und setzt seinen Weg nach unten fort. Ich schüttle ungläubig den Kopf.
    Ein Teil von mir ist entsetzt, als was für ein Neandertaler sich diese ansonsten gottgleiche Kreatur entpuppt hat – und ich erinnere mich an meinen Schwur, niemals einen Menschen nach seinem Äußeren zu beurteilen. Der andere Teil von mir ist insgeheim hochzufrieden, wie wirkungsvoll sich meine jüngste Erwerbung erweist.
    Daher ist mein Schritt leicht beschwingt, als ich die Tür zur Hochzeitssuite aufstoße.
    »Ta-ta!«, mache ich. »Ein Paar Ohrringe, bitte schön.«
    Grace dreht sich um und schnappt nach Luft – bevor sie hysterisch kichernd zusammenbricht.
    »Was ist denn?«, frage ich verblüfft.
    »So kommst du mir nicht aufs Hochzeitsfoto«, gackert sie mühsam beherrscht.
    »Wie denn?«, will ich wissen. Schön, dass ich endlich geschafft habe, sie etwas aufzulockern. Doch als ich den Blick senke, wird die Ursache ihrer Heiterkeit auf schreckliche Art und Weise offensichtlich.

4
     
    M EIN DEKOLLETÉ wird von zwei verirrten Quallen angegriffen. Zumindest sieht es so aus. Meinen Hühnerfilets, die mich so begeistert hatten, war es eindeutig in meinem Kleid zu eng geworden. Weshalb sie nach oben gekrochen sind und einen Ausbruchsversuch unternommen haben.
    Was ihnen übrigens auch fast gelungen ist: Meine beiden »absolut 100-prozentig natürlich wirkenden« BH-Einlagen stehen jetzt gut sichtbar für

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