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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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dass sie pünktlich kommt, oder?«
    »Entschuldige bitte!« Grace platzt herein, Scarlett mit der einen Hand durch die Tür schiebend und ihre Taschen mit der anderen. »Ich versuche seit einer Stunde, das Haus zu verlassen. Aber meine Mutter rief an, um zu fragen, ob sie mir etwas von Debenhams mitbringen soll. Dann rief sie an, ob ich etwas von Marks & Spencer brauche. Dann von John Lewis. Dann rief sie noch mal an und wollte wissen, ob ich ganz sicher nichts bräuchte, denn bei Marks & Spencer gebe es eine wunderbare Pastete – dass sie wunderbar sei, wisse sie von Maureen Thomas aus der Kirche, die neulich welche gekauft habe und da sei echter Cointreau drin und … langer Rede, kurzer Sinn: es tut mir leid. Also, wo kann ich mich umziehen?«
    Gut, der Start war etwas wackelig, aber Grace und Patrick haben die Ereignisse zu Beginn ihrer Ehe hinter sich gelassen. Es dauerte ein Weilchen, bis Patrick sich Graces Vertrauen zurückverdient hatte. Aber seit er einen neuen Job und sie zu einer anderen Kanzlei gewechselt hat (mit einer neuen Chefin, die ihrer alten nicht unähnlicher sein könnte), hat sich alles nach und nach wieder eingerenkt.
    »Okay«, sagt meine Mutter und rückt ihren Turban gerade – in dem sie zusammen mit ihrer Dreiviertelhose aussieht, als wäre sie gerade aus einer Wunderlampe geschlüpft. »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Ich muss Gäste begrüßen. Siehst du? Wie verantwortungsvoll ich sein kann?«
    Ich gehe zu ihr und küsse sie.
    »Du hast völlig recht«, sage ich liebevoll. »Zumindest damit, dass du los musst. Zu der Sache mit der Verantwortung sage ich jetzt mal nichts. Und sorg bitte dafür, dass Bob pünktlich ist, ja?«
    Georgia kommt mit der Sektflasche, um mein Glas aufzufüllen.
    »Nicht so viel, um Himmels willen!«, protestiere ich. »Sonst mache ich später auf der Tanzfläche noch Spagat – und das überlasse ich eigentlich lieber Valentina.«
    »Meinst du nicht, dass ihr Achtmonatsbauch sie heute mal bremsen wird?«, fragt Georgia.
    »Ach, dadurch macht es ja nur noch mehr Eindruck.«
    Georgia lacht, und mir fällt auf, dass ich das schon länger nicht gehört habe.
    Sie und Pete haben sich vergangenen Monat getrennt, was jede künftige Braut – selbst eine mit der unerschütterlichen Überzeugung, das Richtige zu tun – ins Grübeln bringen könnte. Keiner von beiden war gehässig oder verbittert oder sonst etwas, alles lief ganz besonnen ab. Doch das heißt nicht, dass es nicht beide sehr hart getroffen hätte. Was mal wieder zeigt, dass zwei gute Menschen nicht unbedingt ein gutes Ehepaar abgeben.
    Nur noch zwanzig Minuten Zeit. Ich gehe ins Badezimmer, um meinen Lippenstift nachzuziehen, und Valentina folgt mir mit ihrer eigenen exklusiven Schminkkollektion.
    »Ein Hotelangestellter hat das gerade für dich hereingereicht«, sagt sie und gibt mir einen Umschlag.
    Ich lege den Lippenstift hin und öffne den Brief, während Valentina zum fünften Mal heute mit dem Lockenstab hantiert.
    »Mein Gott«, entfährt es mir beim Lesen.
    »Was denn?«
    Sie beugt sich über mich und liest mit.
    Liebe Evie, es ist ganz schön lange her, so viel ist sicher. Das tut mir leid. Ich weiß, dass Du versucht hast, nach Valentinas Hochzeit Kontakt mit mir aufzunehmen. Und Du sollst wissen, wie dankbar ich Dir dafür war. Aber ich hoffe, Du verstehst auch, warum ich keinen Deiner Anrufe und E-Mails erwidert habe. Alles war sehr schwierig. Emotional war ich völlig am Ende; aber was noch wichtiger ist, mir wurde allmählich klar, wie unverzeihlich ich mich verhalten hatte.
    Deshalb habe ich den Job in Schottland angenommen und bin ohne Abschied gefahren. Ich brauchte einfach Abstand zu, tja, zu allen eigentlich. Wie dem auch sei, als Valentina mich anrief und mir von heute erzählte, hätte ich vor Freude am liebsten einen Luftsprung gemacht (nur, dass ich inzwischen wieder achtzig Kilo wiege und es deshalb nicht ganz so einfach ist!). Ich habe mich so gefreut, nein, ich war richtiggehend begeistert. Und das hat sich zwar noch verdoppelt, als Deine Einladung ankam, aber ich hoffe, Du verstehst, warum ich ablehnen musste. Zu kommen wäre nicht fair den anderen – besonders Grace – gegenüber gewesen. Aber davon abgesehen habe ich mich gefragt, ob Du Dich vielleicht mal auf einen Kaffee treffen möchtest, wenn ich mal wieder in der Gegend bin, nur Du und ich? Ich vermisse Dich schrecklich und würde wahnsinnig gerne hören, wie es Dir ergangen ist. Wobei ich absolut nachvollziehen

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