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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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gewaschen habe und beim Zahnarzt war, will ich auch noch ein paar Zeilen an ich schreiben. Mutti liegt im Bett und schläft, ich selbst habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht, aber das ist nicht so schlimm. Wollte früh alles in Ordnung machen damit ich dann immer mitgehen kann wenn Papa hier ist. Fein wäre es ja auch wenn Lisa mit nach hier kommen würde. Aber wie Ihr Euch das vorstellt mit dem Kurleben, da kann ich leider nichts dazu sagen, es heißt eben abwarten. Wenn mich Toni fragt, wir haben uns in den paar Tagen schneller angeschlossen als wie andere in 1 Jahr. Er hat recht denn mit so einem Menschen kann man ganz anders verkehren, nur eins muß ich ihm lassen und zwar daß er mir gegenüber noch nicht zu mehr gekommen ist. So einen Menschen muß man mit der Laterne suchen, trotzdem wir uns gegenseitig sehr gut verstehen. Leni ich weiß gar nicht wie ich Dir danken soll daß Du für mich so sorgen tust, aber ich werde es wieder gut machen. Ins Karwendel möchte ich ja zu gern mitmachen. So würden wir diesen Sonnabendmittag mit dem Rad wegfahren und Sonntag dann zurück. Toni geht diesen Montag dann achtTage in die Ferien und zwar mit seinen Brüdern Sepp und Jackl, wollen mit den Rädern ins Vorarlgebirge. Das muß ja noch herrlich sein und vielleicht sehe ich das nicht nochmal. Auch trage ich jetzt meine Haare anders, denn Toni wollte daß ich einen Knoten mache was mich auch ganz gut kleidet. Er meint so sehe ich fraulicher aus nur nicht so mädchenhaft. Mit einem Wort gesagt, er ist eben nur für einfaches eingenommen nicht für viel drum und dran. Für das kommende Jahr hat er mich auch schon eingeladen und wenn es geht so soll ich schon mal im Winter kommen. Leni weißt Du ich weiß nicht was ich mache, übrig hab ich schon was für ihn, denn es fällt mir heute schon schwer von hier wegzufahren. Aber man muß eben alles dem Schicksal überlassen, denn er sagt mir immer alles durch die Blume. Vielleicht will er mich erst ausprobieren (?), na das kann er ja. Von Böhm Kurt erhielt ich einen Brief sowie Karte, schreibt sehr nett aber ich weiß nicht was ich ihm antworten soll. Na ich glaube kameradschaftlich kann ich ja mit Kurt in Verbindung bleiben, was meinst Du dazu? Von Fritz ist wohl noch immer nichts gekommen, na darüber muß ich wohl doch wegkommen, was das beste ist. Verdient hab ich mir das nicht aber Undank ist der Welt Lohn. Morgen bestelle ich für Freitag das Forellenessen, da freuen wir uns schon sehr darauf, aber noch schöner wäre es wenn auch Du mit dabei wärest. Meine Leni ich freue mich ja schon wenn ich wieder bei Dir sein kann und Dir alles so erzählen kann was ich nicht schreiben kann, ich hoffe daß Du mich verstehst wie ich das alles meine, denn nachhause kann ich es nicht schreiben und bei Dir kann ich mich so aussprechen wie ich will, denn Du hast für mich Verständnis. Laß den Kopf nicht hängen, denn bis zum 31.8. ist es auch nicht mehr lange und dann kann ich Dich sowie Heidi in die Arme schließen.
    Nimm viele Grüße und einen Kuß für Dich sowie Heidi von Deiner dankbaren Grete entgegen.
     
     
     
    Saaz den 27.8. 42
    Meine liebe Leni!
    Vor allem nimm es mir nicht übel, wenn ich nicht gleich meine Ankunft in Saaz Dir mitgeteilt habe, denn ich hatte eine sehr schlechte Fahrt hinter mir, mit einem Wort gesagt, es war furchtbar. So habe ich erst einmal am anderen Tag richtig ausgeschlafen, war so richtig fertig. Nur gut war es gewesen, daß ein Speisewagen war, so habe ich mich dort aufgehalten bis nach Marktredwitz. Von dort aus hab ich bis nach Karlsbad gestanden, das war von 11.59 Uhr bis ½ 4 Uhr Nachmittag, im Ganzen 14 Stunden unterwegs, da ist man froh, wenn man dann wieder an Ort und Stelle ist. Es soll alles halb so schlimm sein, die Hauptsache war ja mein Bruder für mich, so eine Freude ihn wiederzusehen. Leni, ich kann es niemandem sagen, wie das ist und noch dazu, nicht mit einem Wort hat er meinen Mann erwähnt, was ich nett fand. Auch sieht er sehr gut aus, was ich nicht gedacht habe. Morgen kommt noch mein kleiner Bruder, da sind wir mal alle zusammen. Das ist dann noch schöner, so können wir uns alle einmal richtig erzählen. Meine Leni, wo ich ankam, war zur Begrüßung gleich Dein lieber Brief da, was mich noch mehr erfreute. So nimm meinen herzlichsten Dank dafür entgegen. Es stimmt schon, meine Mutti sagt, daß ich ich körperlich sowie seelisch erholt habe und das hab ich bloß Toni zu verdanken, denn er hat so was Angenehmes an sich, was

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