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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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glaube, daß Du mich verstehst. Wegen der Wäsche eigentlich müßte ich Dir böse sein, aber diesmal ist es ganz richtig, denn wir wollen erstmal alles für uns richtig aussprechen, meinst Du nicht auch. Bei der Schneiderin war ich auch, die kommt nächste Woche aus den Ferien und nähen tut sie es Dir ganz bestimmt, nur mußt Du die ganz genauen Maße schicken. Auf den Kaffee freue ich mich sehr sowie die Seife, hebe es nur auf, denn Du weißt, ich bin .... Daß Du auch wieder rauchst freut mich, so bin ich nicht mehr allein, eben sitze ich bei Toni, es ist schon ½ 11 Uhr, denn heut soll ich mal bei ihr schlafen, weil gestern habe ich bei Karl mit geschlafen, sonst gibt es Streit, so muß ich jedem einmal recht tun, ist das nicht schlimm. Nach den Tischtennisbällen werde ich Ausschau halten, wenn es welche gibt, ist es doch selbstverständlich, daß ich welche bringe. Heute erhielt ich eine Karte von Toni, worüber ich mich sehr gefreut habe, und zwar hat er auch Dir so eine geschrieben. Ich wußte es schon, nur nicht, was darauf geschrieben war. Jetzt bringt der Belgrader Sender Tiroler Musik, da muß ich an meine vier schöne Wochen denken, ob es noch mal so wird. Ich könnte Lisa und ... um die schöne Zeit beneiden, aber trotzdem vergönn ich es von Herzen. Toni ist nun auch acht Tage mit seinen zwei Brüdern in Ferien mit dem Rad auf den Großvenediger, da soll er es auch schön haben, denn er hat sonst nichts. Morgen will ich auch ihm einen schönen Brief schreiben, denn wenn er Sonntag zurückkommt, so wird bestimmt seine erste Frage sein, ob Post hier ist und so soll er auch welche vorfinden. So, nun meine Leni, für heute ist es wohl genug, es ist alles durcheinander, denn ich war Nachmittag mit Hopfenpflückern und da bin ich ein wenig müde, aber Du weißt ja, wie ich es meine. Für heute nimm die besten Grüße und Küsse für Dich sowie Heidi entgegen.
    Viele Grüße von Mutter, Toni und meinem Bruder Karl.
     
     
     
    Saaz, den 8.11. 42
    Meine liebe Leni!
    Deinen lieben Brief vom 4.11. erhalten und hab vielen Dank dafür, ich freue mich immer, wenn ich von Dir ein paar liebe Zeilen erhalte. Trotzdem ich noch von gestern vom Waschen müde bin, mußt Du ja doch einen Brief von mir erhalten. Es war diese Woche schon ein bißchen viel mit der Arbeit. Am Freitag haben wir Kohlen bekommen, die mußten wir auch in Keller schaffen. Dann war Hilde hier gewesen, die hat die Küche machen lassen, da gab es auch viel Arbeit, na, das war eine Woche gewesen. Ich mache es ja gerne, das weißt Du ja. Morgen muß ich wieder nach Wittosaß raus, da graut es mich vor dem weiten Weg, überhaupt wenn man allein geht. Ja, die Lebensmittelmarken habe ich auch erhalten sowie den Brief von Toni. Er schreibt soweit ganz nett, aber immer noch dasselbe. Na, da heißt es eben abwarten. Vor allem hat er sich über das Telegramm gefreut, denn es kam unverhofft. Dann hat er noch die letzten acht Tage von seinen Ferien in den Ötztaler Alpen verlebt und es wäre sehr schön gewesen. Na, ich gönne es, wenn er schöne Stunden verlebt hat. Die Wehrmacht wollte nichts von mir, sondern wäre von ... die Todesurkunde nach dem Standesamt Leipzig geschickt und ich soll dieselbe dort abholen. Na, das wird schon bis Weihnachten Zeit haben. Auch froh bin ich, daß Ihr die Wäsche fertig habt, denn es ist immer eine große Plage. Hab auch vielen Dank für den Weg nach der ...straße. Denn es war weniger schön gewesen, nur gespannt bin ich, wie es nun weiter wird, denn es ist ja noch lange nicht alles. Hier muß man eben hart werden. Was haben die eigentlich wieder erzählt, es würde mich wirklich sehr freuen, wenn Du es mir schreiben würdest, na, vielleicht rege ich mich auch nur auf. Nun habt Ihr auch noch mit mir so viel Arbeit gehabt, na, ich werde es schon wieder gutmachen. Aber daß das Bettzeug schmutzig ist, kann ich gar nicht verstehen, na, auch das wird wieder sauber. Der schwarze Stoff ist schon prima, das weiß und auf dem Kleid freue ich mich schon. Um den Kuchen könnte ich Dich fast beneiden, aber ich gönne Dir denselben von ganzem Herzen, die Hauptsache, daß es geschmeckt hat. Mit den Rüben wird es schon klappen, da mach Dir nur keine Sorgen, wir müssen diese Woche auch welche kochen, es macht nur viel Arbeit. Welchen Portier meinst Du von Stöhrs? Nun ist Frau Holzmann auch frei, na, dem alten ... schadet es nicht, wenn nur der einen richtigen Hieb bekommen würde. Es ist wirklich um Elfriede schade, da kann man sehen,

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