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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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da ist es nicht anders da müssen sich die Menschen in allen Lagen fügen, das sieht man ja an uns am allerbesten. Herr Helm, da ich nun auch ein paar Anliegen an Sie habe, möchte ich darum bitten wenn es in ihren Kräften steht das zu besorgen, schicke morgen 80 Mark ab wenn die Russenstiefel schön sind so hätte ich gern ein Paar in schwarz, wenn es noch klappen sollte ½ Pfd. grünen Bohnenkaffee, aber nur wenn es geht. Natürlich habe ich noch mehr Anliegen aber da schicke ich das Geld später und zwar wegen einer schönen Garnitur und Briefpapier, sollten die Stiefel aber nicht schön sein so können Sie ja gleich Garnitur und Briefpapier besorgen. Will auch noch die Größe angeben für die Stiefel 39-40, Wäsche 44, bitte Herr Helm sind Sie nicht böse wenn ich Sie so in Anspruch nehme hätte schon lange geschrieben aber mit einem Wort gesagt habe ich mich nicht getraut, natürlich werden Sie lachen aber es ist wirklich so. Nehmen Sie bitte meinen herzlichsten Dank schon im voraus entgegen und wenn ich in den nächsten Tagen meine Zigarettenquelle wieder habe so schließe ich ein paar weg, will nun für heute schließen in der Hoffnung daß sie gesund sind grüße ich Sie herzlich
    Ihre Grete Kolbe
     
    Leipzig, den 26.4. 1942
    Lieber Herr Helm!
    Da ich nun heute endgültig den Entschluss hatte um Ihnen das lang versprochenen Zigarettenpäckchen zu schicken. Bestimmt werden sie schon gedacht haben, daß ich darauf vergessen habe, aber es ist nicht der Fall. Hatte nur immer viel ... und sonst dergleichen zu erledigen. In meiner Heimat habe ich nun sehr schöne Tage verlebt, am liebsten wäre ich nicht mehr nach Leipzig zurückgefahremn, aber leider bestimmt eine größere Macht über uns. Meine Mutter war auch froh, daß ich wieder seit langer Zeit bei ihr weilte, nur war die Zeit zu kurz und man mußte wieder zurück. Wenn mir diesmal nicht liebe Menschen meiner gewartet hätten, so wäre alles anders gewesen, aber so freute sich Leni, daß ich wieder hier war, denn wir haben uns zusammen gewöhnt, daß eine immer uns fehlt, wenn man allein ist. Nun rückt die Zeit immer näher und bald werden wir nun den kleinen Erdenbürger begrüßen können, bin nun schon gespannt, was es ist .....wird wohl gleich sein. Wie geht es denn Ihnen immer noch, ich hoffe doch gut, was ja auch zu wünschen ist. Wie mir Leni sagte, so kommen Sie schon wieder einmal woanders hin, ja, im Soldatenleben wird so was nie ausbleiben, na hoffentlich ist es dort auch schön. Leni sitzt nun alle Tage und näht fleißig, so was macht ja auch Spaß, wenn man das macht, nur wünsche ich von ganzem Herzen, damit schon alles gut vorbei wäre, denn dann scheint die Sonne noch mal so hell.
    Lieber Herr Helm, auch ich wünsche Ihnen alles, alles Gute und auf ein baldiges Wiedersehen in Heimat grüßt sie herzlich
    Ihre Grete Kolbe.
     
     
     
    Tölz, den 17.8. 42
    Meine liebe Leni!
    Deinen Brief vom 13.8. sowie Karte mit Sonntagsgruß und Päckchen erhalten, habe für alles vielen Dank denn es ist ja nicht nötig daß Du mir so lange Briefe schreibst wo Du selbst die Ruhe notwendig brauchst. Du darfst aber nicht denken daß mich Deine Post nicht erfreut sondern das ganze Gegenteil es ist nett, wenn man weiß daß man einen lieben Menschen hat der sich über alles mit freut. Leni ich weiß nicht wie ich Dir mit Worten danken soll wo Du mir immer soviel Gutes getan hast und ich dagegen nur ein ...(?) bin, aber wenn es wieder in meinen Kräften steht werde ich alles wieder gutmachen. Bitte entschuldige mich wenn ich mal für irgend etwas zu danken vergessen habe denn die Zeit hier ist immer mit etwas ausgefüllt. Früh Trinken, Baden, Spazieren gehen, Essen oder ich treffe mich mit Toni. Eigentlich wollte ich schon am Sonnabend schreiben aber da hat doch nun Toni nachmittags frei und da habe ich nun das Radfahren vollkommen gelernt, was allerdings sehr schön ist. Sonntag früh wollten wir doch eine Radpartie machen haben aber kein Rad bekommen und so sind wir mit dem Zug nach Langries gefahren um von dort aus zu wandern, so haben wir eine noch viel schönere Tour gemacht wie vor 8 Tagen. Toni wollte Dir von der Ingwersenhütte eine Karte schreiben aber leider gab es dort keine mehr. Mit meinem Bauch ist es Gott sei Dank wieder besser aber ich hab immer noch irrsinnig (?) Schmerzen, hab aber hier noch zu niemanden was gesagt denn es wird schon wieder vergehen es war aber für die erste Tour zuviel gewesen, mit dem Zahn bin ich auch immer noch in

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