Blind Date mit der Lust
„Die Rute? Das klingt ziemlich versaut.„
„Dann dürfte es dir gefallen.„
„Willst du meine Rute sehen?„
„Es ist jetzt meine Rute, Schätzchen.„
„Stimmt. Meine Rute ist deine Rute.„
Sie schafften es die Treppe hinunter. Aber nur knapp. Es war allein Jacks Sturheit zu verdanken, dass er durchhielt. Und der Haupteingang befand sich auf der anderen Seite des großen Saals.
„Wo wart ihr beiden Turteltäubchen denn so lange?„, fragte Sandy schelmisch. Sie stand am Fußende der Treppe, ein Glas Brandy in der einen und einen Teller mit Kanapees in der anderen Hand. „Und was ist mit dem Tanz, den du mir versprochen hast, Jack?„
„Du bekommst einen Gutschein, Schöne.„ Jack grinste sie schläfrig an. „Ich muss mein Mädchen nach Hause bringen, bevor es sich in einen Kürbis verwandelt.„
Sandy grinste. „Ist dein Süßer vielleicht ein bisschen betrunken?„
Mia warf der anderen Frau einen bedeutungsschweren Blick zu und schlang ihren Arm noch fester um Jacks Taille. „Liebestrunken, Sandy. Ich ruf dich die Tage mal an.„
„Noch ein Tanz, bevor wir gehen„, sagte Jack und schlang beide Arme um sie. Mia brauchte ihre ganze Kraft, um ihn festzuhalten.
„Wir tanzen zu Hause, Schatz.„ Sie weigerte sich, noch länger mit ihm hierzubleiben, wo er ihr am Ende auf dem glänzenden Parkett verbluten würde.
Als sie endlich den Haupteingang erreicht hatten, war ihr Kleid voll mit Jacks Blut, und ihre Arme waren gefühllos. Glücklicherweise sahen sie immer noch aus wie ein glückliches Paar, das einander eng umschlungen hielt. Zum Glück wollte niemand mehr mit ihnen sprechen.
„Wag es nicht, zu sterben, Jack Ryan„, knurrte Mia, als man die Haustür für sie öffnete. „Wag es ja nicht.„ Die Tür schloss sich wieder, und sie standen unter dem Vordach. Wenige Meter entfernt blinkten die Lichter einer Limousine auf.
Robert. Gott sei Dank .
„Du wirst mich heiraten!„, beschwor sie Jack. „Ich will das volle Programm. Blumen, Kirche, Musik, große Party, alles. Außerdem habe ich für die nächsten fünfundsechzig Jahre Material, um dich zu beschimpfen nach dieser unfassbar tollen Nacht und diesem sensationellen Blind Date. Also glaub nicht, du könntest es dir leicht …„ Er sackte gegen sie. „Gott sei Dank„, keuchte Mia erleichtert, als Jacks Fahrer ihnen entgegeneilte und Jack von der anderen Seite stützte. „Ich glaube, er ist ohnmächtig.„
„Bewusstlos, Liebling. Bewusstlos. Männer werden nicht ohnmächtig. Und ich bin es auch nicht„, nuschelte Jack, als Mia und der Fahrer ihn auf die Rückbank betteten. „Du wirst mich an jedem unserer Hochzeitstage an diesen Abend erinnern, habe ich recht?„, erkundigte er sich, als der Wagen die Massachusetts Avenue hinunterraste und sie die Embassy Row hinter sich ließen.
„Und zwei Mal an Sonntagen„, erwiderte Mia und bettete seinen Kopf in ihren Schoß. Liebevoll strich sie ihm das Haar aus der Stirn.
Jack seufzte. „Gut.„ Mit geschlossenen Augen streichelte er ihr Bein. „Ich habe Kerzen zu Hause. Und eisgekühlten Champagner. Ich wollte diese ganze Antragsnummer …„
Das bedeutete, er hatte von Anfang an vorgehabt, ihr heute Abend einen Antrag zu machen! „Machst du Witze?„, fragte sie. „Ein Antrag im Schnee mit umherfliegenden Kugeln und Bösewichten, die uns über ein Dach jagen? Was könnte romantischer sein?„
Er lächelte an ihrem Oberschenkel, während Robert mit unerlaubter Geschwindigkeit das nächste Krankenhaus ansteuerte. „Ich wusste immer, dass du meine Frau bist, Mia.„
Er versuchte, sich aufzurichten, um sie zu küssen. Mia beugte sich zu ihm hinunter. „Vergiss das ja nicht.„ Ihre Lippen berührten sich zärtlich.
„Jetzt verliere ich das Bewusstsein„, kündigte Jack an, und schon sank er in ihren Schoß zurück und schloss die Augen. „Geh nicht weg, ja? Ich liebe dich … mein Leben lang.„
„Ich liebe dich auch, du unmöglicher Mann. Ruh dich jetzt aus. Ich werde bei dir sein, wenn du wieder aufwachst.„
Und das war sie auch. Jack hatte gewusst, dass sie da sein würde.
– ENDE –
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