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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Ich habe Robert Rushton nicht ermordet. Sie war’s!« Sein Zeigefinger schien Vanessa durchbohren zu wollen.
    Vanessa schrie entsetzt und empört auf.
    Â»Vanessa hat ihr Kind nicht umgebracht«, widersprach Barrie. »So wenig, wie Becky Sturgis ihren kleinen Sohn ermordet hat. Sie haben ihn erwürgt.«
    Â»O Gott, o Gott! « jammerte Vanessa.
    Â»Ja, das hat er getan«, erklärte Barrie ihr. »Dann hat er unbarmherzig auf die junge Frau eingeschlagen. Immerhin war ihm diese Erfahrung eine Lehre. Er hat gelernt, subtilere Methoden anzuwenden.«
    Vanessa wandte sich erneut an ihren Vater. »Ist das wahr, Daddy? Hast du es gewußt?«
    Der Senator tastete nach einem Sessel und ließ sich hineinfallen. Seine Haltung zeigte, wie schwer die Schuld war, die seit achtzehn Jahren auf seinen Schultern lastete.

    Vanessa schrie wie in Todespein auf. »Es ist also wahr! O Gott! Warum hast du mich ihn heiraten lassen? Warum hast du mir zugeredet, ein Kind zu bekommen?« Sie schluchzte. »Ich wollte so gern ein Baby haben.« Sie starrte ihren Mann wie die Verkörperung alles Bösen an. »Wie konntest du ihn nur ermorden? Er war so hilflos, so süß.«
    Merritt lachte bellend. »Du bist eine sentimentale Närrin, Vanessa. Und eine Lügnerin dazu. Das Baby hat dich zur Verzweiflung getrieben. Du konntest sein Geschrei nicht ertragen. Als Mutter warst du ebenso unfähig wie auf allen anderen Gebieten auch. Du hast dieses Baby nicht geliebt. Dieses Zeug, das Gray in dich reingespritzt hat, das du jetzt so lachhaft verklärst, war nur Schleim. Es hätte rausgespült werden sollen. Das hätte uns beiden eine Menge Ärger erspart.«
    Barrie war wie vor den Kopf geschlagen, als sie die häßlichen Worte des Präsidenten hörte. Auch Armbruster war schockiert und sprachlos.
    Nicht jedoch Vanessa. Ihre Augen funkelten, als sie jetzt aufstand. Sie schwankte zwar, hielt sich aber an der Rückenlehne des Diwans fest. »Du Dreckskerl, mein Liebhaber war nicht Gray, sondern Spence!«
    Â»Spence?« rief Merritt aus.
    Spence? dachte Barrie verwirrt.
    Scheinbar ohne auf die Kanüle in ihrem Arm zu achten, bewegte Vanessa sich auf ihren Mann zu und zog dabei den Rollständer hinter sich her. »Ja, Spence … Spence!« Sie spuckte ihm den Namen buchstäblich ins Gesicht. »Du hast Gray für meinen Liebhaber gehalten, weil du das denken wolltest . Ein Mann mit Gray Bondurants Integrität und unbeirrbarem Pflichtgefühl, der mit der Frau seines besten Freundes schläft!« Sie lachte herausfordernd.
    Â»Wach endlich auf, David! Gray war bloß nett zu mir, weil er
von deinen Weibergeschichten gewußt hat. Du bist nie auf die Idee gekommen, daß Spence derjenige war, der deine Frau gevögelt hat«, sagte sie in demselben hämischen Tonfall, als genieße sie es, seine Illusionen über den Mann zu zerstören, dem er so sehr vertraut hatte.
    Â»Aber er hat mich gefickt. Und ich wollte es auch. Nur ging die Sache leider nach hinten los. Spence war auch nicht besser als du. Ein kalter, herzloser Dreckskerl, genau wie du. Er war tatsächlich froh, als der Kleine tot war.« Ihre Stimme stockte. »Spence hat nichts von ihm wissen wollen, und das hat mir das Herz gebrochen. Aber wenigstens war mein Sohn nicht von dir, David. Wenigstens habe ich nicht dein Kind geboren.«
    Merritt schlug ihr ins Gesicht.
    Das ließ Armbruster aus seinem Sessel aufspringen. Er fiel seinen Schützling brüllend wie ein alter Löwe an. Aber David stieß ihn ohne große Mühe beiseite. »Du bist ein Witz, Clete«, sagte er lachend. »Du bist saft- und kraftlos – wirklich und im übertragenen Sinn. Du bist ein Eunuch. Du hast nicht den Mumm, mich zu irgendeiner Entscheidung zu zwingen.«
    Dann sah er wieder zu seiner Frau hinüber. »Ich hab’ mir die Sache mit der Scheidung überlegt, Vanesssa. Scheiden lassen wir uns schon, aber wir geben einen anderen Grund an. Ich denke, es wird Zeit, daß die Welt erfährt, was für eine Nutte ihr Liebling in Wirklichkeit ist.«
    Â»Was Sie betrifft«, sagte der Präsident zu Barrie, »so rate ich Ihnen, sich schleunigst zu verpissen, wenn Sie wissen, was gut für Sie ist. Los, verschwinden Sie schon!«
    Er marschierte zur Tür und riß sie auf.
    Draußen standen Gray Bondurant und Justizminister Yancey mit einer Phalanx

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