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Blindwütig: Roman

Titel: Blindwütig: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz , Bernhard Kleinschmidt
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ein rachsüchtiger früherer Angestellter von Bob Jameson, wie sich später herausstellte - zog sich dabei eine gebrochene Nase, aufgeplatzte Lippen, vier angeknackste Zähne, zwei zerquetschte Finger, eine zersprungene Kniescheibe und ein Loch im rechten Hinterteil zu.
    Vivian erlitt lediglich einen gesplitterten Fingernagel.
    Der zweite Gauner, dem es wesentlich übler erging als dem ersten, entwickelte eine derart lähmende Furcht vor über fünfzigjährigen Frauen, die Rosa trugen, dass es im Gerichtssaal zu einer grotesken Szene kam. Als die Staatsanwältin eines Tages mit einem Halstuch in der besagten Farbe auftauchte, brach der Angeklagte in unkontrollierbares Schluchzen aus und musste von Sanitätern auf einer Trage aus dem Haus geschafft werden.
    Im Wohnzimmer ließ Vivian mich endlich los und deponierte die Stofftasche mit ihren Siebensachen neben dem Sessel, auf dem sie den Abend verbringen wollte.
    »Dein Buch ist großartig, Cubby!« Sie hatte ein Rezensionsexemplar von mir bekommen. »Ich bin zwar nicht so gebildet wie ein gewisser hochnäsiger Kritiker, aber ich weiß, wenn etwas wirklich gut ist. Dein Buch ist voller Wahrheiten.«
    »Vielen Dank, Vivian.«

    »Wo ist eigentlich Prinz Milo?«
    »In seinem Zimmer. Er bastelt gerade an einer Art Radio, um mit Außerirdischen zu kommunizieren.«
    »Die Zeitmaschine hat wohl nicht funktioniert, was?«
    »Noch nicht.«
    »Ist Lassie bei ihm?«
    »Wo soll sie sonst sein?«, fragte ich.
    »Ich werde mal raufgehen und bei ihm killekille machen.«
    »Penny und ich gehen zum Essen ins Roxie’s. Falls Milo tatsächlich Kontakt mit irgendwelchen Aliens aufnehmen sollte, kannst du uns gerne anrufen.«
    Ich folgte Vivian aus dem Wohnzimmer und sah zu, wie sie die Treppe mit einer Majestät hinaufschritt, die nur geringfügig weniger ehrfurchtgebietend war als das gewaltige Mutterschiff in dem Film Unheimliche Begegnung der dritten Art .
    Als ich die Küche betrat, brachte Penny gerade einen gelben Klebezettel an der Kühlschranktür an. Er enthielt Anweisungen, wie Milos Abendessen - Lasagne - aufzuwärmen war.
    »Vivian«, meldete ich, »hat das Kommando übernommen.«
    »Ein Glück, dass wir jemand wie sie gefunden haben«, sagte Penny. »Wenn sie da ist, mache ich mir nie Sorgen um Milo.«
    »Ich auch nicht. Aber ich mache mir Sorgen um sie . Milo ist wieder am Basteln.«
    »Ihr wird schon nichts passieren. Schließlich hat Milo bloß einmal etwas in die Luft gesprengt, und das war ein Versehen.«
    »Vielleicht sprengt er versehentlich wieder etwas in die Luft.«
    Penny sah mich stirnrunzelnd an. Diesen Ausdruck kannte ich nur zu gut, aber selbst in solchen Momenten war sie so zum Anbeißen, dass ich sie aufgefressen hätte, wären wir in einem Land gewesen, in dem man Kannibalen tolerierte.

    »Bestimmt nicht«, sagte sie. »Milo lernt nämlich aus seinen Fehlern.«
    Während ich hinter ihr durch die Verbindungstür zwischen Küche und Garage trat, fragte ich: »Ist das etwa eine abfällige Bemerkung über meine Erfahrung mit Kanonenschlägen?«
    »Wie oft hast du dir eigentlich deine Augenbrauen weggebrannt?«
    »Ein einziges Mal. Die anderen drei Male habe ich sie mir bloß versengt.«
    Penny sah mich über das Dach des Wagens hinweg an und hob ihre eigenen Augenbrauen, als wollte sie mich mit deren unversehrtem Zustand verspotten.
    »Das hast du aber ziemlich gut gemacht«, sagte sie. »Der Geruch von verschmortem Haar ist durch die ganze Nachbarschaft gezogen.«
    »Sehr lustig. Übrigens ist das letzte Mal schon über fünf Jahre her.«
    »Also bist du reif für eine Wiederholung«, sagte sie und stieg in den Wagen.
    »Im Gegenteil!«, protestierte ich, während ich mich ans Lenkrad setzte. »Wenn man es fünf Jahre schafft, einen Fehler nicht zu wiederholen, macht man ihn nie wieder. Das kann jeder Verhaltensforscher dir bestätigen.«
    »Leider ist gerade kein Verhaltensforscher in der Nähe.«
    »Du meinst wohl, der würde mir widersprechen, aber das wäre nicht der Fall. Man nennt es die Fünfjahresregel.«
    Ich ließ den Motor an, Penny griff nach der Fernbedienung für das Garagentor. »Warte, bis es ganz auf ist, bevor du losfährst«, sagte sie warnend.
    » Vorwärts bin ich bekanntlich noch nie durch ein geschlossenes Garagentor gefahren«, rief ich in Erinnerung. » Rückwärts zwar schon einmal, aber das ist was ganz anderes.«

    »Mag sein. Aber da das noch keine fünf Jahre her ist, will ich lieber nichts riskieren.«
    »Weißt du, für

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