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Blitz bricht aus

Blitz bricht aus

Titel: Blitz bricht aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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mit denen der eine den andern fragte, ob denn das, was er eben gesehen hatte, wirklich geschehen war, oder ob er eine Vision gehabt habe? Die meisten Zuschauer starrten stumm nach der andern Seite der Bahn, wo der riesige Hengst gerade anhielt. Sein Reiter wendete ihn und kam nun langsam zurückgeritten.
     

ZWANZIGSTES KAPITEL

Das Ende
     
    Wie betäubt wand sich Ralph Herbert durch die am Zaun stehenden Leute, bis er Allen erreicht hatte. Sein Gesicht war schneeweiß, und es dauerte eine Weile, bis es ihm möglich war, zu sprechen. Er wußte jetzt Bescheid. Der Tatbestand war ihm klar geworden, als er den schwarzen Hengst ventre à terre mit gleichmäßigen, einmalig raumgreifenden Galoppsprüngen an Nachtwind hatte vorbeifegen sehen. In der gleichen Sekunde hatte er sich an jenen jedem Pferdefreund unvergeßlichen Tag in Chicago erinnert, an dem Blitz gegen die beiden schnellsten Pferde Amerikas gelaufen war, und er hatte auch Blitz’ Reiter erkannt.
    Endlich war er imstande, die Worte herauszustoßen: »Allen, das war ja Alec Ramsay auf Blitz!«
    Allen war tief in seine glücklichen Gedanken an die zehn gewonnenen Stuten versunken; er überlegte gerade, wo er sie unterbringen sollte. »Das hat mir Gordon schon gesagt«, erwiderte er. »Mir ist es völlig gleichgültig, wie die beiden heißen. Für mich sind sie Range Boß und McGregor.« Er hielt inne und betrachtete Herberts erschüttertes Gesicht. »Wir haben jedenfalls gewonnen, Ralph. Du willst mir doch jetzt wohl nicht deinen Einsatz streitig machen?«
    »Aber, Mann, verstehst du mich denn nicht? Blitz! Und Alec Ramsay! Man hat doch wochenlang...«
    »Ich kann dir nur sagen, daß es sich mit diesem Pferd genauso verhält, wie ich es dir erklärt habe«, unterbrach ihn Allen ärgerlich, der sich um seinen Gewinn sorgte. »Bitte, frag Hank! Frage alle meine Leute, die dabeigewesen sind: wir haben ihn oben im Gebirge, wo er wild gelebt hat, eingefangen. Stimmt das, Hank?«
    »Vollständig, Chef«, bestätigte Larom und wandte sich dann zu Herbert: »Wir haben seine Stutenherde zu Hause auf der Ranch. Und wenn Sie noch einen Beweis haben wollen, dann sehen Sie sich die furchtbaren Narben an seinem Körper an; die hat er sich in keiner Koppel holen können.«
    »Mag alles sein, aber ich bin vollständig sicher!« erwiderte Herbert.
    »Ich bin meiner Sache ebenfalls sicher, Ralph.«
    Der Sheriff mischte sich ein: »Laß uns jetzt gehen, Irv. Ich muß den Jungen nun mitnehmen.«
    Gordon hielt Allen am Ärmel fest, als sich der Rancher bückte, um unter dem Zaun durchzukriechen. »Herbert hat recht! Der Junge ist Alec Ramsay und nicht der gesuchte Verbrecher. Hör doch auf uns. Du hast keine Ahnung, in was du dich da einläßt!«
    Allen richtete sich auf der andern Seite des Zaunes auf. »Doch, ich weiß es, Gordon. Mac ist verdächtig, an einem Raubüberfall teilgenommen zu haben; der Sheriff muß ihn festnehmen, und ich will bei ihm bleiben, um ihm beizustehen.« Er folgte dem Sheriff; auch Larom ging mit.
    Herbert fragte ungläubig: »Was heißt das alles? Ein Raub überfall, an dem Alec Ramsay teilgenommen haben soll? Und der Sheriff will ihn festnehmen?«
    Gordon nickte.
    »Ja lebt Allen denn hinterm Mond? Weiß er tatsächlich nichts von Blitz und Alec Ramsay? Begreift er nicht, was sich jetzt begeben wird?«
    Gordon wies mit einer Kopfbewegung auf den Sheriff, Allen und Larom, die Alec und seinem Pferd entgegengingen. »Dort ist die Antwort«, sagte er. »Sie kehren sich in Leesburg nicht an das, was draußen in der Welt vorgeht.«
    »Sie werden es schnell genug erfahren! Und ihr blaues Wunder erleben!« Gordon lachte: »Genauso schnell, wie ich ein Telefon erreichen kann«, sagte er und entfernte sich rasch.
    Alec ritt Blitz in die Gerade zurück, kaum nach dem jetzt einsetzenden Beifallklatschen und Rufen der Menge hinhörend. Er wiederholte sich immer wieder seinen Namen, bloß, um ihn zu hören. Auch er wollte so schnell wie irgend möglich zu einem Telefon, um seine Eltern und Henry Dailey anzurufen. Zwei Monate waren vergangen seit seinem Absturz. Was würden nur seine Eltern und Henry denken, was ihm geschehen war? Und was mochte mit dem Flugzeug passiert sein? Ob der Pilot und der Copilot lebten? Das Flugzeug mußte zu Bruch gegangen sein, sonst hätte Blitz nicht davonlaufen können. Er streichelte seines Pferdes Hals. Und wie war Blitz hierhergekommen, so viele Tausende von Kilometern von Wyoming entfernt? War es ein zufälliges Zusammentreffen

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