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Blitz der Hengst des Sonnengottes

Blitz der Hengst des Sonnengottes

Titel: Blitz der Hengst des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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zu geben. Und was das anbelangte, hatten Frauen oft viel mehr Einfühlungsvermögen als Männer. Wenigstens war das bei Pam der Fall. Alle Pferde liefen gern für sie.
    »Hör auf, an Pam zu denken, jetzt ist nicht die Zeit...«
    Die Gittertüren flogen auf, die Glocke schrillte. Das Weihnachts-Ausgleichrennen war gestartet, und Alec hatte nicht aufgepaßt. Als er hinter der kastanienbraunen Mähne der jungen Stute hervorschaute, sah er die anderen Pferde schon vor sich herstürmen. Schlammspritzer und die Zurufe ihrer Reiter flogen durch die Luft.
    Delta Belle war gut weggekommen, und Gomez ging in Führung vor Iron Flight. Doch Liz Smith erlaubte ihrer kleinen, silbergrauen Stute nicht zurückzufallen und ließ Iron Flight in vollem Galopp reiten. Offensichtlich würde es schon bald zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommen.
    Alec wußte, daß es sein Fehler war, wenn Pams Song nicht so schnell aus der Startbox herausgekommen war, wie sie sollte. Auch Henry hatte das bestimmt gemerkt und wußte warum. Aber daran würde Alec später denken.
    Sobald Pams Song ihren Rhythmus gefunden hatte, führte Alec sie in die Mitte der Bahn. Aber sie griff nicht soweit aus, wie sie konnte, und Alec erkannte, daß das Geläuf ihr nicht gefiel. »Ruhig, Mädchen, ruhig!« rief er ihr zu, um sie zu beruhigen. »Wir haben noch viel Zeit.« Die Strecke die Gegengerade herunter bis zur ersten Kurve betrug 400 Meter. Die Kurve selbst war weitere 400 Meter lang; und dann war es noch einmal die gleiche Distanz die Gerade hinunter bis zum Ziel.
    Zwischen den gespitzten Ohren der jungen Stute sah Alec, daß Delta Belle Iron Flight und das übrige Feld hinter sich ließ. Delta Belle lief mühelos, regelmäßig und selbstsicher. Als wenn Gomez schon siegesgewiß wäre, nachdem er Iron Flights Angriff erfolgreich abgeschlagen hatte. Liz Smith’ silbergraue Stute war auf den vierten Platz zurückgefallen, und es sah aus, als gäbe sie auf. Alec ließ Pams Song aufschließen, bis er neben ihr ritt. Damit befand er sich in einer guten Position und nahm sich deshalb vor, diesen Abstand von der Spitze eine Weile zu halten, bis er das Pferd erneut antrieb. So würde die Stute ihre letzten Kräfte für die Zielgerade sparen können. Pams Song lief leicht und gehorchte willig seiner Führung. Für das Finish blieb ihr noch eine gute Reserve.
    Als sich die sieben Pferde, die hinter Delta Belle lagen, der Kurve näherten, drängten sie sich zu einem immer dichteren Pulk zusammen. Schnee und Wasser spritzten nach allen Seiten. Eine scharf gerittene Schecke holte rechts von Alec auf und bedrohte die Spitze. Ihr Reiter feuerte das Pferd mit lautem Geschrei an. Seine Zurufe irritierten Pams Song, und Alec konnte fühlen, wie sie in die Trense biß.
    »Halt’s Maul!« brüllte er dem anderen Jockey zu. Das würde zwar nichts nützen, aber er tat’s trotzdem. Dann zog er die Zügel an und hielt Pams Song zurück, denn sie sollte noch nicht schneller gehen. Aber in diesem Augenblick fühlte er den Sattel unter sich rutschen. Vorsichtig glitt Alec weiter nach vorn, bis er nur noch halb auf dem Satteltuch saß. Dann griff er hinter sich, packte das Tuch und zog, aber vergeblich. Der Sattel hatte sich hoch auf den Widerrist des Pferdes geschoben, so daß Alec die Kontrolle über das Tier verlor.
    Ungezügelt sauste Pams Song in vollem Galopp davon, vorbei an Iron Flight und den anderen, in unbesonnener Verfolgung von Delta Belle, die nur noch drei Längen vor ihnen war.
    Schon vor der Kurve erreichte Pams Song die Favoritin, aber nun lagen noch 800 Meter vor ihr. Alec wußte, daß sie diese Distanz nicht in ihrer Höchstgeschwindigkeit würde durchhalten können. Es war zu weit für den Sieg. Aber jetzt blieb ihm sowieso nichts anderes mehr übrig, als zu versuchen, im Sattel zu bleiben; zurückhalten konnte er Pams Song nicht. Noch niemals hatte sein Sattel sich während eines Rennens verschoben. Entweder Henry hatte ihn nicht ordentlich gesichert, oder die elastischen Riemen dehnten sich durch das Wasser, das gegen den Bauch des Tieres spritzte. Wie dem auch sei, Alec konnte sich nur noch mit ganzer Kraft festklammern.
    Als Pams Song aufholte, erhöhte Delta Belle ihre Geschwindigkeit nochmals. Ihr Jockey sah den kastanienbraunen Kopf neben sich auftauchen und spornte die Favoritin an. Sie fegten um die Kurve, im Gleichschritt wie ein Zweigespann. Alec verstand nicht, warum Gomez ein Wettrennen mit ihm veranstaltete, es sei denn, daß der Jockey nicht bemerkte,

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