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Blitz sucht seinen Vater

Blitz sucht seinen Vater

Titel: Blitz sucht seinen Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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meinen Vater?«
    »Nein«, sagte Alec schroff, unfähig, ihr kindisches Flehen zu verstehen. »Wie kann ich ihm verschweigen, daß Blitz tot ist? Und dann wird er wissen wollen, wie das geschah. Nein!« wiederholte er. »Ich kann nur eins für Sie tun. Erzählen Sie selbst Ihrem Mann die ganze Geschichte. Sagen Sie ihm die Wahrheit. Er ist im Herzen Beduine geblieben. Er wird verstehen, was Sie zu alldem getrieben hat, und Ihnen vergeben. Ich kann es nicht, nein! Und ich werde sprechen, wenn Sie nicht selbst den Mut dazu aufbringen. Ich beteilige mich an der Täuschung Ihres Gatten nicht!«
    »Vergeben?« schrie sie, plötzlich wieder aufgebracht. »Vergeben? Was denn? Daß ich den Tod meines Vaters endlich gerächt habe? Ich brauche keines Menschen Vergebung, nicht Ihre und auch nicht die meines Mannes!«
    Alec sah sie weder an, noch hörte er ihr zu, denn weiter hinten in der Schlucht sah er ein Pferd, das jetzt den Kopf hob und ruhig zu ihnen hinüberblickte; es war sein Pferd — Blitz lebte!
    »O Tabari, Ihr Mann wird Ihnen mehr vergeben müssen als nur Ihren Betrug!« stieß er heiser vor Aufregung hervor.
    Sie starrte ihn an. »Mehr? Wie meinen Sie das?« Dann folgten ihre verwirrten Augen seinem Blick, und sie fand selbst die Antwort auf ihre Frage. Ein Schrei wie der eines verwundeten Tieres brach aus ihr heraus.
    »Blitz!« schrie sie auf. »Er lebt! Und Ziyadah?«
    Alec folgte ihr mit Freudentränen in den Augen, als sie auf das Pferd zustürzte.
    Blitz stand bewegungslos da und gab keinen Laut von sich. Ziyadah lag wenige Schritte von ihm entfernt. Blitz hatte seinen Siegesschrei nicht ausgestoßen, weil er Ziyadah nicht zu Leibe gegangen war. Der tote Hengst zeigte keine Spur eines Huftritts oder Bisses, doch mitten in der Stirn sah man ein kleines Kugelloch.
    Wildes Schluchzen erschütterte den Körper Tabaris, als sie neben ihrem Pferd in die Knie sank. Alec erkannte erst jetzt, wie sehr sie Ziyadah geliebt hatte. Und diesmal begriff er auch ihre Gefühle, denn ihm wäre es genauso gegangen, wenn er Blitz so gefunden hätte. Ihre Rachsucht hatte sich gegen sie selbst gekehrt: Der herrliche Goldfuchs, der Liebling ihres Vaters, war tot.
    Lange Zeit verharrte sie bitterlich schluchzend. Alec ließ sie schweigend gewähren. Als sie sich endlich faßte, war nichts mehr übriggeblieben von der wütenden Frau, die Blitz’ Tod mit eiskalter Berechnung vorbereitet hatte. Jetzt glich sie eher einem jungen Mädchen, das zu sehr verängstigt war, um fortzulaufen, und auch zu verängstigt, um nach Hause zu gehen. Ratlos stand sie da.
    Blitz war herangekommen. Alec legte eine Hand auf seinen nassen Hals, die andere auf Tabaris Arm.
    »Wir werden vieles von dem, was wir hier gesehen haben, für uns behalten«, sagte er leise, zu seinem Pferd gewandt. »Wir werden vergessen, wie Ziyadah gestorben ist. Wir werden es Tabari überlassen, ihrem Mann das zu erzählen, was sie für richtig hält Wir sind glücklich und dankbar, daß wir miteinander nach Hause zurückkehren können.«
    Er sah Tabari an.
    »Bitte, kommen Sie jetzt; Blitz wird uns beide tragen.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen waren vom Weinen verschwollen. »Ich möchte ihn nicht allein lassen«, sagte sie.
    »Hier nützen Sie ihm nichts. Sie können mit Ihrem Mann zurückkommen. Sie werden seine Hilfe brauchen.«
    »Ja, das werde ich. Ich will Ziyadah neben dem Monument begraben lassen, das am Anfang der Straße steht. Sie kennen den Platz.«
    »Ja, ich kenne ihn. Dort gehört er hin.«
    »Mein Vater würde es auch so gewünscht haben.«
    »Das nehme ich an. Aber jetzt wollen wir gehen.«
    Er fühlte den Druck ihrer Hand, als sie antwortete: »Ja! Es ist ein langer Weg zurück!«
    Alec wußte nicht, ob sie sich des Doppelsinns ihrer Worte bewußt war.
    »Ein langer Weg...« bestätigte er, hob sie auf den Rücken seines Hengstes und setzte sich hinter sie.
    Dann trug sie Blitz aus den tiefen Schatten der Berge hinaus in das silberne Licht des neuen Tages.

    Maria ließ sich vorsichtig auf ihren Sitz im Flugzeug sinken. Mit Mühe vermochte sie den Sicherheitsgurt über ihrem umfangreichen Körper zu befestigen. Nachdem sie endlich damit zu Rande gekommen war, sah sie zu Alec hinüber und sagte: »Jetzt kann er wieder mit seinem Flugzeug spielen. Er ist doch immer noch wie ein kleiner Junge.«
    Alec blickte nach der geschlossenen Tür zur Pilotenkabine. Angel Gonzáles und sein Copilot hatten zwei Motoren in Gang gebracht. Die beiden anderen husteten

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