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Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Sprünge wurden noch gewaltiger — er ging an Avenger vorbei und schob sich nun langsam auch an seinen jetzt die Spitze haltenden Sohn heran.
    Vulkan schrie jetzt ebenfalls; einen Augenblick lang sah es aus, als wolle er sich auf seinen Vater stürzen. Statt dessen beschleunigte er seine Sprünge noch; offensichtlich hatte er den Ehrgeiz, sich von Blitz nicht einholen zu lassen. So stürmten sie Meter für Meter dahin; nun war es tatsächlich ein Kampf zwischen Vater und Sohn geworden, und beide gaben ihr Äußerstes her.
    Alec war es, der jetzt einen Schrei der Erlösung ausstieß, denn vor ihnen endete der Wald und damit die Todeszone, und weithin streckte sich das freie Tal! Sie hatten das Feuer geschlagen! Sie waren schneller gewesen als der Wind! Alec sah sich nochmals nach den anderen Pferden um. Ja, sie würden es schaffen! Alle! Cavaliere war am weitesten zurück und den Flammen am nächsten, aber erreichen würden sie ihn nicht mehr. Nur noch hundert Meter, und sie waren in Sicherheit.
    Alec blickte zu den rettenden freien Feldern vor ihm, dann auf Vulkans schweren Körper neben sich. Hals an Hals flogen Blitz und sein Sohn dahin! Alec beugte sich tief auf Blitz’ Genick. Beide Hengste schrien wieder, als ihre Nasen die frische Luft von den Feldern her witterten. Vulkans Ohren lagen flach an, als er den Kopf im Rennen streckte, so weit er konnte. Aber Blitz gewann die Oberhand. Zentimeter für Zentimeter schob er sich an Vulkan vorbei, bis seines Sohnes vorgestreckter Kopf in der Höhe seiner Hinterhand zurückblieb...
    Und so war Blitz mehr als eine Länge vor Vulkan, als sie aus dem Wald herauskamen und die Böschung hinabflogen in die sichere Zone des Tales — gerettet!

Die „Farm der Hoffnung“

    Fest umklammerten Henrys schwielige Fäuste das Lenkrad seines Transporters, das er dicht hinter Herrn Ramsays Auto hielt. Gewichtig saß er da auf seinem Sitz, mit seinem runden Schädel tief zwischen den hohen Schultern. Seit sechs Stunden waren sie unterwegs. Er hatte in dieser Zeit wenig mit Alec gesprochen, obwohl er ihn sehr oft angesehen und seinen Gesichtsausdruck studiert hatte, ehe er dann wieder geradeaus auf die Landstraße blickte. Alecs Wimpern und Augenbrauen waren versengt, und sein roter Haarschopf hatte wegen der abgebrannten Spitzen noch kürzer als gewöhnlich geschnitten werden müssen. Im Gesicht hatte er mehrere rote Flecken an den Stellen, wo es von umherfliegenden Funken getroffen worden war. Doch nur wegen der Verbrennungen an seinen Händen hatte er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen; sie waren dick bandagiert.
    Alec hatte Henrys forschende Blicke längst wahrgenommen, aber er ließ sich nichts anmerken. Ab und zu streckte er den Kopf zum Fenster der Fahrerkabine hinaus, um Tonys Winken vorn aus dem Wagen seines Vaters zu erwidern, oder um den ihnen folgenden Transporter zu beobachten, in dem sich Vulkan befand. „Jetzt nur noch wenige Kilometer!“ sagte er aufgeregt, als sie von der großen Überlandstraße abbogen und dem Wagen seines Vaters einen steilen Hügel hinauf folgten.
    „Jaja!“ brummte Henry zustimmend und sandte wieder einen forschenden Blick zu Alec hinüber. Dann sprach er endlich, um zu erfahren, was ihn schon lange bedrückte: „Willst du mir wirklich nicht erzählen, wie eure Flucht vor dem Feuer im einzelnen verlaufen ist?“
    Alec rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. „Was soll ich dir denn da noch groß berichten, Henry? Gottlob hatte ich früher einmal zufällig die durch den Hochwald geschlagene Schneise entdeckt; zu unserem Glück führte sie ins Tal hinunter. Aber das wußte ich nicht. Ich nahm nur an, daß sie einen Ausweg bieten würde. Nun, und jetzt — Blitz und Vulkan sind gerettet — , wir haben sie bei uns, und bald werden wir alle zusammen in unserer neuen Heimat sein. Was wollen wir mehr?“
    Henry warf einen Blick in den Rückspiegel, dann sagte er ruhig: „Sicher, sicher, darüber bin ich ebenfalls unsagbar froh! Im Grunde ist es das einzige, was wichtig ist, selbstverständlich! Aber...“ Er verstummte, offenbar unentschlossen, und fuhr dann fort: „Weißt du, es ist bloß, weil ich euch flüchtig gesehen habe, als ihr euch dem Weg, auf dem wir fuhren, nähertet... Wir waren weiter voraus, und ich konnte nichts Genaues erkennen; der Waldstreifen zwischen dem Weg und der Schneise nahm mir die Sicht... Natürlich kam es in jenen furchtbaren Minuten einzig und allein darauf an, daß du dich und die Pferde aus dem

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