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Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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offenen Tor zu treiben.
    Sogar hier, einige hundert Meter vom Feuer entfernt, war die Luft so heiß, daß sein Gesicht und seine Augen schmerzten. Er sehnte sich, die Augen zumachen zu können, aber er durfte es nicht, denn jetzt jagte Blitz in wildem Tempo auf Vulkan los mit der Absicht, ihn anzugreifen.
    Als er nur noch wenige Meter von Vulkan entfernt war, richtete sich Alec auf, vollführte wilde, fuchtelnde Bewegungen mit den Armen in der Luft und schrie aus voller Lungenkraft. Einen Augenblick stand Vulkan unentschlossen still; dann stürzte er hinter den anderen her in der gewünschten Richtung am Zaun entlang.
    Blitz schwenkte herum und jagte hinterdrein, aber Alec drängte ihn gegen Cavaliere, der Miene machte, aus der Gruppe auszubrechen. Blitz schrie wild auf und wandte sich dem braunen Hengst zu. Alec fühlte die Wut in dem riesigen Körper. Doch selbst, wenn er es vermocht hätte, würde er nichts unternommen haben, sie zu dämpfen. Denn es war Blitz’ Zorn auf die anderen Hengste und deren Furcht vor ihm, die es ihm ermöglichten, sie zu dem Tor zu treiben.
    Die Gruppe der dicht nebeneinander galoppierenden Pferde löste sich auf, als sie die wachsende Glut des Feuers spürten. Sie stürzten vom Zaun weg, und Alec wandte seinen Hengst ihnen nach. Avenger brach am weitesten aus, doch Alec schnitt ihm den Weg ab. In seiner Begierde, sich auf diesen nun leicht greifbaren Gegner stürzen zu können, schwenkte Blitz so plötzlich herum, daß Alec das Gleichgewicht verlor. Sein Herzschlag setzte aus vor Schreck; entsetzt klammerte er sich mit den Händen an die Mähne seines Pferdes und vermochte sich wieder zurechtzusetzen. Ihm war nur zu gut bewußt, daß er Blitz keinesfalls hätte wieder einfangen können, wenn er heruntergestürzt wäre.
    Wieder rannten die Pferde am Zaun entlang, und Alec vermochte Blitz etwas von der Gruppe zurückzuhalten. Die Luft wurde jetzt zu heiß zum Atmen. Alecs Kehle war wie zugeschnürt; er konnte auch nicht mehr schlucken. Das Brausen des Feuers übertönte sogar das Donnern der Pferdehufe.
    Blitz schrie — aber diesmal war es kein Schrei des wilden Trotzes und der Herausforderung zum Kampf mehr, sondern ein Schrei der Angst und des Grauens.
    Sie befanden sich unmittelbar vor dem Tor, als Alec entdeckte, daß das Gras davor bereits in Flammen stand. Und sie mußten hindurch, um auf die Schneise zu gelangen...
    Die Pferde schwenkten nach rechts daran vorbei, aber Alec trieb Blitz rücksichtslos zwischen sie. Aufschreiend vergaß der Hengst im Gedränge der schweren Körper noch einmal seine Angst vor dem Feuer. Einige Sekunden lang krachten Hufe gegeneinander, und mit gebleckten Zähnen fuhren die halb wahnsinnigen Pferde aufeinander los, um freie Bahn zu bekommen. Alec versuchte mit der Kraft, die die Todesangst verleiht, Blitz’ Kopf hierhin und dahin zu dirigieren, damit er sich nicht in ein Pferd verbiß, sondern immer wieder auf ein anderes hingelenkt wurde. Plötzlich sah Alec erleichtert Sea Kings grauen Körper aus der durcheinanderquirlenden Herde herausstürzen und mit einem schnellen Sprung über den brennenden Streifen hinwegsetzen. Avenger folgte ihm, und Alec, alle Kraft zusammennehmend, trieb Blitz gegen die anderen. Phar Fly sah Avenger durch das offene Tor jagen und sprang ebenfalls über das Feuer. Cavaliere und Kashmir waren die nächsten, die folgten. Jetzt war Vulkan allein Blitz’ wütenden Angriffen ausgesetzt. Er hob sich auf die Hinterhand, und Blitz tat dasselbe. Alec spürte die furchtbare Gewalt der schweren Körper, als sie gegeneinanderprallten und verlor fast den Halt, als sie mit den Vorderhufen wieder zur Erde kamen. Blitz stieß vor, um den Angriff zu wiederholen, aber da wirbelte Vulkan plötzlich herum, übersprang den brennenden Grasstreifen und galoppierte durch das Tor davon.
    Vor Zorn aufschreiend folgte ihm Blitz.
    Der Schrei, den Alec vor Erleichterung ausstieß, als er seine Pferde nun endlich dort hatte, wo er sie hatte hinbringen wollen, erstarb ihm in der Kehle, denn die Wipfel der die Schneise flankierenden Bäume hatten mittlerweile auch Feuer gefangen. Am Boden war die Schneise noch frei, doch war es nur noch eine Frage von Sekunden, bis die lodernde Hölle auch hier losbrechen würde.
    Vulkan galoppierte mit mächtigen Sprüngen, um die anderen, mehr als hundert Meter vor ihm befindlichen Pferde einzuholen. Alle stürmten mit voller Kraft dahin; ihre Furcht vor Blitz hatte sich mit ihrem Entsetzen vor dem Flammenmeer

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