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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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der Straße.«

ZEHNTES KAPITEL
     
    L iz blickte mich mit lodernden
Augen an. »Es muß Hal Mercer gewesen sein, Al! Alles kommt zusammen; das Motiv
war Eifersucht, und er hatte die Zeit und die Gelegenheit. Er ging zur
Flughafensperre, ist aber nie in die Maschine eingestiegen. Er fuhr nach Hause,
um das Gewehr zu holen —«
    »In wessen Wagen?« sagte ich.
»Iris Mercer fuhr viel später am Abend im gemeinsamen Wagen hierher.«
    Sie zuckte ungeduldig die
Schultern. »Vielleicht hatte er einen Leihwagen schon früher am Tag am
Flughafen gelassen? Und dann fuhr er hierher und brachte Glenn um. Als er Iris
ankommen hörte, schlich er hinaus...«
    »Schaltete die Lichter ein und
aus, jagte zwei Schüsse in meine Scheinwerfer und fuhr in irgend jemandes Wagen
davon«, sagte ich ungeduldig. »Wurde dann von Reue erfaßt und beschloß, sich
umzubringen. Was ist dann aus dem Wagen geworden?«
    »Das ist ein verdammt guter
Einwand von Al. Weißt du, Liz?« sagte Gil Lane feierlich. »Ein Auto kann sich
nicht einfach in Luft auflösen.«
    »Vielleicht hat er es irgendwo
an der Straße stehenlassen«, sagte sie eigensinnig, »und ein anderer hat es
gestohlen.«
    »Wer denn zum Beispiel?«
brummte ich. »Diesseits des Bald Mountain wohnt kaum eine Menschenseele, es ist
die falsche Seite. Das diesem am nächsten liegende Haus ist fast fünf Kilometer
entfernt.«
    »Ich glaube, daß der Lieutenant
recht hat«, sagte Natalie.
    »Er hat ausgesprochen unrecht«,
fuhr Liz sie an.
    »Ich glaube, es muß Mercer
gewesen sein«, sagte Herman Lloyd langsam. »Ich meine: Wer sonst?«
    »Ich enthalte mich der Stimme«,
sagte Gil Lane in reserviertem Ton. »Aber wenn ich zu einer Äußerung gedrängt
werde, so neige ich dazu, Al recht zu geben. Was ist aus dem Wagen geworden?
fragte er; und mir fällt keinerlei vernünftige Antwort darauf ein.«
    »Alles sehr unterhaltsam,
Kinderchen«, sagte ich kalt, »aber ich habe Sie nicht hierher gebeten, um zu
entscheiden, ob Mercer Thorpe umgebracht hat oder nicht. Ich glaube nicht, daß
er es getan hat, und so muß ich mit anderen Vorschlägen herausrücken. Das ist
der eigentliche Grund, weshalb ich Sie gebeten habe, hierherzufahren; ich
möchte, daß Sie mir helfen, sie abzuwägen und zu sehen, ob sie vielleicht
brauchbar sind.«
    »Der Meisterdetektiv ist wieder
da.« Liz warf eine Hand in die Luft. »Pfui!«
    Ich erklärte den Anwesenden die
Theorie, die ich im Wagen so kunstvoll entwickelt hatte, die über den
Organisator, der hinter Thorpe stand und jeden Schachzug plante. Liz schüttelte
sich angesichts dieser ganzen Idee vor Lachen, während Gil gedankenvoll
dreinblickte, Herman offensichtlich verlegen war und Natalie meiner Ansicht
nach gar nicht zuhörte. Es sah ganz nach einem vielversprechenden Start für
mich aus.
    »Eine irgendwie sehr
geistreiche Theorie, Lieutenant«, sagte Herman höflich, »aber warum sollte
irgend jemand all diese Mühe für eine so geringfügige Erpressungssumme auf sich
nehmen?« Er zuckte die massigen Schultern. »Liz hat zweitausend bezahlt, das
ist alles.«
    »Ich habe drei bezahlt,
Darling«, sagte Natalie beiläufig.
    »Ja.« Er nickte. »Du hast...«
Und dann starrte er sie mit herabhängendem Unterkiefer an.
    »Du kannst also jetzt aufhören,
so zu tun, als ob du nicht schon die ganze Zeit über Bescheid gewußt hättest«,
sagte sie energisch.
    »Das war eine gute Frage,
Herman«, sagte ich mit lauter Stimme, »und um so besser, als Sie verdammt
sicher sind, daß ich darauf keine Antwort weiß.«
    Er vergaß plötzlich seine Frau,
und sein Kopf fuhr zu mir herum. »Ich verstehe nicht, Lieutenant.«
    »Gehen wir alle einmal zum
Tisch hinüber, und ich werde mich bemühen, es zu erklären«, sagte ich. »Und
versuchen Sie nicht, das hier als den Bridgeabend mit verhaßten Nachbarn
anzusehen.«
    »Was nun?« fragte Liz, während
sie aufstand. »Zauberkunststücke?«
    Ich setzte mich oben an den
Tisch, die Lloyds zu meiner rechten Seite, die beiden anderen ihnen gegenüber.
Dann legte ich die Fotos der vier Aktporträts aus. »Eine elementare
Rechenübung«, sagte ich. »Liz — zweitausend.« Ich legte ihr Bild beiseite. »Die
unbekannte, nicht identifizierte langhaarige Blonde — viertausend.« Ihr Bild
wurde neben das von Liz geschoben. »Natalie — dreitausend. Bleibt nur noch Iris
Mercer übrig. Thorpe glaubte, fünftausend aus ihr herausholen zu können, aber
dazu kam er vor seiner Ermordung nicht mehr. Neuntausend in sechs Monaten;
vielleicht

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