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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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im tiefen Süden, und ich überlegte, daß ich lieber zu Hause bleiben
würde, als mich mit Sergeant Polnik zu verabreden. Also ließ ich mich am
Samstagabend bei Musik und Scotch nieder und fragte mich, was all die anderen
einsamen Leute wohl im Augenblick trieben, vermutlich dasselbe wie ich.
    Butterfly McHeart ! sang Liza Minelli liebevoll durch die fünf Lautsprecher meiner Hi-Fi-Anlage.
Und einen Augenblick lang überlegte ich, ob sie sich wohl über mich lustig
machte.
    Irgendwann gegen neun Uhr
klingelte es an der Wohnungstür, aber ich glaubte, daß mir meine Ohren einen Streich
spielten, weil ihnen meine Beine mitgeteilt hatten, sie wollten einen
Spaziergang machen. Aber dann klingelte es erneut. Eine halbe Sekunde später
öffnete ich die Tür und lehnte mich gegen die Wand, um Atem zu schöpfen. Vage
glaubte ich eine winzige Blondine vorbeihuschen zu sehen, einen riesigen Koffer
in der Hand. Aber ich machte den genossenen Scotch dafür verantwortlich.
Schließlich kehrte ich ins Wohnzimmer zurück, und da saß sie auf meiner Couch,
den Koffer neben sich. Ihr langes blondes Haar strömte ihr über die Schultern
hinab. Und ihre prachtvolle Figur wurde durch ein schickes scharlachrotes
Minikleid betont, das über ihre Kropftaubenbrüste fiel, ohne ganz den oberen
Rand ihrer festen gerundeten Schenkel zu erreichen.
    »Hallo, Lieutenant!« sagte sie.
    »Hallo, Anna Hillbrand!« Ich
ließ mich neben ihr auf der Couch nieder. »Was gibt’s Neues?«
    »Kann ich eine Zigarette
haben?«
    »Klar!« Ich gab ihr eine und
zündete ein Streichholz für sie an.
    »Danke.« Sie paffte ein paar
Sekunden lang heftig vor sich hin. »Al — nicht wahr?«
    »Al«, pflichtete ich bei.
    »Ziemlich kurz.«
    »Aber bündig«, verteidigte ich
mich.
    »Ich habe alles in den
Zeitungen gelesen«, murmelte sie. »Das mit Liz hat mich sehr aufgeregt. Erst
Glenn, mein Liebhaber, und dann Liz, meine einzige Freundin! In den Zeitungen
stand, es sei ein Beispiel brillanter Deduktion von seiten des Lieutenants gewesen, aber wo waren Sie, als alles losging?«
    »Versteckt hinter dem Rücken
der nächsten Frau.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Sie
schnaubte. »Ich hatte in dieser Nacht Depressionen, und so ging ich und
erzählte alles meinem Onkel.«
    »Muß deshalb das Rathaus neu
aufgebaut werden?«
    »Er war ziemlich erschüttert
wegen Hal Mercer. Er denkt sogar ernsthaft daran, als nächsten persönlichen
Assistenten einen Neinsager zu engagieren.«
    »Wie nett!« murmelte ich.
    »Wissen Sie was?« Sie lächelte
geheimnisvoll. »Ich dachte immer, mein Onkel sei ein ausgekochter alter
Bastard, aber er ist noch viel ausgekochter, als ich geahnt habe! Er machte
sich irgendwie selber für das, was mir zugestoßen war, verantwortlich. Er gab
zu, daß einundzwanzig beziehungsweise fast zweiundzwanzig Jahre ein Alter
seien, in dem ein Mädchen so ziemlich alles tun dürfe, was ihm Spaß mache.
>Warum gehst du nicht weg und suchst dir einen neuen Mann?< sagte er. Und
ich erzählte ihm, der einzige Mann, der mir attraktiv erschiene, arbeite
vermutlich das ganze Wochenende über als stumpfsinniger Polyp. Und Onkel sagte,
das könne er ohne jede Mühe regeln. Ist das alles klar, Al?«
    »Völlig durchsichtig«, sagte
ich strahlend.
    »Und es ist Ihnen recht?«
    »Ohne jeden Zweifel.«
    »Es freut mich, daß es Sie
freut, denn mich freut es auch.« Sie glitt mit einer einzigen geschmeidigen
Bewegung von der Couch. »Ich werde nur meinen Koffer ins Schlafzimmer bringen.«
    »Tun Sie das«, sagte ich. »Und
Sie können mir auf dem Rückweg aus der Küche einen Drink mitbringen.«
    Sie schien erstaunlich lange
weg zu sein, und ich fragte mich bereits unbehaglich, was für einen Drink sie
wohl zurechtmachte. Dann sagte eine Stimme plötzlich in mein Ohr: »Los schon!
Sie kommen zu spät zur Orgie. Und angezogen sind Sie auch noch!«
    »Was für eine Orgie?« fragte
ich verzweifelt.
    »Unsere Orgie, Sie Trottel!«
Die Verachtung in ihrer Stimme war ungeheuer. »Ich bin schon ausgezogen.«
    Sie ging vorn um die Couch
herum, und ich spürte, wie sich meine Augenlider förmlich in den Kopf
zurückzogen. Abgesehen von dem winzigen blauen Höschen, das aus Spitze
komponiert zu sein schien, sonst aber aus äußerst faszinierenden Löchern
bestand, welche die Spitzen zusammenhielten — war sie nackt. Die
hervorspringende Rundung ihrer Brüste waren das beste Beispiel lebendiger
Poesie, das ich je gesehen hatte; und das Funkeln ihrer Augen war das

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