Blood Empire - Biss zur Auferstehung
zersplitterte.
Malloy ließ die Machete in Chase' Körper hineinfahren. Er zielte auf den Hals, denn er wollte den Vampir vernichten. Staub sollte er werden. Staub, den der Wind Richtung Hudson verstreute...
Er erwischte Chase an der Schulter.
Die Klinge drang mehrere Zentimeter tief ein.
Blut spritzte.
Chase schrie auf.
Der Schmerz war höllisch, der seinen Körper durchfuhr. Er schnellte etwas zurück.
Malloy hob erneut die Machete und ließ sie durch die Luft wirbeln. Die Spitze ritzte über Chase Oberkörper. Das Blut troff inzwischen von der Klinge.
Chase sprang zurück.
Er atmete tief durch.
Malloy stand der Schweiß auf der Stirn.
Die beiden Kontrahenten belauerten sich, beobachteten jede Regung des anderen, um den günstigsten Zeitpunkt für den nächsten Angriff exakt abzupassen.
"Du hast es nicht anders gewollt, Chase!", keuchte Malloy. Chase gab keine Antwort.
Seine Konzentration war vollkommen darauf ausgerichtet, die stark blutende Wunde an seiner Schulter wieder einigermaßen zu schließen. Zumindest soweit, dass die zertrümmerten Knochen wieder ganz wurden. Mit so viel Widerstand hatte Chase nicht gerechnet. Nicht bei einem Sterblichen.
Einem Vampirjäger ohne professionelle Ausrüstung und Unterstützung durch ein Team. Aber die Zeichen der Erschöpfung wurden jetzt überdeutlich. Malloy hatte sich schließlich schon gegen die Neo-Nazis seiner Haut wehren müssen. Seine Kraftreserven waren weitaus geringer als die eines Vampirs.
"Dieses Spiel wird mir jetzt langweilig, Sterblicher!", sagte Chase. "Es ist nichts gegen dich persönlich, Malloy, aber ich sehe keine andere Möglichkeit..."
Der Vampir griff von neuem an.
Malloy hielt ihm die Machete entgegen.
Der Schweiß glänzte auf seiner Stirn.
Chase blieb ganz ruhig. Er hatte keine Eile.
Malloy trat ihm entgegen, holte zum Schlag aus.
Chase duckte sich. Der wuchtige Machetenhieb zischte über den Vampir hinweg. Chase ließ seinen Fuß hochfahren und landete einen kräftigen Tritt in der Magengrube seines Kontrahenten. Malloy wurde mehrere Yards weit geschleudert, kam hart auf dem Boden auf. Er ächzte, hielt sich den Bauch, versuchte sich aufzurappeln. Sein Gesicht war kalkweiß. Schon war Chase bei ihm, kickte ihm die Machete aus der Hand. Im hohen Bogen flog sie davon.
Der Vampir fuhr die Zähne aus, stieß dabei einen grollenden Laut hervor. Malloy war inzwischen wieder auf den Beinen, setzte eine Folge von Karatetritten an, die Chase jedoch mit geradezu provozierender Lässigkeit parierte.
Malloy wich zurück.
Er begriff, dass es jetzt um sein Leben ging.
Nicht er war jetzt der Jäger, sondern diese Kreatur der Nacht, die es nicht mehr erwarten konnte, die langen Vampirzähne in den Hals des Ex-Cops zu senken.
Malloy lief ein Stück.
Er fühlte, dass seine Kräfte nachließen. Ganz deutlich war das. Und er begann zu ahnen, dass er diesen Kampf nicht mehr gewinnen konnte. Möglicherweise überleben, aber nicht gewinnen.
Chase setzte ihm nach.
Malloy stoppte, bückte sich nach einer der Leichen, die dem Vampir zum Opfer gefallen waren. Einen 38er Smith & Wesson-Revolver hatte der kahlköpfige Nazi in der einen Hand, außerdem einen nachgemachten SSDolch am Gürtel. Malloy nahm ihm beides ab, überprüfte kurz die Ladung der Waffe. Chase machte nicht einmal den Versuch, zu verhindern, dass sein sterblicher Gegner diese Dinge in Besitz nahm.
"Damit kannst du mich nicht vernichten!", stellte Chase eiskalt fest. Malloy war das natürlich klar. Aber andere, wirksamere Waffen befanden sich nicht in seiner Reichweite. Immerhin konnte er Chase mit der Pistole und dem Dolch vielleicht lange genug auf Distanz halten, um fliehen zu können.
Malloy rannte los.
Sein vampirischer Gegner setzte zu einem ruhigen Dauerlauf an und holte selbst dabei stetig auf.
Malloy erreichte schließlich die Grenze des Geländes von Dellrey & Sons. Ein niedriger Maschendraht-Zaun trennte die Industriebrache der ehemaligen Drahtzieherei von einer Speditionsfirma. Um diese Zeit war dort nichts mehr los. Die Trucks standen schön in einer Reihe. Vielleicht gibt es eine Alarmanlage!, dachte Malloy. Wenn er Glück hatte eine, die direkt mit der Polizei verbunden war. Und wenn die Kollegen dann einigermaßen schnell waren, wurde Chase vielleicht gezwungen, sich zurückzuziehen und davonzumachen.
Oder Malloy schaffte es, einen der Trucks kurzzuschließen und damit zu verschwinden.
Strohhalme waren das.
Mehr nicht.
Sein vampirischer Gegner schien
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