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Blood Empire - Der Rattengott

Blood Empire - Der Rattengott

Titel: Blood Empire - Der Rattengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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befand. In einer anderen Ecke befand sich ein aufwendiges Computer Equipment. Mehrere Schirme flimmerten. Auf einem wurde angezeigt, dass Emails auf dem Server eingegangen waren. Auf einem anderen lief ein Computerspiel mit der Bezeichnung DEMON SLAYER. Ron Dales hatte es bei einem Punktestand von 22 gekillten Dämonen abgebrochen, weil er Hunger gehabt hatte.
    Hinter einem schwarzen Paravent, der mit okkulten Symbolen bestickt war, befand sich Rons Schlafecke. Er stand auf japanische Futons. Ron erstarrte, als er hinter dem Paravent eine Bewegung erkannte. Seine Hand glitt unter den schmuddeligen Parka, den er trug und umfasste den Griff einer Automatik.
    Ron Dales hatte mehr als genug Feinde.
    Natürliche und übernatürliche. Manchmal war es schwer zu sagen, welche der beiden Fraktionen gefährlicher war.
    Eine Gestalt kam hinter dem Paravent hervor. Es handelte sich um einen dunkelhaarigen Mann mit beinahe engelsgleichem Gesicht. Blass war dieses Gesicht und ein zynisches Lächeln umspielte die irgendwie blutleer wirkenden Lippen. Er trug einen weißen Anzug.
    Ron Dales warf die Pizzaschachteln auf einen nahen Tisch, riss die Waffe heraus und ging in die Hocke.
    Reflexartige Bewegungen waren das.
    Ein automatisches Programm in Rons Schädel, das einfach nur abgerufen werden musste, um dann innerhalb eines Sekundenbruchteils abzulaufen. Der Lauf der Waffe zeigte auf den Mann in Weiß.
    "Keine Bewegung!"
    Der Mann in Weiß hob beschwichtigend die Hände.
    "Immer cool bleiben, Ron Dales!", sagte er dann. Sein zynisches Lächeln verwandelte sich jetzt in ein breites Grinsen. "Ist doch deine Devise, oder etwa nicht mehr?"
    Die Gedanken rasten nur so in Rons Kopf.
    Woher kennt dieser gelackte Wichser mich?, ging es ihm durch den Kopf. Er überlegte, ihn sofort über den Haufen zu schießen. Aber auf der anderen Seite war es vielleicht interessant zu erfahren, wessen Laufbursche dieser Kerl war.
    Ziemlich unerschrocken kam der Mann in Weiß auf Ron zu. Er wagte es sogar, die rechte Hand in die Hosentasche zu stecken. Ganz lässig machte er das, so als könnte ihn das Risiko überhaupt nicht schrecken, dass darin bestand, dass Ron Dales vor lauter Nervosität einfach abdrückte.
    "Ich weiß, was in deinem kleinen Hirn jetzt vor sich geht, Ron Dales", sagte der Mann in Weiß in einem Tonfall, der nur so vor Überheblichkeit und Arroganz troff. "Du fragst dich, ob ich vielleicht einer der Schuldeneintreiber der Yakuza bin, der dir jetzt ein oder zwei Finger abschneiden wird... Oder ob ich möglicherweise für Ricky Soldo arbeite, von dem du ein paar High-Tech-Waffen gekauft hast - leider ohne zu bezahlen!"
    Ron wurde blass.
    Scheiße, der weiß wirklich über alles bescheid!, durchzuckte es ihn. Der Mann in Weiß machte eine Pause. Er schien Rons Verblüffung geradezu zu genießen. "Du siehst, dass ich gut informiert bin, mein Junge!
    Einige Leute finden das ziemlich wie würdest du das ausdrücken? >uncool>, was du so in letzter Zeit abgezogen hast!"
    "Bestellen Sie diesen Arschlöchern, dass sie mich mal..." Eine Handbewegung des Mannes in Weiß brachte Ron zum Schweigen. Er konnte nicht sagen, weshalb, aber plötzlich verstummte er, obwohl es ihn eigentlich gedrängt hatte, diesem Kerl noch ein paar Sätze zu sagen. Aber er konnte nicht. Irgendetwas hinderte ihn daran und begann plötzlich sein Bewusstsein zu beherrschen. Ein Frösteln überkam Ron. Ich kann nichts dagegen tun!, wurde es ihm klar. Es war das einzige, was er wirklich sicher wusste. Ansonsten war ihm kaum wirklich bewusst, was in diesem Augenblick mit ihm vor sich ging.
    Sein Blick glitt tiefer.
    Er bemerkte einige Zeichen, die plötzlich auf dem Fußboden erschienen waren. In tiefem Schwarz. Dieser Kerl muss sie dorthin gemalt haben!, dachte Ron schaudernd. In einer Farbe, die erst nach und nach sichtbar wird...
    Ron kannte derartige Farben.
    Sie wurden von Okkultisten bei verschiedenen Ritualen benutzt. Düstere Ahnungen begannen in ihm aufzusteigen.
    In diesem Moment wäre es ihm wohl doch lieber gewesen, einem Yakuza-Folterer gegenüberzustehen...
    Ron schluckte.
    Er versuchte etwas zu sagen. Aber kein Laut kam über seine Lippen. Er wirkte wie ein stummer Fisch.
    "Du fragst dich, wer ich bin? Man nennt mich Gabriel. Und ich habe eine Aufgabe für dich..."
    Gabriel kam weiter auf Ron zu, streckte jetzt die Hand aus. Tu es jetzt! Knall ihn ab!, schrie es in Rons Bewusstsein. Er versuchte es. Der Finger, der sich um den Stecher gekrampft hatte,

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