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Blood Empire - Der Rattengott

Blood Empire - Der Rattengott

Titel: Blood Empire - Der Rattengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Straßenreinigung oder der Schädlingsbekämpfung zu tun hatten. Ein Flammenwerfer war nicht gerade die Art von Waffen, deren Anwendung so häufig im Fernsehen gezeigt wurde, dass daher jedermann glaubte, sich damit auszukennen.
    Schließlich stiegen Chase und Ron durch einen Gulli in die Tiefe. Es war gar nicht so leicht, die Flammenwerfer dabei mitzuführen. Ron Dales stieg als erster hinab. Chase reichte ihm die Flammenwerfer mit ihren klobigen Tanks hinunter, dann erst stieg er selbst in die Tiefe. Über stinkende Abwasserkanäle gelangten sie schließlich in einen stillgelegten Subway-Tunnel.
    Neben den Flammenwerfern waren die Lampen ihre wichtigsten Utensilien. Sie waren mit Karabinerhaken an der Kleidung befestigt und sehr leistungsstark.
    Ron führte außerdem noch eine gläserne Ampulle mit sich, in der sich ein weißes Pulver befand. Er erläuterte Chase, was es damit auf sich hatte. "Das ist eine Substanz, die mit einer Art Fluoreszenz-Effekt auf Psi-Kräfte jeder Art reagiert!"
    Die Substanz leuchtete.
    "Und wenn dieser Effekt stärker wird, sind wir richtig?"
    "Oder es droht Gefahr!"
    "Verstehe."
    Sie arbeiteten sich weiter vorwärts. Zwischendurch begegneten ihnen Ratten. Aber sie zeigten eine normale Scheu, wie es eigentlich auch typisch für diese Tiere war.
    Das Leuchten in der Ampulle wurde immer stärker.
    Es war jetzt sogar bereits durch den Stoff des Parkas zu sehen, wenn Ron Dales sie zwischendurch einfach in seine Tasche steckte. Die Botschaft, die die feinen Kristalle im Inneren der Ampulle aussandten war klar und eindeutig.
    Es kann nicht mehr lange dauern!, ging es Chase durch den Kopf. Er schwenkte unruhig das trichterförmige Schlauchende des Werfers herum. Sie folgten den Gleisen. Der Großteil der Anlagen war förmlich ausgeschlachtet worden, als man diesen Trakt der Subway stilllegte. Man musste ziemlich aufpassen, wo man hintrat. Immer wieder gab es tückische Vertiefungen.
    Dann erreichten sie einen Ort, der wohl ehedem ein Bahnhof gewesen war.
    Die beiden Vampire ließen die Lichtkegel ihrer Lampen umherschweifen.
    Sie sahen die magischen Zeichen an der Wand, außerdem die zu einem Hexagon angeordneten Feuerstellen.
    "Hier hat ein Ritual stattgefunden!" Es war eine Feststellung, keine Frage, was da über Ron Dales' Lippen ging.
    "Gabriel!", murmelte Chase. "Er muss hier gewesen sein!" Ron beugte sich nieder, berührte eine der Stellen.
    "Das ist noch warm..."
    Ein Lachen ertönte.
    Chase wirbelte herum.
    Er sah in Gabriels höhnisch verzogene Gesichtszüge.
    Augenblicklich betätigte Chase den Flammenwerfer.
    Der Feuerstrahl züngelte hervor, reichte bis zur Wand und rußte sie auf einer Fläche von mindestens neun oder zehn Quadratmetern an. Von Gabriel war keine Spur mehr zu sehen.
    "Ein Trugbild!", murmelte Chase.
    "Was zur Hölle mag das nur für ein Ritual gewesen sein, dass hier durchgeführt wurde!"
    "Schätze, dafür bist du der größere Experte, Ron!"
    "Jedenfalls hat er sich genau den richtigen Punkt ausgesucht - psienergetisch gesehen!"
    "Wahrscheinlich benutzt er auch das Internet", meinte Chase voller Sarkasmus.
    Ron ließ den Blick über die Zeichen an den Wänden schweifen. "So etwas habe ich noch nie gesehen!", murmelte er. "Und du kannst einen drauf lassen, dass ich in dieser Hinsicht schon eine ganze Menge gesehen habe!"
    Einige Augenblicke lang herrschte Stille.
    Einer plötzlichen Regung folgend griff Ron Dales in die weite Tasche seines Parkas und holte die Ampulle mit der auf Psi-Energien reagierenden Substanz hervor. Das Leuchten war außerordentlich stark geworden. So stark, dass man kaum hineinblicken konnte. Ron steckte die Ampulle wieder weg.
    "Ich schätze, es wird gleich losgehen!", war er überzeugt. Es dauerte nicht lange und seine Prophezeiung bewahrheitete sich. Kratzende tapsende Geräusche waren zu hören. Winzige Schritte von kleinen Rattenbeinen. Jede einzelne dieser Bewegungen wäre kaum hörbar gewesen. Aber es mussten tausende sein. Piepslaute mischten sich in diesen eigenartigen Klangteppich, der immer lauter wurde.
    "Alles klar, Chase?"
    "Du hast ja gesehen, dass ich weiß, wie man das Ding abfeuert!"
    "Hauptsache, du erwischt nicht aus Versehen mich! Mehr erwarte ich gar nicht!"
    Die Geräusche kamen aus allen Richtungen. Und dann tauchten die ersten Ratten aus dem Schutz der Dunkelheit auf. Ein wahrer Teppich aus grauen, dicht aneinander gedrängten Körpern quoll aus der Finsternis hervor. Von überall her kamen Sie. Aus den Ritzen den

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