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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Erleichterung.
    Seine Reaktion war höchstwahrscheinlich das Überraschendste, was an diesem Tag passiert war. Ich konnte mir nicht vorstellen, warum Eddie so erleichtert sein sollte. Abgesehen von seiner Loyalität Jill gegenüber – als Wächter – war er außerdem auch noch verrückt nach ihr. Er hätte alles für sie getan, selbst wenn es nicht sein Job gewesen wäre. Er weigerte sich aber auch, ihr seine Gefühle zu zeigen. Einer Prinzessin hielt er sich für unwürdig. Mir kam ein unbehaglicher Gedanke.
    »Gehst du … gehst du Jill wegen ihr und Micah aus dem Weg?«
    Micah war Eddies Mitbewohner, ein netter Junge, der Eddie alle möglichen therapiewürdigen Traumata bescherte, weil er so viel Ähnlichkeit mit Eddies verstorbenem besten Freund hatte, Mason. Micah hatte außerdem eine seltsame Beziehung zu Jill. Keiner von uns war glücklich darüber, da es (abgesehen von den Hütern) Menschen streng verboten war, mit Moroi oder Dhampiren zu gehen. Schließlich waren wir zu dem Schluss gekommen, dass es unmöglich wäre, Jill jede Geselligkeit zu verwehren, und sie schwor, dass die Sache mit Micah und ihr nichts Ernstes oder Körperliches sei. Sie verbrachten lediglich viel Zeit miteinander. Und flirteten unablässig. Er kannte die Wahrheit über sie nicht, aber ich fragte mich schon, an welchem Punkt er mehr von ihrer Beziehung wollen würde. Eddie beharrte immer wieder darauf, dass es besser für Jill sei, eine zwanglose Beziehung zu einem Menschen zu haben als zu einem unwürdigen Dhampir wie ihm. Aber es musste schon eine Tortur für ihn sein.
    »Natürlich nicht«, sagte Eddie scharf. »Es ist nicht Jill, der ich aus dem Weg gehen will. Sondern Angeline.«
    »Angeline? Was stellt sie denn jetzt schon wieder an?«
    Frustriert fuhr sich Eddie mit der Hand durchs Haar. Es war sandblond, meinem eigenen ähnlich, das dunkelgold war. Diese Ähnlichkeit machte es leicht, uns als Zwillinge auszugeben. »Sie lässt mich einfach nicht in Ruhe! Macht immer diese vielsagenden Kommentare, wenn ich in der Nähe bin … Und sie hört einfach nicht auf, mich anzustarren. Eigentlich käme man nicht darauf, dass das unheimlich sein könnte, aber es ist so. Sie beobachtet mich unablässig, und ich kann ihr nicht aus dem Weg gehen, weil sie so viel Zeit mit Jill verbringt und ich Jill doch beschützen muss.«
    Ich dachte an die jüngsten Ereignisse zurück. »Bist du dir sicher, dass du das richtig interpretierst? Mir ist nie was aufgefallen.«
    »Das liegt daran, dass dir so was eben nicht auffällt«, meinte er. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Ausreden sie findet, um sich an mir zu reiben.«
    Nachdem ich ihre selbstgemachten Jeansshorts gesehen hatte, konnte ich es mir durchaus vorstellen. »Hu! Na ja, vielleicht kann ich mal mit ihr reden.«
    Und einfach so war Eddie plötzlich wieder ganz geschäftsmäßig. »Nein. Es ist mein Problem, mein Privatleben. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Ganz bestimmt? Denn ich kann … «
    »Sidney«, sagte er sanft. »Du bist die verantwortungsbewussteste Person, die ich kenne, aber du bist doch nicht deswegen hier. Du brauchst dich nicht um alles und jeden zu kümmern.«
    »Macht mir nichts aus«, sagte ich automatisch. »Und ich bin schon deswegen hier.« Aber noch während ich die Worte aussprach, fragte ich mich, ob das wirklich stimmte. Etwas von der Angst aus dem Bunker kehrte zurück, und ich überlegte, ob sich hier wahrhaftig das Verantwortungsbewusstsein des Alchemisten zeigte oder bloß der Drang, jenen zu helfen, die – gegen jedes Protokoll – zu meinen Freunden geworden waren.
    »Siehst du? Jetzt klingst du genauso wie ich vorhin.« Er stand auf und ließ ein Grinsen aufblitzen. »Willst du mit mir zu Adrian kommen? Gemeinsam Verantwortungsbewusstsein zeigen?«
    Seine Worte waren zwar als Kompliment gemeint, aber sie kamen dem zu nahe, was mir die Alchemisten gesagt hatten. Und Mrs Weathers. Und Jill. Alle hielten mich für umwerfend, so dermaßen verantwortungsbewusst und beherrscht.
    Aber wenn ich wirklich so umwerfend war, warum war ich mir dann immer so unsicher, ob ich das Richtige tat?

Kapitel 3
    O bwohl Eddie gesagt hatte, ich solle mir wegen Angeline keine Sorgen machen, ersparte mir meine neugierige Ader nicht, ihn auf der Fahrt zu Adrians Apartment ein bisschen zu bedrängen. »Wie willst du es angehen?«, fragte ich. »Offen mit ihr reden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Im Wesentlichen wollte ich sie einfach meiden, sofern eine Begegnung nicht

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